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Letzte Änderung für Artikel Laura Schradin: 13.12.2005 22:01

Laura Schradin

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Laura Schradin (geb. Pfennig; * 7. September 1878 in Reutlingen; † 8. März 1937 in Tübingen) war die erste weibliche Landtagsabgeordnete im württembergischen Landtag .

Laura Pfenning wurde in eine ärmliche Weingärtnerfamilie hineingeboren (Vater: Johannes Pfennig aus Reutlingen, Mutter Barbara Maria Künstle aus Pfrondorf) und musste schon früh zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Deshalb war sie gezwungen, sich als Autodidaktin weiterzubilden. Seit 1896 arbeitete Laura Schradin in einer Webfabrik, dort lernte sie ihren späteren Mann, den Prokuristen Fritz Schradin kennen. Schon mit 18 Jahren engagierte sie sich in der Gewerkschaft, 1897 trat sie der SPD bei. Sie setzte sich für das Frauenwahlrecht , den Kinderschutz und die Gleichberechtigung der Frau ein. Außerdem waren ihr Bildungsfragen wichtig. Vor und während des Ersten Weltkriegs zeigte sie sich als Pazifistin.

1905 heiratete sie Fritz Schradin, mit dem sie 1910 eine Tochter Hedwig hatte. Im Gegensatz zu vielen Frauenrechtlerinnen, die unverheiratet blieben, um politisch und beruflich aktiv sein zu können, unterstützte Fritz Schradin seine Frau in ihren Unternehmungen stets. Sie besuchten zusammen Kurse im "Kaufmännischen Verein", Laura besuchte Vorlesungen an der Universität Tübingen. Fritz Schradin starb am 21. Mai 1922.

Auf dem "Internationalen Sozialistenkongress" in Stuttgart im Jahr 1907 lernte Laura Schradin Rosa Luxemburg kennen, sie stand in Korrespondenz mit Lily Braun und Clara Zetkin .

Hatte Laura Schradin sich vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs noch deutlich gegen den Krieg ausgesprochen, zeigte sie sich während des Weltkriegs im Umgang mit der Situation eher pragmatisch als ideologisch. Sie finanzierte in Reutlingen mit ihrem Mann sogenannte "Kriegsflickwerkstätten", in denen die Arbeiterinnen durch höhere Löhne in ihrer kriegsbedingt schweren Situation finanziell unterstützt wurden. 1917 wurden in 10 solcher Werkstätten 2200 Frauen beschäftigt, es gab sogar einen Kindergarten für die Kinder der Arbeiterinnen. Allerdings brachte ihr das Engagement für die Werkstätten auch Denunziationen und Verleumdungen von nicht aufgenommenen Frauen und von sozialistischer Seite ein.

1919 wurde Laura Schradin Abgeordnete der Verfassungsgebenden Versammlung Württembergs (insgesamt 13 weibliche Abgeordnete) und anschließend auch in den Landtag gewählt, dem sie bis 1924 angehörte. Seit 1919 saß sie auch im Reutlinger Gemeinderat, aus dem sie 1925 wegen gesundheitlicher Beschwerden ausschied.

Sie betätigte sich aber weiter als Rednerin, jetzt aber nicht mehr für die SPD sondern für die Volksrechtpartei , 1932 kandidierte sie abermals für den Württembergischen Landtag.

1933 zog Laura Schradin nach Tübingen um, 1935 wurde sie wegen des Vorwurfs der Beleidigung von Partei und Kreisleiter angeklagt und zu zwei Monaten Haft verurteilt, die sie aber wegen Krankheit nicht mehr antreten konnte.

Laura Schradin starb im Alter von 59 Jahren an einem Schlaganfall .

Weblinks

  • [1] Homepage der Laura-Schradin-Schule Reutlingen

Wikipedia

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