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Letzte Änderung für Artikel Fischerstechen: 27.01.2006 02:30

Fischerstechen

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Fischerstechen in Agde, Frankreich
Fischerstechen in Agde, Frankreich

Das Fischerstechen ist ein alter Fischerbrauch .

Fischerstechen in Ulm

Das Ulmer Fischerstechen dürfte ins 14./15. Jahrhundert zurückreichen. Es lässt sich aber erst 1545 in den Ratsprotokollen belegen. Seit 1662 wurde das zunächst im Frühjahr stattfindende Fischerstechen regelmäßig am Dienstag nach dem Schwörmontag veranstaltet. Einer Lokal sage zufolge, haben zwei Ulmer Fischer ein Ritter-Turnier beobachtet, das die in Ulm ansässigen Mönche des Klosters Reichenau veranstalteten. Die Beiden meinten, dass sie das auch könnten, wobei sie dann mangels Pferden mit ihren Zillen gegeneinander starteten.

Heute findet es alle vier Jahre, bei besonderen Ulmer Anlässen auch in drei- bzw. fünfjährigem Abstand, am dritt- und zweitletzten Sonntag im Juli statt. Am Vormittag ziehen traditionell die Mitglieder des Ulmer Schiffervereins durch die Ulmer Innenstadt, wobei an ausgewählten zentralen Plätzen zu schlichter Trommelmusik jeweils die historischen Tänze der Fischerzunft aufgeführt werden. Bei dem Umzug wird auch die Ulmer "Nationalhymne", der "Fischermarsch", gespielt. An diesem Umzug nehmen unter anderem teil: Weißfischer, Zillenfahrer, Kirchweihjungfern, Fahnen- und Speerträger, die Fischerfrauen, Ulmer Stadtsoldaten sowie die Ulmischen Freireiter, alle gekleidet nach der Art der mittelalterlichen Fischer- und Schifferzunft (sowohl Alltags- als auch festliche Kleidung). Im Festzug mit dabei sind als wichtigste Gruppe die 15 Stecherpaare, die am Nachmittag beim eigentlichen Fischerstechen gegeneinander antreten werden.

Der Personenkreis welcher am Stechen teilnehmen darf wird streng nach überlieferten Regeln ausgewählt.

Das eigentliche Stechen findet vor Tausenden von Zuschauern am Nachmittag auf der Donau als Turnier nach strengen und komplizierten Regeln statt. Dabei fährt bei jeder Paarung je eine Zille vom Ulmer und vom Neu-Ulmer Ufer ab. Diese Holz-Boote sind rund zehn Meter lang und einen Meter breit. Die Stecher stehen am hinteren Ende der Zille auf dem Standplatz, drei Fahrer bewegen eine Zille, der Vordere und der Hintere steuern, während der Mittlere für die nötige Geschwindigkeit sorgt. Die gegeneinander fahrenden, ihrer Rolle entsprechend kostümierten Stecher stellen Figuren dar, in denen sich die Geschichte des Ulmer Fischerstechens und der Zeitgeist verschiedener Epochen widerspiegelt. Vor allem aber leben die Ulmer Geschichte und natürlich auch die unzähligen Sagen um Ulm und um Ulm herum in ihnen weiter. Dabei gibt es 14 feste Paare mit 28 Figuren, sowie ein jährlich wechselndes Überraschungspaar: zwei Gegenspieler aus dem aktuellen Zeitgeschehen. Diese 15 Paare treffen zunächst in der Hauptrunde aufeinander.

Es gilt, "trocken" zu bleiben, nicht "nass" zu werden. ein Stecher gilt als Â»nass« und somit nicht mehr als Â»trocken«, wenn er, ins Wasser fällt, vom Standplatz in die Zille tritt, seinen Speer verliert, nach dem Speer des Gegners greift, durch unfaires Handeln seinen eigenen Sturz verhindert oder den des Gegners provoziert. Der Zunftmeister und das Schiedsgericht entscheiden in Zweifelsfällen, ob ein Stecher trocken geblieben ist. Der Speer ist ca. 2,80 m lang, an der Spitze durch eine gepolsterte Scheibe entschärft und am anderen Ende mit einem gerundeten Querholz versehen. Dieses wird an die Schulter gepresst und dient so zur Stabilisierung des Speers. Es gibt Hauptrunden, Zwischenrunden und das Finale . Da das Ulmer Fischerstechen an zwei aufeinander folgenden Sonntagen stattfindet, stechen nach dem Tagesfinale am zweiten Sonntag die beiden Tagessieger um den Gesamtsieg.

Ausrichter des Ulmer Fischerstechens ist der Ulmer Schifferverein e.V. als Nachfolgeorganisation der Ulmer Schiffer- und Fischerzunft, die Teilnehmer sind hauptsächlich Nachfahren von Angehörigen dieser Zünfte.

Das nächste Fischerstechen, die Umzüge und die damit verbundenen Fischertänze finden am Sonntag, den 12. Juli 2009 sowie am Sonntag, den 19. Juli 2009 statt.

Weitere Fischerstechen:

Siehe auch: Lichterserenade, Nabada, Schwörmontag

Weblinks zum Thema

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Fischerstechen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Fischerstechen verfügbar.

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