Odenwaldexpress
Der Odenwaldexpress war eine Schmalspurbahn mit der Spurweite von 1000 mm von Mosbach nach Mudau im badischen Odenwald mit einer Streckenlänge von 27,6 km. Die Strecke überwand einen Höhenunterschied von 305 m.
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Geschichte
Die Badische Staatsbahn ließ die Bahn durch die Firma Vering & Waechter erbauen und betreiben, an deren Stelle ab 1. April 1917 die Deutsche Eisenbahn-Betriebsgesellschaft AG (DEBG) trat. Betriebsbeginn war am 3. Juni 1905 . Wegen ständiger Streitigkeiten zwischen Eigentümer und Pächter der Bahn übernahm die Deutsche Reichsbahn ab 1. Mai 1931 selbst die Betriebsführung und unterstellte sie der Reichsbahndirektion Karlsruhe.
Im Volksmund wurde die Bahn Entenmörder, Zügle, Bähnle oder auch Bembele genannt. Da weder im Personen- noch im Güterverkehr eine ausreichende Einnahme zu erzielen war und alle Rationalisierungsmaßnahmen fehlschlugen, stellte die Deutsche Bundesbahn am 2. Juni 1973 den gesamten Verkehr ein und baute die Strecke ab. Auslöser für die Einstellung war die Elektrifizierung der Eisenbahnhaupttrasse Neckarelz -Würzburg, die der Odenwaldexpress kurz vor dem Bahnhof Hasbachtal per Brücke überqueren musste. Zur Elektrifizierung der Hauptstrecke reichte jedoch die lichte Höhe dieser Brücke nicht aus.
Relikte
Seit 1980 dient die Trasse weitgehend einem Wander- und Radweg ("Wanderbahn"). Am Endbahnhof in Mudau kann man heute noch eine Museumslok (99 7202) besichtigen. Die Lok 99 7203 war vorübergehend auf der Albtalbahn bei den Abbauarbeiten der Teilstrecke Busenbach - Ittersbach im Einsatz und zieht heute die Museumszüge des Albbähnle Amstetten - Oppingen.Betrieb
Fahrzeuge
Zu Beginn waren vier Nassdampfloks der Baureihe Cn2 in Betrieb, welche die Berliner Lokomotivfabrik Borsig lieferte. Die Maschinen hatten die Fabriknummern 5324, 5325, 5326 und 5327. Die Loks waren mit ihrer Leistung von 160 PS, die sie über drei gekuppelte Achsen auf die Schiene übertrugen, bei den schwierigen Geländeverhältnissen (maximale Steigung 1 : 40 bei einem kleinsten Kurvenradius von 100 m) oft an ihrer Leistungsgrenze. Nach der Betriebsübernahme durch die Deutsche Reichsbahn erhielten die Loks die Betriebsnummern 99 7201, 99 7202, 99 7203 und 99 7204.
Im Jahr 1964 wurden die vier Dampfloks durch zwei Dieselloks der Firma Gmeinder in Mosbach ersetzt. Diese hatten die Betriebnummern V 52 901 und V 52 902. Diese Loks hatten zwei Drehgestelle und eine Leistung von 2 * 270 PS.
Bahnhöfe
Bahnhof | bei km | Höhe in m |
---|---|---|
Mosbach vor dem Bahnhofsgebäude | 0 | 151,05 |
Hasbachtal (bereits 1965 aufgegeben) | 3,0 | 182,1 |
Lohrbach | 6,1 | 254 |
Sattelbach | 9,2 | 325,25 |
Fahrenbach (Baden) | 11,4 | 352,35 |
Trienz | 13,0 | 352,35 |
Robern | 13,9 | 352,85 |
Krumbach | 15,3 | 371,35 |
Limbach (Baden) | 18,1 | 393,75 |
Laudenberg | 20,9 | 434,15 |
Langenelz | 25,6 | 443,75 |
Mudau | 27,6 | 455,55 |
Literatur
- Högemann Josef (1997) Schmalspurbahn Mosbach-Mudau
- Weber Dietmar (1999) Die Schmalspurbahn Mosbach-Mudau ISBN 3-923699-20
Weblinks
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