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Letzte Änderung für Artikel Roman Herzog: 18.02.2006 20:39

Roman Herzog

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Roman Herzog (* 5. April 1934 in Landshut) ist ein deutscher Politiker ( CDU ).

Er war von 1987 bis 1994 Präsident des Bundesverfassungsgerichts und von 1994 bis 1999 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland . Von 1978 bis 1980 war er Kultus- und von 1980 bis 1983 Innenminister des Landes Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Nach dem mit der Durchschnittsnote 1,0 bestandenen Abitur absolvierte Herzog ab 1953 ein Studium der Rechtswissenschaft in München, welches er 1957 mit dem ersten und 1961 mit dem zweiten juristischen Staatsexamen beendete. 1958 erfolgte seine Promotion zum Dr. jur. . Er war dann bis 1964 wissenschaftlicher Assistent bei Theodor Maunz an der Juristischen Fakultät der Universität München . In dieser Zeit fertigte er auch seine Habilitationsschrift an. Bis 1965 lehrte er daraufhin als Privatdozent an der Universität München. 1965 folgte er dann dem Ruf der Freien Universität Berlin als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Staatsrecht und Politik. Hier war er von 1967 bis 1968 Dekan und von 1968 bis 1969 Prodekan der Juristischen Fakultät. 1969 folgte er dann dem Ruf der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer auf den Lehrstuhl für Staatslehre und Politik; von 1971 bis 1972 amtierte er als deren Rektor .

Von 1981 bis 1994 war er Mitherausgeber der Wochenzeitung Christ und Welt - Rheinischer Merkur.

2000 moderierte er 6 Sendungen der Reihe „Herzog spricht mit...“ im Bayerischen Rundfunk.

Familie

Roman Herzog wurde am 5. April 1934 in Landshut/Bayern geboren und ist evangelisch. Sein Vater war zunächst kaufmännischer Angestellter, später beim Stadtarchiv Landshut tätig, dessen Direktor er schließlich wurde. Seine Mutter war gelernte Bankkauffrau, übte diesen Beruf nach der Eheschließung jedoch nicht mehr aus. Roman Herzog war in erster Ehe seit 1958 mit Christiane Krauß verheiratet. Aus ihrer Ehe gingen zwei Söhne hervor. Christiane Herzog ist am 19. Juni 2000 in München verstorben. Roman Herzog ist in zweiter Ehe verheiratet mit Alexandra Freifrau von Berlichingen geb. von Vultejus.

Partei

Seit 1970 ist Herzog Mitglied der CDU . Von 1978 bis 1983 war er Bundesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises von CDU und CSU. In dieser Zeit gehörte er ab 1979 auch dem Bundesvorstand der CDU an. Seit seiner Amtszeit als Bundespräsident ruht seine Parteimitgliedschaft. Allerdings leitete er als Bundespräsident a.D. die sogenannte Herzog-Kommission der CDU, die 2003 parallel zur Rürup-Kommission der damaligen Bundesregierung einen Bericht vorlegte, wie die deutschen Sozialversicherungen reformiert werden können. Beschlossen auf dem Bundesparteitag der CDU in Leipzig, bildete dieses Dokument die inhaltliche Grundlage für den Wahlkampf von Angela Merkel im Jahr 2005 .

Ă–ffentliche Ă„mter

1973 wurde er in die von Ministerpräsident Helmut Kohl geführte Landesregierung als Staatssekretär und Bevollmächtigter des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund berufen. In dieser Funktion war Herzog gleichzeitig auch Mitglied des Bundesrates . Dieses Amt führte er auch unter Ministerpräsident Bernhard Vogel weiter.

Von 1978 bis 1980 war er dann in der von Ministerpräsident Lothar Späth geführten Landesregierung Minister für Kultur und Sport des Landes Baden-Württemberg. Nach der Landtagswahl 1980 wechselte er in das Amt des Innenministers des Landes Baden-Württemberg, das er bis 1983 ausübte.

1983 wurde Herzog zum Richter am Bundesverfassungsgericht ernannt. Er war hier bis 1987 Vorsitzender des Ersten Senats und Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts. Von 1987 bis 1994 war er Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Neben seiner Tätigkeit als Verfassungsrichter hatte er als Honorarprofessor von 1984 bis 1994 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer und von 1986 bis 1994 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen . Vorgänger auf seiner Planstelle am Bundesverfassungsgericht war Ernst Benda ; seine Nachfolgerin Evelyn Haas .

Herzog (links) mit dem franz. Staatspräsidenten Jacques Chirac
Herzog (links) mit dem franz. Staatspräsidenten Jacques Chirac

Bei der Wahl zum Bundespräsidenten am 23. Mai 1994 wurde er von der Bundesversammlung zum siebten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Für eine zweite Amtszeit kandidierte er 1999 nicht. 1996 führte Herzog den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus als Gedenktag in Deutschland ein. Große Beachtung fand seine so genannte „Ruck“-Rede (am 26. April 1997 ), in der er dafür eintrat, dass ein „Ruck“ durch Deutschland gehen müsse, um die verkrusteten Strukturen zu überwinden ( Berliner Rede ). Am 5. November 1997 hielt er eine vielbeachtete Bildungsrede. Überhaupt nahm die Bildung in seinen Reden einen großen Stellenwert ein; er forderte, Bildung müsse aufgrund der Bedeutung für den einzelnen wie für Deutschland insgesamt „auf die Titelseiten“ der Tageszeitungen gerückt werden.

Roman Herzog leitete den ersten europäischen Konvent, der zwischen Dezember 1999 und Oktober 2000 die Charta der Grundrechte der Europäischen Union erarbeitete.

Gesellschaftliches Engagement

Von 1971 bis 1980 war er Vorsitzender der Kammer für öffentliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Deutschland. Von 1973 bis 1991 war er Ordentliches Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland ( EKD ).

Er ist Vorstandsvorsitzender der Stiftung "BĂĽndnis fĂĽr Kinder-gegen Gewalt" (www.buendnis-fuer-kinder.de).

Ehrungen

1996 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford ( England ), sowie der Ben-Gurion-Universität des Negev in Beerscheba , Israel . 1997 wurde ihm der Karlspreis der Stadt Aachen verliehen. Ebenfalls 1997 wurde er in New York zusammen mit Václav Havel als "Europäischer Staatsmann des Jahres" ausgezeichnet. 1998 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Wroclaw ( Breslau ), Polen . Im selben Jahr wurde ihm der Leo-Baeck-Preis verliehen. Ebenfalls 1998 wurde er Ehrenbürger von Berlin. 2000 folgte der Karl-Valentin-Orden der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla.

Zitate

Wikiquote: Roman Herzog – Zitate

Als Bundespräsident meinte er in einer vielbeachteten Rede, durch Deutschland müsse ein Ruck gehen. Dieser Ruck wird bis heute (2005) immer wieder gern, oft auch satirisch gemeint, zitiert, ohne dass es einer Quellenangabe bedarf. Auch der spätere Bundespräsident Horst Köhler bezog sich in seiner Antrittsrede am 23. Mai 2005 auf Herzogs „Ruck“-Rede: „Warum bekommen wir den Ruck noch immer nicht hin? Weil wir alle noch immer darauf warten, dass er passiert!“

Adresse

Büro Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Roman Herzog, Prinzregentenstraße 89, 81675 München, Tel. (089) 47 02 71 60, Telefax (089) 47 02 71 68

Schriften

  • Grundrechtsbeschränkung nach dem Grundgesetz und Europäische Menschenrechtskonvention, Dissertation, 1958.
  • Die Wesensmerkmale der Staatsorganisation in rechtlicher und entwicklungsgeschichtlicher Sicht, Habilitation, 1964.
  • Kommentar zum Grundgesetz "Maunz-DĂĽrig-Herzog" (Mitherausgeber), seit 1964.
  • Evangelisches Staatslexikon (Mitherausgeber), seit 1966.
  • Allgemeine Staatslehre, 1971.
  • Staaten der FrĂĽhzeit. UrsprĂĽnge und Herrschaftsformen, 1988.
  • Staat und Recht im Wandel, 1994.
  • Vision Europa. Antworten auf globale Herausforderungen, Hamburg 1996.
  • Strukturmängel der Verfassung? Erfahrungen mit dem Grundgesetz, 2000 (Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart / MĂĽnchen).

Sekundärliteratur, Biografien

  • Diekmann, Kai; Reitz, Ulrich und Stock, Wolfgang: Roman Herzog – Der neue Bundespräsident im Gespräch, 1994 (Gustav LĂĽbbe Verlag, Bergisch Gladbach)
  • Bissinger, Manfred und Jörges, Hans-Ulrich: Der unbequeme Präsident – Roman Herzog im Gespräch mit Manfred Bissinger und Hans-Ulrich Jörges, 1995 (Hoffman und Campe Verlag, Hamburg)
  • Reker, Stefan: Roman Herzog, 1995 (Edition q Verlags-GmbH, Berlin)
  • Filmer, Werner / Schwan, Heribert: Roman Herzog – Die Biographie, 1996 (Goldmann Verlag, MĂĽnchen)
  • MĂĽller, Ulrich: Bildung als Megathema. Roman Herzogs Anstöße zur Bildungspolitik in seiner Amtszeit als Bundespräsident (1994 - 1999), 2002 (Verlag Robert Helmrich, Grevenbroich)

Weblinks

Wikipedia

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