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Letzte Änderung für Artikel Murrtalbahn: 16.02.2006 11:00

Murrtalbahn

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Die Murrtalbahn (auch Murrbahn, Kursbuchstrecke 784) ist ein Teilstück der kürzesten Bahnstrecke zwischen Stuttgart und Nürnberg.

Die Strecke verläuft vom Stuttgarter Hauptbahnhof über Waiblingen nach Backnang (S-Bahn Stuttgart, Linie S3), dann entlang dem Fluss Murr bis Murrhardt, danach bis Gaildorf. Darauf folgt die Strecke dem Fluss Kocher bis Schwäbisch Hall und führt dann weiter bis nach Crailsheim. Die Kilometrierung der Murrtalbahn beginnt in Waiblingen und geht bis Hessental.

Die Kleine Murrbahn ist eine Nebenstrecke von Marbach am Neckar entlang der Murr bis nach Backnang.

Karte der Murrbahn
Karte der Murrbahn

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Historische Lokomotive der Murrtalbahn
Historische Lokomotive der Murrtalbahn

Mit der Murrbahn schufen die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen , ebenso wie mit der gleichzeitig gebauten Gäubahn, eine Diagonalverbindung durch Württemberg. Mit ihr sollte die Verbindung aus Nürnberg über Crailsheim nach Stuttgart gegenüber den bereits bestehenden Strecken über Aalen bzw. Heilbronn verkürzt werden. 1880 konnte die letzte Lücke zwischen Murrhardt und Gaildorf geschlossen werden. Auf diesem Streckenabschnitt war der Bau zweier Tunnel erforderlich.

Für diese neue Verbindung musste der vorhandene Bahnhof in Waiblingen komplett umgebaut werden und ein typischer Keilbahnhof entstand. Nachteilig war die gewählte Streckenführung für die Stadt Schwäbisch Hall, da die Verbindung nach Stuttgart nicht direkt, sondern nur über den Umweg Schwäbisch Hall-Hessental realisiert werden konnte.

Die Strecke Hessental–Crailsheim gehört aus historischer Sicht strenggenommen nicht zur Murrtalbahn, sondern zur Hohenlohebahn. Die Mehrzahl der Züge fährt aber von Crailsheim über Hessental in Richtung Backnang und Stuttgart.

Um für den Güterverkehr eine weiträumige Umfahrungsmöglichkeit des Knotens Stuttgart zu schaffen, wurde die Zweiglinie von Backnang über Marbach nach Bietigheim gebaut. Sie wurde auch von Fernzügen der Relation Paris – Prag genutzt, die sich so den Umweg über Stuttgart und das dortige Wenden ersparen konnten. Der Abschnitt zwischen Bietigheim und Beihingen wurde 1944 durch Tieffliegerangriffe zerstört und nach dem Krieg nicht wieder hergestellt. Heute stehen der alte Bahndamm bzw. die alte Bahnschlucht zwischen Freiberg am Neckar und Bietigheim als Trocken- bzw. Feuchtbiotop unter Naturschutz .

Der Abschnitt Freiberg–Marbach am Neckar ist heute Bestandteil der Linie S4 der S-Bahn Stuttgart.

Dass die Strecke nur einspurig gebaut wurde, geht ursprünglich auf den Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg zurück – ein zweispuriger Ausbau war aus militärischen Gründen durch Frankreich untersagt.

Rückgrat der Zugförderung auf dieser Strecke war nach dem Ersten Weltkrieg bis 1975 die berühmte preußische „P 8“, die nach dem Ende der Länderbahnen zur Baureihe 38 wurde.

Am 22. Dezember 1934 kam es zwischen Murrhardt und Sulzbach auf der Höhe von Schleißweiler aufgrund eines Signalfehlers zu einem schweren Eisenbahnunglück auf der eingleisigen Strecke. Zwei Züge stießen aufeinander und 10 Menschen starben dabei.

1937 fuhr der „Fliegende Stuttgarter“, ein mit dem Fliegenden Hamburger vergleichbarer Zugtyp, auf der Strecke als einziger Schnellzug auf einer eingleisigen Strecke.

Zum Ende des 2. Weltkrieges war durch die SS die Sprengung des Tunnels zwischen Fichtenberg und Fornsbach kurz vor der Ausführung. Nur dem beherzten Eingreifen des Gaildorfer Bürgermeisters, der die wirtschaftliche Abkoppelung seiner Region sah, war es zu verdanken, dass es nicht dazu kam.

1965 wurde der Abschnitt Waiblingen–Backnang elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut. Hierzu musste das Viadukt über die Rems zweigleisig neu errichtet werden. In Schwaikheim wurde neben dem alten eingleisigen Tunnel ein neuer zweigleisiger Tunnel gebaut, der komplett in Beton ausgeführt wurde mit entsprechenden Tunnelportalen, was für die damalige Zeit modern war. Von der Elektrifizierung profitierten aber zunächst nur die Nahverkehrszüge. Züge des Fernverkehrs sowie die meisten Eilzüge waren weiterhin mit Dampf-, später mit Diesellokomotiven bis Stuttgart bespannt, da sich ein Lokomotivwechsel in Backnang von der Fahrzeit her gesehen nicht lohnte.

1976 endete auf dieser Strecke das Zeitalter der Dampflokomotive.

In den 1970er Jahren begannen, wie an anderen Strecken auch, verschiedene Rückbaumaßnahmen. Nebengleise für den Güterverkehr wurden abgebaut, auf dem Abschnitt zwischen Backnang und Crailsheim wurden zahlreiche Haltepunkte aufgelassen. Gleichzeitig wurde das Nahverkehrs-Zugangebot auf dieser Strecke ausgedünnt, so dass fast nur noch Eilzüge verkehrten. Mit der Elektrifizierung der Strecke von Goldshöfe über Crailsheim nach Ansbach 1985 verlor die Murrbahn auch den kompletten Fernverkehr, der nunmehr ausschließlich die längere Strecke über Aalen benutzte.

1996 wurde auch der Streckenabschnitt Backnang–Crailsheim elektrifiziert, anschließend wurden die Bahnsteige bis Fichtenberg saniert. Seitdem verkehren auch wieder vereinzelte Fernzüge sowie mehr Züge des Nahverkehrs auf der Strecke.

Eine bisher aus Kostengründen gescheiterte Weiterführung der S-Bahn von Backnang bis Murrhardt wäre somit vom Streckenausbau her möglich. Im Oktober 2005 fuhren aus Betriebsgründen durch eine Streckensperrung bei Fichtenberg sogar erstmals für zwei Tage S-Bahnzüge nach Murrhardt.

Unterwegsbahnhöfe

Viergleisige Strecke bis Waiblingen

Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer Bemerkung
Stuttgart Hauptbahnhof 0,0 DB AG , (alle S-Bahnen)
Bad Cannstatt 3,4=0,0 DB AG , S1, S2, S3
Nürnberger Straße (seit 1981) 2,7 S2, S3
Sommerrain 4,5 S2, S3
Fellbach 6,2 S2, S3
Waiblingen 8,5 DB AG , S2, S3

Zweigleisige Strecke Waiblingen bis Backnang

Eingleisige Strecke Backnang - Schwäbisch Hall

Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer Bemerkung
Waiblingen 0,0 S2, S3
Neustadt-Hohenacker 4,3 S3
Schwaikheim 6,8 S3
Winnenden 9,9 S3
Nellmersbach 13,0 S3
Maubach 15,9 S3
Backnang 18,5 S3 Endstation
BK-Spinnerei (aufgelassen)    
BK- Steinbach (aufgelassen)    
Oppenweiler 24,9  
Sulzbach/Murr 28,4  
Schleißweiler (aufgelassen)    
Murrhardt 34,8  
Fornsbach 39,3  
Fichtenberg 44,2  
Mittelrot (aufgelassen)    
Gaildorf West 49,2 Anschluss zur
Oberen Kochertalbahn
Ottendorf (aufgelassen)    
Wilhelmglück (aufgelassen) 56,7  
Schwäbisch Hall- Hessental 60,7  

Nebenstrecke Ludwigsburg - Marbach am Neckar - Backnang

Marbacher Neckar-Viadukt der Nebenstrecke Ludwigsburg–Backnang
Marbacher Neckar-Viadukt der Nebenstrecke Ludwigsburg–Backnang
Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer Bemerkung
Backnang 0,0 S3 R31
Burgstall an der Murr 4,7 R31
Kirchberg (Murr) 8,5 R31
Erdmannhausen-Rielingshausen 8,5 R31
Marbach (Neckar) 13,7 S4 R31
Benningen (Neckar) 15,2 S4
Freiberg (Neckar) 19,4 S4
Favoritepark ca. 21,4 S4
Ludwigsburg 22,4 S4, S5

Zweigleisige Strecke

Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer
Schwäbisch Hall- Hessental 57,7
Sulzdorf (aufgelassen) 51,9
Vellberg (aufgelassen)
Großaltdorf (aufgelassen)
Gaugshausen (aufgelassen)
Eckartshausen-Ilshofen 40,8
Maulach (aufgelassen)
Crailsheim 30,5

In Hessental: Anschluss zur Hohenlohebahn KBS 783 zweigleisig nach Heilbronn

Interessante Bauwerke

Betrieb

Auf der Murrbahn verkehren derzeit werktags die folgende Zuggattungen:

  • S-Bahn-Züge der Linie S3 von Flughafen über Stuttgart-Waiblingen nach Backnang
  • Regionalexpress -Züge von Stuttgart über Backnang nach Crailsheim
  • Regionalbahnen zwischen Stuttgart und Hessental
  • einzelne Regionalbahnverbindungen zwischen Backnang und Murrhardt
  • ein IRE-Paar zwischen Stuttgart und Crailsheim über Backnang
  • ein D-Zug aus Nürnberg über Crailsheim - Backnang nach Stuttgart.

Weblinks

Wikipedia

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