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Letzte Änderung für Artikel NEOPLAN: 10.02.2006 00:46

NEOPLAN

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Die Neoplan Bus GmbH ist ein deutscher Omnibushersteller. Ursprünglich war Neoplan der Markenname, unter dem die Gottlob Auwärter GmbH & Co. KG seit 1953 selbsttragende Omnibusse herstellte. Erst seit der Übernahme von Auwärter durch MAN ist Neoplan auch Firmenname. Heute gehört Neoplan zur Firmengruppe NEOMAN , in der die Omnibusaktivitäten des MAN-Konzerns gebündelt sind.

Starliner, Euroliner und Centroliner (von oben): drei Volumenmodelle der Zeit um die Jahrtausendwende im Modell
Starliner, Euroliner und Centroliner (von oben): drei Volumenmodelle der Zeit um die Jahrtausendwende im Modell

Inhaltsverzeichnis

Standorte

  • Das Stammwerk befindet sich seit 1935 in Stuttgart-Möhringen. Zum Jahreswechsel 2005/6 soll dort die Produktion eingestellt und das Werk zum reinen Service- und Vertriebszentrum umgewandelt werden. Auch die Unternehmenszentrale soll demnächst nach Pilsting umziehen.
  • Ein erstes Zweigwerk wurde 1973 im niederbayerischen Pilsting angekauft. Schon seit 1977 werden dort mehr Busse produziert als im Stammwerk. Heute findet dort die Endmontage aller Neoplan-Baureihen sowie der MAN- Doppeldeckerbusse für Berlin statt.
  • Im Werk in Berlin fertigte zunächst Kleinbusse der Telebus-Reihe. Um die Jahrtausendwende wurde die Produktion dort eingestellt und das Werk in ein Service- und Vertriebszentrum umgewandelt.
  • In Ehrenhain/Thüringen konnte schon 1990 das erste Werk in den neuen Bundesländern die Produktion aufnehmen. Es wurden sowohl Busse montiert als auch eine Zuliefererfunktion für die großen Werke wahrgenommen. Heute ist in Ehrenhain die Neoplan Göppel GmbH ansässig, an der Neoplan inzwischen nicht mehr beteiligt ist. Für Neoplan ist Ehrenhain nur noch Servicezentrum, es werden nun aber Göppel-Aufbauten auf MAN-Midibus-Fahrgestellen hergestellt.
  • In Plauen befindet sich das zweite deutsche Werk, in dem noch produziert wird. Es entstand 1992 durch Umwandlung aus einem Volkseigenen Betrieb , der Arbeiten an ungarischen Ikarus -Bussen ausgeführt hatte. Heute finden dort Rohbau und Teilmontage der hochwertigen Neoplan-Reisebusse statt, sowie der übrigen Typen, die noch in der Zeit vor der Ãœbernahme durch MAN entwickelt wurden, also v. a. der Centroliner-Baureihe 4400.
  • Ein erstes Werk im Ausland wurde 1974 in Kumasi/ Ghana eröffnet. Es handelt sich um ein Joint Venture zwischen der Republik Ghana und der Neoplan Bus GmbH. Lange Zeit wurden dort Modelle der Tropic-Reihe gefertigt. Das aktuelle Produkt trägt den Namen Tropicliner.
  • Den Sprung in die USA wagte Neoplan 1980 mit einem Werk in Lamar/ Colorado . Sehr schnell avancierte Neoplan zum US-Marktführer bei Linienbussen. Später wurden die US-Aktivitäten in ein unabhängiges Unternehmen namens Neoplan USA ausgegliedert, das Linienbusse nach Neoplan-Lizenzen herstellte. Nach einem starken Rückgang des Markts für Linienbusse und zunehmenden Qualitätsproblemen soll Neoplan USA 2006 die Produktion einstellen.
  • Ein zweites US-Werk in Honey Brook/ Pennsylvania stellte Midibusse her und existierte nicht lange.
  • In Belechowo/ Polen wurde unter dem Namen Neoplan Polska sp. z o.o. 1994 eine Vertriebsorganisation für den polnischen Markt ins Leben gerufen, an der Auwärter mit 30 % beteiligt war. 1996 wurde die Produktion von Bussen nach Neoplan-Lizenzen aufgenommen, und bald war die Firma in Polen Marktführer bei Linienbussen. 1999 wurde unter dem Markennamen Solaris der erste selbstentwickelte Bus vorgestellt, der technisch noch auf den Neoplan-Typen basierte. Nach der Ãœbernahme durch MAN trennte sich Neoplan von dieser Beteiligung.
  • Bei denjenigen Typen, die seit der Ãœbernahme durch MAN eingeführt wurden und weitgehend baugleich mit MAN-Modellen sind, werden die Rohbauten in der Türkei bzw. in Polen gefertigt. Die Flughafenbusse werden bei TVM in Slowenien produziert.
  • Wichtige Exportmärkte für Neoplan sind neben den meisten europäischen Ländern der arabische Raum und Hong Kong .

Personen

  • Gottlob Auwärter jr. gründete die Firma 1935 und leitete sie bis 1965. 1953 rief er mit seinem ersten selbsttragenden Omnibus die Marke Neoplan ins Leben. Er leitete die Firma bis 1965, arbeitete bis ins hohe Alter weiter mit und starb 1993.
  • Albrecht Auwärter, sein ältester Sohn, übernahm die Firmenleitung 1965. Unter seiner Führung erlebte das Unternehmen eine Phase rasanten Wachstums. In weniger als 20 Jahren wurde der Umsatz mehr als vervierzigfacht. Er starb überraschend 1994.
  • Konrad Auwärter, der zweite Sohn, entwickelte als Diplomarbeit 1964 einen Leichtbau-Doppeldecker für den Linieneinsatz. Er baute das Werk in Pilsting auf und leitete es, bis er nach dem Tod des Bruders den Vorsitz des neu geschaffenen Verwaltungsrats übernahm, den er bis zur Ãœbernahme durch MAN 2001 innehatte. Er forcierte u. a. umweltfreundliche Antriebstechnologien.
  • Bob Lee entwickelte 1961 zusammen mit Albrecht Auwärter als Diplomarbeit an der Universität Hamburg den legendären Neoplan Typ Hamburg. Schon bald leitete er die Entwicklungsabteilung der Firma. Daneben baute er die amerikanischen Werke von Neoplan auf. Unzählige Neoplan-Omnibusse von den 60er Jahren bis zur Ãœbernahme durch MAN tragen in Design und Technik bis ins Detail seine Handschrift. Vor seiner Pensionierung im Jahr 2000 war er Sprecher des Vorstands.
  • Zwei Männer, die die Blütezeit der Marke Neoplan maßgeblich mitgestaltet haben, Bob Lee und Volker Steimle, organisieren heute die Expansion des türkischen Omnibusherstellers Temsa nach Westeuropa. Deren neuestes Produkt, der Reisebus Diamond, erinnert denn auch an frühere Neoplan-Busse.

Geschichte

Einen Überblick über die Geschichte des Unternehmens bietet das Firmenmuseum in Stuttgart-Möhringen. Dort sind darüber hinaus historische Omnibusse anderer Hersteller aus der Sammlung von Konrad Auwärter zu bewundern.

30er und 40er Jahre

Seit den 20er Jahren war Gottlob Auwärter in der väterlichen Wagnerwerkstatt für den neu aufgenommenen Karosseriebau verantwortlich. Da der Betrieb dem aufstrebenden Unternehmenszweig zu enge Grenzen auferlegte, gründete Gottlob Auwärter in Stuttgart-Möhringen sein eigenes Unternehmen, das zur Unterscheidung von dem seines Vaters zunächst als Gottlob Auwärter jr. firmierte. Es wurden Busse und Lastwagen auf Fahrgestellen aller namhaften Hersteller des deutschsprachigen Raums aufgebaut. Schon bald waren luxuriöse Reisebusse mit großzügiger Panoramaverglasung die Spezialität von Auwärter. Während des zweiten Weltkrieges wurde der größte Teil der Belegschaft an den Stuttgarter Flughafen abkommandiert, um dort Flugzeuge zu reparieren, während die wenigen Verbliebenen u. a. hölzerne Pferdewagen für den Rußlandfeldzug herstellten. Schon bald nach dem Krieg florierte das Unternehmen wieder. Die robuste Ganzstahlbauweise wurde eingeführt.

50er Jahre

In der auftragsschwachen Herbst- und Winterzeit wurden Karosserien für Schienenbusse der Württembergischen Eisenbahngesellschaft produziert, um die Auslastung des Werks sicherzustellen. 1953 wurde unter dem neugeschaffenen Markennamen Neoplan ein völlig neuer Bustyp vorgestellt: der erste selbsttragende Omnibus aus dem Hause Auwärter. Er besaß kein separates Chassis mehr, sondern ein mit Blechen beplanktes Gerippe, das Fahrwerk und Aufbau miteinander vereinigte, übernahm die tragende Funktion. Gottlob Auwärter hatte erkannt, daß nur Hersteller von Komplettbussen auf dem deutschen Markt langfristig eine Überlebenschance haben würden. 1957 führte Auwärter als erster Omnibushersteller eine neue Achskonstruktion mit Luftfederung und vorderer Einzelradaufhängung ein und ermöglichte so einen sprunghaft gesteigerten Fahrkomfort.

60er Jahre

Typ Hamburg
Typ Hamburg

1960 wurden die sogenannten Flughafen- oder Vorfeldbusse für den Transport von Flugpassagieren vom Terminal zum Flugzeug vorgestellt; in diesem selbstgeschaffenen Marktsegment blieb Neoplan Marktführer und erreichte zeitweise einen Marktanteil von ca. 90 %. 1961 überraschte Neoplan die Fachwelt mit dem Typ Hamburg, der als der erste moderne Reisebus gelten kann. Albrecht Auwärter und Bob Lee hatten ihn als Diplomarbeit an der Universität Hamburg konstruiert. Auffällig war das für damalige Verhältnisse kantige Design mit guter Raumausnutzung. Der Fahrerplatz wurde gegenüber dem Fahrgastraum tiefergelegt, und die Sitze wurden auf Podesten angeordnet. Zwei Luftkanäle im Dach versorgten jeden Fahrgastplatz mit Frischluft, die durch individuell regelbare Düsen austrat. Typisch für Neoplan wurden die in die Dachrundung hineingewölbten großen Fenster mit schräggestellten Fensterholmen, die die damals üblichen separaten Seitenscheiben und Dachrandverglasung ersetzten. Lange Zeit wurden die Neoplan-Omnibusse vorwiegend mit wassergekühlten Motoren von Henschel oder luftgekühlten von Deutz ausgestattet, später ging man zu Aggregaten von MAN und Mercedes-Benz über. Eine weitere herausragende Neuheit war 1964 ein Liniendoppeldecker in Leichtbauweise, der Do-Bus, den Konrad Auwärter als Diplomarbeit konstruiert hatte. Damit war einerseits der Anstoß gegeben zur Entwicklung des Sightseeing-Doppelstockbusses Do-Lux. 1967 wurde dann der erste doppelstöckige Luxusreisewagen namens Skyliner vorgestellt, der 17 Jahre lang der einzige am Markt blieb, und dessen Nachfolger noch heute das meistverkaufte Modell in dem Segment ist. Andererseits war mit der neuartigen Tiefrahmen-Vorderachse des Do-Bus der erste Schritt in Richtung Niederflurbus getan.

70er Jahre

Jetliner in ursprünglicher Ausführung
Jetliner in ursprünglicher Ausführung
der weltweit erste moderne Niederflurbus
der weltweit erste moderne Niederflurbus

Eine neue Qualität in der Bustouristik bot seit 1971 der erste Hochdecker, der Cityliner, der in weiterentwickelter Form noch heute einer der beliebtesten Reisebusse in Deutschland ist. Durch die Höherlegung des Fahrgastraums wurden die Sicht für die Passagiere und das Kofferraumvolumen signifikant verbessert. Sogar die ersten Fahrzeuge, die eigentlich für Sightseeingtouren in Berlin konzipiert waren (daher der Name), wurden bald in den Fernlinien- und Reisedienst übernommen. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung des Jetliner, der dem Typ Hamburg nachfolgte. Neu waren vor allem die geklebten Scheiben, die nun zur Steifigkeit der Karosserie beitrugen, die große Frontscheibe und das schnörkellose, damals futuristisch wirkende Design. Im Innenraum fielen die indirekte Beleuchtung und die aus dem Flugzeugbau abgeschauten Gepäckklappen unterm Dach auf. Die mit dem Jetliner eingeführten Neuerungen wurden umgehend auch für den Cityliner und Skyliner übernommen. Alle Dimensionen bisheriger Omnibusse sprengte Neoplan 1975 mit dem Gelenk-Doppelstockbus Jumbocruiser, der noch heute der größte Omnibus aller Zeiten auf öffentlichen Straßen ist. Auch vom City- und Jetliner wurden unter den Bezeichnungen Highliner und Longliner Gelenkvarianten angeboten. Eine Neoplan-Spezialität wurde ab 1979 der Spaceliner, ein Superhochdecker mit Unterflurcockpit, bei dem der Fahrerplatz unter dem Passagierdeck angeordnet ist. Dadurch konnten sowohl die Größe von Passagier- und Kofferraum als auch die Aussichtsverhältnisse für die Fährgäste noch einmal verbessert werden. Trotz einiger Anfangserfolge konnte sich dieses Konzept am Markt langfristig jedoch nicht durchsetzen. Einen revolutionären Blick in die Zukunft des Linienbusses wagte Neoplan 1976 mit dem ersten Niederflurbus , der zwei niedrige Einstiege und im Vorderwagen durchgehend eine Bodenhöhe von nur 30 cm über dem Asphalt bot. Der Prototyp kam jedoch zu früh; so wurde die Produktion nach wenigen Exemplaren eingestellt und erst ein Jahrzehnt später in veränderter Form wiederaufgenommen.

80er Jahre

Prototyp des Metroliner im Carbondesign
Prototyp des Metroliner im Carbondesign

Erste nennenswerte Erfolge auf dem Linienbusmarkt feierte Neoplan, als Auwärter ab 1980 bzw. 1982 mit den Typen Ü 80 und SL II als erster Hersteller Überland- und Stadtlinienbusse gemäß den Richtlinien für den Standardlinienbus der zweiten Generation einführte. 1981 wurde mit dem Telebus eine Baureihe von Kleinbussen vorgestellt. Im Jahr 1981 begann auch die zunächst sehr erfolgreiche Expansion Neoplans in die USA. Der im gleichen Jahr erstmals nach Saudi-Arabien gelieferte riesige Vorfeldbus Galaxy Lounge mit einer Kapazität von 340 Passagieren und einem Rüssel zum Andocken ans Flugzeug ist der größte Omnibus überhaupt. Zeitweise wurden Neoplan-Omnibusse in den früher 80er Jahren wieder mit luftgekühlten Deutz- und wassergekühlten DAF -Motoren ausgestattet, da MAN und Mercedes-Benz den Konkurrenten kleinhalten wollten, indem sie die Lieferung von Motoren und Komponenten boykottierten. Zum 50jährigen Firmenjubiläum wurden alle Reisebus-Baureihen technisch und optisch überarbeitet. U. a. wurde ein neuer Cityliner präsentiert, auf dem noch das heute angebotene Modell basiert. 1987 wurde ein niederfluriger Gelenkbus in Dienst gestellt, der zusammen mit den Stadtwerken München entwickelt wurde. Mit ihm begann zehn Jahre nach dem ersten Neoplan-Niederflurbus endlich der rasante Siegeszug der Niederflurtechnik im Omnibusbau. Nachdem Neoplan schon lange Karosserieteile aus gewichtssparenden Faserverbundwerkstoffen verbaut hatte, ging man 1988 noch einen Schritt weiter: mit dem auch optisch futuristisch gestalteten Metroliner im Carbondesign (MIC). Bei diesem Midibustyp wurde erstmals der traditionelle Aufbau aus Gerippe und Beplankung zugunsten einer freitragenden Außenhaut aus kohlefaserverstärktem Kunststoff aufgegeben. So konnte das Eigengewicht des Fahrzeugs deutlich verringert werden. Trotz unbestreitbarer Vorteile hatte das Modell es schwer am Markt, nur als Basis für alternative Antriebe erzielte es Achtungserfolge. Der Name Metroliner wurde damit bereits zum zweiten Mal vergeben, denn so hieß seit 1984 bereits ein besonders preisgünstiger Kombibus .

90er Jahre

Skyliner der späten 90er Jahre
Skyliner der späten 90er Jahre
Studie des Eurailbus
Studie des Eurailbus

Nachfolger des Kombibusses Metroliner wurde der Transliner, der im neuen Werk Ehrenhain montiert wurde. Während die Varianten mit niedrigerem Boden als Überland- und Kombibusse verkauft wurden, hatte Neoplan mit den Transliner-Hochdeckern einen preisgünstigen Reisebus im Programm, der nicht nur neue Kunden ansprach, sondern auch immer mehr den Jetliner verdrängte. Da sich die Neoplan-Omnibusse in den neuen Bundesländern besonderer Beliebtheit erfreuten, wurde Neoplan in den 90er Jahren Marktführer auf dem deutschen Reisebusmarkt. 1992 begann ein neues Zeitalter im punkto Omnibus-Außenmaße: bisher waren nur 12 m Länge (18 m beim Gelenkbus) und 2,5 m Breite zugelassen. Neoplan kündigte nun den Megaliner an, einen 15 Meter langen Doppeldecker, der für viele Busunternehmer zum Statussymbol wurde. Derartige Längen waren im Export nach Skandinavien und Südamerika schon länger üblich. In Deutschland waren die ersten Fahrzeuge noch mit Sondergenehmigung unterwegs, doch schon bald wurden die zulässigen Maße EU -weit auf 15 m Länge (18,75 m beim Gelenkbus) und 2,55 m Breite erhöht. Nach und nach bot Neoplan von allen Baureihen überlange Varianten an, die vorübergehend auf Namen wie Megaspace, Megashuttle (Liniendoppeldecker) und Megatrans (Niederflurbus) hörten. 1996 erschien der Starliner, und wieder setzte Neoplan neue Maßstäbe in der innovativen Gestaltung luxuriöser Reisebusse. Beinahe jährlich wurde der Starliner seither zum Bus des Jahres oder zum Coach of the Year gewählt. 1997 erschien der Niederflurbus der dritten Generation, der Centroliner, in modularer Konzeption und mit CAN-Bus . Sein Design wurde wegweisend für die folgende Generation von Stadtbussen. Für den Überlandverkehr gab es gleich drei Niederflurbusse: den Centroliner Ü und zwei Typen namens Regioliner, einer auf Centroliner-, einer auf Transliner-Basis. 1998 wurde der Transliner durch den Euroliner abgelöst, der durch modulare Bauweise und CAN-Bus aber noch kostengünstiger produziert werden konnte. Im Laufe der 90er Jahre beginnt Neoplan auch mit dem Einsatz alternativer Antriebe. Batterie -, Wasserstoff -, Oberleitungs - und dieselelektrischer Antrieb sind zu nennen. In den 90er Jahren wurde zusammen mit De Dietrich ein Konzept für ein Schienenfahrzeug namens Eurailbus vorgestellt, eine Art Gelenk- Schienenbus ähnlich dem GTW 2/6 ; mangels Kundeninteresse wurde es aber nie realisiert.

im neuen Jahrtausend

Am 20. Juni 2001 wurde die Firma von MAN übernommen. Mit dem Tourliner, dem Trendliner und dem erneuerten Spaceliner wird eine neue Generation von Reise- und Überlandbussen eingeleitet. Auch die meisten anderen Baureihen werden überarbeitet.

Neoplan heute

  • Unternehmenssituation

In den letzten Jahren wurden die Produktion grundlegend umstrukturiert und effizienter gestaltet. Dennoch leidet Neoplan unter einer akuten Auslastungsschwäche. Während Auwärter im Jahr 2000 noch fast 2000 Omnibusse produzierte, waren es bei Neoplan 2005 nur noch knapp 900 Fahrzeuge. Das ist vor allem auf das schwierige Marktumfeld im Reisebussektor zurückzuführen, aber auch auf die vielen neu eingeführten Baureihen seit der Übernahme durch MAN, die sich teilweise noch in der Anlaufphase befinden, teils aber auch von den Kunden nicht als „echte“ Neoplans akzeptiert werden.

Reisebusse sind der Schwerpunkt im Neoplan-Busprogramm. Volumenmodell ist weiterhin der Cityliner (Baureihe 100/1100), dessen Produktion sich jedoch dem Ende zuneigen dürfte. Im Premiumbereich ist der jüngst erneuerte Starliner (Baureihe 5200) erhältlich. Als preisgünstige Alternative wird zunächst parallel zum beliebten Euroliner (Baureihe 3300) der Tourliner (Baureihe 2200) angeboten, ein abgewandeltes MAN-Modell, das den Euroliner künftig im Reisebusbereich ganz ersetzen soll. Nicht zu vergessen ist der Doppeldecker Skyliner, der auch dem Premiumsegment zugerechnet wird. Alle Modelle sind in verschiedenen Längen verfügbar. Neuere Exemplare des Spaceliner mit Unterflurcockpit sind nur im Ausland noch häufiger zu sehen. Technisch und optisch wurde er weitgehend dem aktuellen Cityliner angeglichen.

  • Kombi - und Ãœberlandbusse

Auch in diesem Segment eroberte sich Neoplan mit dem Transliner (Baureihe 300) und später dem Euroliner (Baureihe 300, später 3300) eine starke Position. Letzterem folgte jüngst der gemeinsam mit dem MAN-Schwestermodell Lion's Regio entwickelte Trendliner (Baureihe 3500) nach.

  • Stadtlinienbusse

Auch wenn der Marktanteil vom MAN bei Linienbussen nie groß war, bewies Neoplan auch in diesem Segment in den 90er Jahren mit dem Centroliner (Baureihe 4400) seine Technologieführerschaft. Die Standard- und Gelenkvarianten des Centroliner wurden nach der Übernahme durch MAN durch den Centroliner Evolution (Baureihe 4500) ersetzt, der auf den MAN-Linienbussen basiert. Lediglich als Überland-, Midi- und Doppelstockvariante wird noch das ursprüngliche Neoplan-Modell angeboten.

  • alternative Antriebe

In diesem Bereich ist Neoplan mit der 6100er- und 6200er-Baureihe vertreten, die zunächst als STS (Sondertransportsystem) bezeichnet wurde und jetzt den einprägsameren Namen Electroliner trägt. Erhältlich sind Batterie-, Duo-, Hybrid- und Oberleitungsbusse .

  • Flughafenbusse

Der Neoplan-Flughafenbus wurde kürzlich aufgefrischt und wird nun als Airliner (Baureihe 9100) verkauft. Der Marktanteil in diesem Bereich beträgt zur Zeit etwa 50 %.

Aktuell

Zum Jahresende 2005 stellt die Neoplan Bus GmbH ihre Omnibusfertigung in Stuttgart ein.

Die Busproduktion in Deutschland soll auf die beiden Standorte Pilsting und Plauen beschränkt werden. Ein bestehender Standortsicherungsvertrag wird nicht erfüllt. Das ebenfalls in Stuttgart angesiedelte Entwicklungs-Kompetenzzentrum für Reise- und Überlandbusse soll Ende 2007 in andere Standorte integriert werden, ebenso die übrigen Verwaltungsfunktionen, deren Verlagerung ab 2006 bis spätestens Ende 2007 stattfinden soll. Die Neoplan-Unternehmenszentrale wechselt 2006 nach Pilsting. Lediglich die Regionalverkaufsleitung Baden-Württemberg soll in Stuttgart verbleiben.

Literatur

  • Dieter Hanke und Eberhard Schaa: 1935 - 1985, 50 Jahre Auwärter-Neoplan, Vom Handwerksbetrieb zur internationalen Omnibusmarke, 2. Auflage, Darmstadt 1986
  • Wolfgang H. Gebhardt: Deutsche Omnibusse seit 1896, Stuttgart 1996

Weblinks

Commons: Neoplan – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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