Erhard Eppler
Erhard Eppler (* 9. Dezember 1926 in Ulm) ist ein deutscher Politiker ( SPD ).
Er war von 1968 bis 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Inhaltsverzeichnis |
Ausbildung und Beruf
Erhard Eppler wurde in Ulm geboren und wuchs in Schwäbisch Hall auf, wo sein Vater Leiter der Mergenthaler-Oberschule war. Von 1943 bis 1945 nahm Eppler als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. 1946 bestand er das Abitur und absolvierte dann ein Lehramtsstudium für Englisch , Deutsch und Geschichte , welches er 1951 mit dem ersten und 1953 mit dem zweiten Examen für das höhere Lehramt beendete. 1951 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. mit der Arbeit Der Aufbegehrende und der Verzweifelnde als Heldenfigur der elisabethanischen Tragödie. Er war dann bis 1961 als Lehrer tätig.
Partei
1952 trat er in die von Gustav Heinemann und Helene Wessel gegründete Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP) ein, wechselte dann aber, wie die meisten GVP-Mitglieder, 1956 zur SPD über. Hier war er von 1970 bis 1991 Mitglied des Bundesvorstandes, von 1973 bis 1989 Präsidiumsmitglied (ausgenommen 1982 - 1984 ) sowie von 1973 bis 1992 Vorsitzender der Grundwertekommission.
Von 1973 bis 1981 war er Landesvorsitzender der SPD in Baden-Württemberg.
Bei den Landtagswahlen 1976 und 1980 war er Spitzenkandidat der SPD für das Amt des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, konnte sich jedoch gegen die Amtsinhaber Hans Filbinger (1976) bzw. Lothar Späth (1980) nicht durchsetzen.
Abgeordneter
Von 1961 bis 1976 war er Mitglied des Deutschen Bundestages .
Von 1976 bis 1982 war er dann Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg. Hier war er von 1976 bis 1980 Vorsitzender der SPD-Landtags fraktion .
Öffentliche Ämter
Am 16. Oktober 1968 wurde er als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit in die von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger geführte Bundesregierung berufen. Dieses Amt behielt er auch unter Bundeskanzler Willy Brandt. Nach dem Rücktritt von Willy Brandt im Mai 1974 gehörte er zunächst auch dem von Bundeskanzler Helmut Schmidt geführten Kabinett an. Wegen erheblicher Kürzungen des für sein Ministerium vorgesehenen Haushalts trat er dann aber schon am 8. Juli 1974 zurück.
Gesellschaftliches Engagement
Nach seinem Rückzug aus der Landespolitik widmete sich mehr seiner Arbeit in der Evangelischen Kirche Deutschlands ( EKD ). Unter anderem war er von 1981 bis 1983 und von 1989 bis 1991 Kirchentagspräsident.
Politisches
Eppler galt stets als Exponent des linken Parteiflügels innerhalb der SPD. Er unterstützt aber in letzter Zeit die Reformpolitik Gerhard Schröders, etwa die Agenda 2010 .
Veröffentlichungen
- Ende oder Wende - Von der Machbarkeit des Notwendigen, 1975, ISBN 3-17-002457-4
- Wege aus der Gefahr, 1981, ISBN 3-498-01622-9
- Die tödliche Utopie der Sicherheit, 1983, ISBN 3-498-01631-8
- Plattform für eine neue Mehrheit, 1990, ISBN 3-8012-0158-9
- Kavalleriepferde beim Hornsignal. Ãœber Sprache und Politik, 1992, ISBN 3518117882
- Als Wahrheit verordnet wurde. Briefe an meine Enkelin, 1997, ISBN 3518392069
- Die Wiederkehr der Politik, 1998, ISBN 3458169253
- Privatisierung der politischen Moral?, 2000, ISBN 3518121855
- Komplettes Stückwerk. Erfahrungen aus fünfzig Jahren Politik, 2001, ISBN 351839777X
- Vom Gewaltmonopol zum Gewaltmarkt, 2002, ISBN 3518122886
- Auslaufmodell Staat?, 2005, ISBN 3518124625
Siehe auch
Wikiquote: Erhard Eppler – Zitate |
- Kabinett Kiesinger - Kabinett Brandt I - Kabinett Brandt II - Kabinett Schmidt I
Weblinks
- Literatur von und über Erhard Eppler im Katalog der DDB
- Internetseite von Erhard Eppler
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Personendaten | |
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NAME | Eppler, Erhard |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Politiker ( SPD ) |
GEBURTSDATUM | 9. Dezember 1926 |
GEBURTSORT | Ulm |
STERBEDATUM | |
STERBEORT |
Kategorien : Mann | Deutscher | Entwicklungsminister (Deutschland) | Bundestagsabgeordneter | Politiker (Baden-Württemberg) | GVP-Mitglied | SPD-Mitglied | Friedensaktivist | Geboren 1926
Wikipedia
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Erhard Eppler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Erhard Eppler verfügbar.