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Letzte Änderung für Artikel Remsbahn: 19.02.2006 15:39

Remsbahn

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Remsbahn (auch Remstalbahn genannt) heißt der 1861 von Stuttgart- Bad Cannstatt bis Wasseralfingen und 1863 weiter bis Nördlingen eröffnete Abschnitt der Hauptbahnstrecke von Stuttgart über Aalen nach Donauwörth.

Inhaltsverzeichnis

Begriff

Die Remsbahn Stuttgart–Nördlingen
Die Remsbahn Stuttgart–Nördlingen

Den Streckenabschnitt zwischen Aalen und Nördlingen einschließlich der Fortsetzung der Strecke nach Donauwörth bezeichnet der heutige Betreiber, die Deutsche Bahn, als Riesbahn. Entsprechend bezieht sich im heutigen Namenssystem der Begriff Remsbahn nur noch auf den Abschnitt Stuttgart–Aalen, was auch geografisch betrachtet eine sinnvolle Definition ist, weil dieser Abschnitt größtenteils dem Verlauf des namensgebenden Flusses Rems folgt.

Verlauf und Ausbau

Der Nullpunkt der Kilometrierung liegt von Stuttgart kommend kurz hinter dem Bahnhof Bad Cannstatt. Dort zweigt die Strecke zunächst viergleisig mittels eines Überwerfungsbauwerkes von der Filsbahn ab. Die Strecke steigt bis Fellbach um etwa 80 Höhenmeter an. In Waiblingen zweigt in einem Keilbahnhof die Murrbahn ab. Ab Waiblingen setzt sich die Remsbahn zweigleisig fort und senkt sie sich in das in Ost-West-Richtung verlaufende Tal ab, das bis Essingen von der Rems gebildet wird und sich bis Aalen fortsetzt. Im Verlauf dieses Tales konnte eine relativ geradlinige Linienführung ohne größere Kunstbauwerke verwirklicht werden. Nach dem Eisenbahnknoten Aalen setzt sich die historische Remsbahn entlang des Kocher nach Norden fort bis zum Bahnhof Goldshöfe. Dieser Bahnhof dient der Trennung der Strecken nach Norden Richtung Crailsheim und nach Osten Richtung Nördlingen, und hat keine Funktion der Anbindung einer Ortschaft. Bis zum Strecken- und Kilometrierungsendpunkt Nördlingen war eine etwas kurvenreichere Trassierung durch die Ausläufer der Schwäbischen Alb nötig.

Die Strecke ist auf voller Länge elektrifiziert .

Geschichte

Bahnhof Schwäbisch Gmünd um 1900
Bahnhof Schwäbisch Gmünd um 1900

Eine Bahnverbindung von Stuttgart nach Ulm war in der Mitte des 19. Jahrhunderts eine der ersten zum Bau anstehenden Bahnstrecken in Württemberg. Als Alternativen wurden Linienführungen mit dem Umweg über Aalen sowie direkt über Göppingen diskutiert. Zunächst schien die erstere Variante, trotz des bedeutenden Umweges, größere Aussichten auf Verwirklichung zu haben, denn diese hätte im Gegensatz zur zweiten keine größeren Steigungsabschnitte erfordert. Nach einigen Jahren Diskussion entschied man sich dennoch, die Herausforderung des Baus eines Albaufstieges, der Geislinger Steige , anzunehmen, und eröffnete 1850 die Filsbahn.

Die Städte im Remstal mussten daher bis 1861 auf die Eisenbahn warten. Sie wurde zunächst eingleisig gebaut, und traf 1863 am Grenzbahnhof Nördlingen auf die bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn. Damit war neben dem Grenzübergang Ulm/Neu-Ulm die zweite Verknüpfung der Eisenbahnen Württembergs und Bayerns hergestellt.

Der zweigleisige Ausbau war von Anfang an vorgesehen und erreichte bis 1926 Aalen. Weil die Strecke Aalen–Goldshöfe schon vorher zweigleisig ausgebaut war, war damit der heutige Stand des zweigleisigen Ausbaus erreicht.

Die durchgehende Elektrifizierung wurde 1972 abgeschlossen. Dabei spielte der Gedanke eine Rolle, für die Olympischen Spiele von München für die Verkehrsbeziehung Stuttgart–München neben der Strecke über Ulm eine Ausweichstrecke zur Verfügung zu haben.

Von 1978 bis 1981 wurde auf dem Abschnitt Bad Cannstatt–Waiblingen ein drittes und viertes Gleis erbaut und zwischen Fellbach und Waiblingen ein Ãœberwerfungsbauwerk zur Ausfädelung der Murrbahn errichtet, wodurch ab 1981 die Stuttgarter S-Bahn den Betrieb nach Backnang und Schorndorf aufnehmen konnte.

1983 und 1984 verkehrte ein Flügelzug des Rheingold ab Mannheim über Heidelberg–Heilbronn–Stuttgart auf der Remsbahn und weiter über Nördlingen und Donauwörth nach München. Diese Streckenführung wurde trotz der längeren Fahrzeit aus touristischen Gründen gewählt.

1996 wurde im Stuttgarter S-Bahn-Netz in der Hauptverkehrszeit vom 20-Minuten-Takt auf den 15-Minuten-Takt übergegangen. Um das zu ermöglichen, forderte die Deutsche Bahn zunächst die Errichtung zusätzlicher Streckengleise im Abschnitt zwischen Waiblingen und Schorndorf, der durch den Mischbetrieb aus S-Bahn- und anderen Zügen am Rande der Aufnahmefähigkeit stand. Es konnte jedoch ein Fahrplankonzept gefunden werden, bei dem auf diese teure Maßnahme, die nur mit Eingriffen in die Bebauung möglich gewesen wäre, verzichtet werden konnte, und es wurde lediglich die Leistungsfähigkeit durch Ausbau des Signalsystems (Verkürzung der Blockstrecken , „Ks-Signale“) in diesem Abschnitt erhöht.

Es zeigte sich, das der Fahrplan dennoch störanfällig war. Um das zu beheben, wurde um das Jahr 2000 zwischen Fellbach und Waiblingen ein fünftes Streckengleis eingebaut, so dass gleichzeitige Fahrten von Fernzügen und der S-Bahn von Fellbach nach Waiblingen in Richtung Schorndorf möglich wurden.

Gleichzeitig mit diesen Ausbaumaßnahmen für den Personenverkehr wurden, wie überall in Deutschland in diesem Zeitraum, Einrichtungen des Güterverkehrs abgebaut, insbesondere die Bedienung von kleinen und mittleren Gleisanschlüssen und Bahnhöfen eingestellt. Aber auch der ehemals große Güterbahnhof von Schwäbisch Gmünd ist heute stillgelegt.

Verkehr

S-Bahn Stuttgart

Linien

Auf dem Streckenabschnitt Stuttgart–Waiblingen verkehren die Linien S2 und S3, auf dem Abschnitt Waiblingen–Schorndorf die Linie S2 der S-Bahn Stuttgart.

Anschlüsse

Günstige Anschlüsse zwischen der S2 und der S3 sind nur während der Hauptverkehrszeit gegeben, wenn in verdichtetem Takt gefahren wird.

Regionalverkehr

Der Regionalverkehr im heute nicht mehr als Remsbahn bezeichneten Abschnitt Aalen–Nördlingen ist unter Riesbahn beschrieben.

RegionalExpress in Richtung Stuttgart bei Aalen
RegionalExpress in Richtung Stuttgart bei Aalen

Linien

Von Stuttgart bis Aalen verkehren RegionalExpress -Züge im Stundentakt, die zwischen Schorndorf und Aalen alle verbliebenen Haltepunkte bedienen. Die typische Fahrtzeit Stuttgart–Aalen beträgt 63 Minuten.

Am Wochenende fährt ein „ Heckeneilzug “ von Stuttgart über Aalen, Donauwörth und Augsburg bis München und zurück.

Fahrzeuge

Die eingesetzten Wagentypen im Regionalverkehr sind hauptsächlich renovierte n-Wagen und aus Beständen der DR umgebaute Doppelstockwagen .

Anschlüsse

Der Regionalverkehr auf der Remsbahn besitzt außergewöhnlich viele günstige Anschlüsse:

Ungünstig sind die Anschlüsse mit dem Regionalverkehr auf der Murrbahn ; solche Fahrten sind ohnehin wegen der den Umweg über Waiblingen erzwingenden Streckenführung gegenüber dem Straßenverkehr benachteiligt. Ebenfalls ungünstig sind die Anschlüsse innerhalb der Remsbahn zwischen dem Regional- und Fernverkehr.

Tarife

Von Stuttgart bis Plüderhausen gilt der Tarif des VVS, von Plüderhausen bis Aalen der DB-Tarif.

Fernverkehr

Linien

Im Zweistundentakt halten Intercity -Züge der Linie Karlsruhe–Nürnberg in Stuttgart, Schwäbisch Gmünd und Aalen. Morgendliche und abendliche Züge halten auch in Schorndorf. Täglich vier Züge je Richtung dieser Linie verkehren über Nürnberg hinaus über die „Sachsen-Franken-Magistrale“ bis bzw. ab Dresden.

Anschlüsse

In Aalen bestehen günstige Anschlüsse zwischen den genannten Intercity-Zügen und InterRegioExpress -Zügen von und nach Ulm (Brenzbahn).

Güterverkehr

Der Anteil Güterzüge auf der Remsbahn ist gering. Ein Grund dafür ist, dass sie von Kornwestheim, wo der Rangierbahnhof der Region Stuttgart liegt, nicht ohne Kopfmachen zu erreichen ist. Im durchgehenden Güterverkehr hat die Remsbahn eine gewisse Bedeutung für vom Stuttgarter Hafen ausgehende Fahrten. Hierzu gibt es ein Verbindungsgleis für den Güterverkehr, das vor dem Haltepunkt Nürnberger Straße abzweigt und nach Untertürkheim führt, so dass ein Gleisdreieck zwischen Bad Cannstatt, Untertürkheim und Nürnberger Straße besteht. Zwischen Stuttgart und Aalen regelmäßig von Güterzügen bediente Bahnhöfe: Fellbach, Schorndorf, Essingen.

Bahnhöfe und Haltepunkte

Name km Zuggattungen Anschließende Strecken / Bemerkung
Stuttgart Hbf. Bf.   IC, IRE, RE, S-Bahn (alle)  
Stuttgart-Bad Cannstatt Bf. 0,0 RE, S1, S2, S3
Stuttgart-Nürnberger Straße 2,7 S2, S3
  • Verbindungsgleis für den Güterverkehr nach Untertürkheim
Stuttgart-Sommerrain 4,5 S2, S3  
Fellbach Bf. 6,2 S2, S3  
Waiblingen Bf. 8,5 RE, S2, S3
Rommelshausen 10,5 S2  
Stetten -Beinstein 13,0 S2  
Endersbach Bf. 14,4 S2  
Beutelsbach 15,6 S2  
Grunbach Bf. 18,1 S2  
Geradstetten 19,7 S2  
Winterbach (b. Schorndorf) 22,9 S2  
Weiler (Rems) 24,4 S2  
Schorndorf Bf. 26,4 (IC), IRE, RE, S2
Urbach (b. Schorndorf) 30,0 RE  
Plüderhausen Bf. 31,9 RE  
Waldhausen (b. Schorndorf) 35,4 RE  
Lorch (Württ.) Bf. 39,9 RE  
Deinbach 43,9   in Betrieb 1905 – 1962
Schwäbisch Gmünd Bf. 47,5 IC, IRE, RE
Hussenhofen 52,6   in Betrieb bis 1975
Böbingen (Rems) Bf. 57,3 RE
  • bis 1975 Heubachbahn nach Heubach
Mögglingen 60,8 RE  
Essingen Bf. 66,5   seit Ende der 1980er Jahre nur Güterverkehr
Aalen Bf. 72,2 IC, IRE, RE, RB

Bf. = Bahnhof im betrieblichen Sinn, sonst Haltepunkt

Interessante Bauwerke

  • Ãœberwerfungsbauwerk zur kreuzungsfreien Ausfädelung der Murrtalbahn zwischen Fellbach und Waiblingen, im Zuge des viergleisigen Ausbaus für die S-Bahn 1980 erstellt.
  • Haldenbach-Viadukt: Rundbogen- Viadukt westlich des Bahnhofes Endersbach. Er wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges von deutschem Militär teilweise gesprengt, danach wieder aufgebaut.

Im weiteren Verlauf siehe Riesbahn.

Literatur

  • Kurt Seidel: Die Remsbahn : Schienenwege in Ostwürttemberg. Stuttgart : Theiss, 1987, ISBN 3-8062-0483-7 (vergriffen)
  • Die Bilanz. 25 Jahre Planung und Bau der S-Bahn Stuttgart. (Herausgegeben von der BD Stuttgart, Jürgen Wedler, Manfred Thömmes, Olaf Schott). 368 Seiten, zahlr., teils farbige Illustrationen. Stuttgart, Kohlhammer, 1993. ISBN 3925565035 (vergriffen)

Weblinks

Wikipedia

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