Höllentalbahn im Schwarzwald
Die Höllentalbahn im Schwarzwald ist eine Eisenbahnstrecke von Freiburg im Breisgau durch das Höllental nach Donaueschingen. Die Strecke steigt dabei von 278 m über NN in Freiburg auf 885 m über NN in Hinterzarten bei einer Streckenlänge von 25,4 km . Da sich die Steigungen vor allem auf die erste Hälfte der Strecke konzentrieren, ist die Höllentalbahn mit 5,5 % Steigung eine der steilsten Eisenbahnstrecken Deutschlands . Die zweite Hälfte der Strecke in Richtung Donaueschingen ist vor allem durch große Brückenbauwerke über die Wutach und ihre Nebenflüsse gekennzeichnet.
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Geschichte
1887-1901
Die Strecke wurde im Jahre 1887 von den Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen eröffnet und ist das letzte Werk des Eisenbahningenieurs Robert Gerwig . Sie endete zu diesem Zeitpunkt in Titisee-Neustadt. Erst am 20. August 1901 wurde die Strecke bis nach Donaueschingen durchgebunden. Um möglichst viele Orte an die Bahnstrecke anzubinden, nahm man auf diesem Abschnitt einen deutlich kurvenreicheren Streckenverlauf in Kauf als notwendig gewesen wäre.
Von Hüfingen bis Donaueschingen wurde hierbei die Trasse der rund zehn Jahre zuvor eröffneten und von der Süddeutschen Eisenbahn-Gesellschaft betriebenen Bregtalbahn Donaueschingen - Furtwangen mitbenutzt, woraufhin dieses Teilstück an die Badische Staatseisenbahn verkauft wurde.
1902-1945
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wurde die Höllentalbahn zwischen dem Freiburger Hauptbahnhof und Freiburg-Littenweiler umtrassiert, sodass der Bahnhof Freiburg-Wiehre verlegt werden musste und die Rheintalbahn seitdem niveaufrei überbrückt wird.
Aufgrund ihrer Steigung wurde die Höllentalbahn zunächst als Zahnradbahn betrieben. Leistungsfähige Bremsen und insgesamt zehn Dampflokomotiven der Baureihe 85 machten es möglich, ab 1901 bzw. 1933 auf die Zahnstange zu verzichten. Zeitgleich mit der Einführung dieser schwersten deutschen Tenderlokomotiven wurde die Strecke bis Neustadt im Schwarzwald für den Betrieb mit Elektrolokomotiven eingerichtet. Zur Anwendung kam dabei allerdings ein System mit der Spannung von 20.000 V und 50 Hz , mit der die damalige Deutsche Reichsbahn die Eignung des aus dem allgemeinen Netz bezogenen elektrischen Stromes für den Bahnbetrieb untersuchen wollte. Dazu wurden einige Sonderbauformen der Baureihe 144 auf der Höllentalbahn sowie der angrenzenden und ebenfalls mit diesem System elektrifizierten Drei-Seen-Bahn, die in Titisee von der Höllentalbahn abzweigt und 1926 eröffnet worden war, auf ihre Brauchbarkeit untersucht.
Im Verlauf des 2. Weltkriegs wurde das Viadukt über die Ravennaschlucht kurz vor Kriegsende 1945 durch den Volkssturm gesprengt. Als in Kirchzarten bereits die marokkanischen Besetzer der französischen Fremdenlegion einmarschierten, befand sich im Bahnhof Posthalde noch ein Marketenderzug der Wehrmacht, der von Bewohnern der angrenzenden Gemeinden für den Eigenbedarf geleert wurde.
1945-2000
Die Versuche mit den Sonderbauformen wurden 1960 abgeschlossen und die elektrischen Anlagen der Höllentalbahn wurden auf die in Deutschland bei der Eisenbahn üblichen 15.000 V und 16 2/3 Hz umgebaut. Dabei zeigten sich durchaus die Vorzüge der so genannten Industriefrequenz von 50 Hertz für den Bahnbetrieb. In Deutschland war allerdings das 16 2/3 Hz-Netz schon so weit ausgebaut, dass eine generelle Umstellung unwirtschaftlich gewesen wäre. Nutznießer der Versuche war die französische Staatsbahn SNCF , die daraufhin ihr gesamtes nördliches Eisenbahnnetz mit diesem System elektrifizierte.
2000-heute
Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2002 wurde der InterRegio "Höllental", der von Norddeich nach Seebrugg verkehrte, gestrichen. Somit war die Höllentalbahn aus dem Fernverkehrsnetz verschwunden. Ein Jahr später entfiel auch der Kleberexpress, ein von Freiburg über Donaueschingen, Bad Saulgau und Memmingen nach München verkehrender Regionalfernzug, womit es seither auch keine umsteigfreie Verbindung mehr von Freiburg nach Donaueschingen gibt.
Mehrere Bahnhöfe zwischen Freiburg und Titisee, die einst dreigleisig waren, sind mittlerweile zweigleisig zurückgebaut worden.
Im Zuge der Aufnahme des Ringzug wurde das Reststück der Bregtalbahn Donaueschingen-Bräunlingen reaktiviert. Hierfür wurde der Bahnhof Hüfingen zugunsten des neuen Haltepunkts "Hüfingen Mitte" aufgegeben. Ebenso wurde der Haltepunkt "Donaueschingen Allmendshofen" eingerichtet, an dem allerdings nur der Ringzug hält.
Betrieb
Betreiber
Die Höllentalbahn wird von der Deutschen Bahn AG betrieben. An der Strecke beteiligt sind der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) von Freiburg bis Unadingen sowie der Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar (VSB) von Döggingen bis Donaueschingen.
Fahrzeuge
Die Zugleistungen wurden nach der Umstellung durch die Baureihe 145 (s. Baureihe 144 ) übernommen. Diese wiederum wurden durch die Baureihe 139 abgelöst. Heute befahren moderne Doppelstockwagen bespannt mit der Baureihe 143 die Strecke. Auf dem Abschnitt Neustadt - Donaueschingen kommen Dieseltriebwagen der Baureihen 611 und 628 zum Einsatz, da dieser Abschnitt nicht elektrifiziert ist.
Fahrplan
Zwischen Freiburg und Titisee ergibt sich ein Halbstundentakt. Die Züge fahren abwechselnd nach Neustadt und über die Dreiseenbahn nach Seebrugg. Der Streckenabschnitt Neustadt - Donaueschingen wird ebenfalls im Stundentakt befahren; die dortigen Züge machen in der Regel in Donaueschingen Kopf, folgen bis Immendingen der Schwarzwaldbahn und fahren anschließend über die Donautalbahn weiter nach Ulm.
Streckenverlauf
Vom Freiburger Hauptbahnhof bis Freiburg-Wiehre verläuft die Strecke zweigleisig, ansonsten ist sie durchgehend eingleisig. Es werden zwischen Freiburg und Neustadt insgesamt neun Tunnel (Loretto-Tunnel, Sternwald-Tunnel, Falkenstein-Tunnel, Unterer Hirschsprung-Tunnel, Oberer Hirschsprung-Tunnel, Kehre-Tunnel, Ravenna-Tunnel, Finsterrank-Tunnel und Löffeltal-Tunnel) durchquert. Der Höhepunkt einer Reise ist die Vorbeifahrt am Hirschsprungfelsen und die Überquerung der Ravennaschlucht auf dem gleichnamigen 40 m hohen Viadukt . Im weiteren Verlauf zwischen Titisee-Neustadt und Donaueschingen überquert die Höllentalbahn auch die Wutach. Ihr Viadukt beim aufgelassenen Bahnhof Kappel-Gutachbrücke ist der Anfang der Wutachschlucht . Im 535 m langen Dögginger Tunnel unterquert die Strecke die europäische Hauptwasserscheide zwischen Schwarzem Meer und Nordsee .
Bahnhöfe und Haltepunkte
Stationen, Hochbauten und Höhe über NN | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Weblinks
- Eine Seite über die Höllentalbahn
- Historie und Informationen über die Höllentalbahn
- Informationen und Bilder über den Bahnbetrieb auf der Höllentalbahn
- Höllentalbahn als Zahnradbahn
- Besondere Ereignisse und Unfälle
Kategorien : Bahnstrecke | Verkehr (Baden-Württemberg)
Wikipedia
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