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Letzte Änderung für Artikel Scheer: 24.01.2006 12:22

Scheer

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Wappen Karte
Wappen von Scheer Deutschlandkarte, Position von Scheer hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk : Tübingen
Landkreis : Sigmaringen
Geografische Lage :
Koordinaten: 48° 04' N, 09° 18' O
48° 04' N, 09° 18' O
Höhe : 563 m ü. NN
Fläche : 18,72 km²
Einwohner : 2.630 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte : 140 Einwohner je km²
Ausländeranteil : 8,2 %
Postleitzahl : 72516
Vorwahl : 07572
Kfz-Kennzeichen : SIG
Gemeindeschlüssel : 08 4 37 101
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstr. 1
72516 Scheer
Offizielle Website: www.stadtscheer.de
E-Mail-Adresse: StadtScheer@scheer-online.de
Politik
Bürgermeister : Jürgen Wild
Scheerer Altstadt mit Donaubrücke und Wehranlage
Scheerer Altstadt mit Donaubrücke und Wehranlage
Pfarrkirche St. Nikolaus und die Scheerer Altstadt
Pfarrkirche St. Nikolaus und die Scheerer Altstadt

Scheer ist eine Stadt an der Donau im Landkreis Sigmaringen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Stadtgebiet erstreckt sich von den letzten Ausläufern der Schwäbischen Alb bis ins beginnende Oberland. Hier hat sich die Donau, der im Altpliozän entstandene Fluss vor rund 10 000 Jahren entlang dem Weißjura einen neuen Weg durch die Riedniederung gesucht. Sie war zuvor vom Rheintalgletscher verschüttet und durch nacheiszeitliche Schmelzwässer ausgewaschen worden.

Auf dem letzten nordseitigen Kalksporn, den die Donau mit einer lang gestreckten Nord-Schleife umgeht, erheben sich Scheers Wahrzeichen: die Pfarrkirche St. Nikolaus und das Schloss Scheer. Hier befinden sich die letzten Massenkalkfelsen des Donau-Durchbruchstals nach der Albtafel. Unterhalb des Städtchens taucht der Weissjura ab und das Tal weitet sich in den weichen Schichten der Unteren Süßwassermolasse.

Nachbargemeinden

Mengen - Sigmaringendorf - Bingen - Wilflingen - Herbertingen

Stadtgliederung

Zu Scheer gehört neben dem namengebenden Kernstadt (2150 Einwohner) auch der Stadtteil Heudorf (550 Einwohner).

Geschichte

  • 1800 - 800 v. Chr. Erste Spuren einer Ansiedlung. Bereits ab diesem Zeitpunkt war die Gegend ständig besiedelt. Aus dieser Zeit stammen auch die 8 Grabhügel im "Lupplet".
  • 800 - 400 v. Chr. Der Name Scheer leitet sich aus dem keltischen Wort "scera" ab und bedeutet Fels, womit die Kalkfelsen gemeint waren, auf denen heute das Schloss, die Kirche und die Burg Bartelstein stehen. Damit ist Scheer als eine der ältesten Orte der Gegend anzusehen. Hier führte auch eine keltische Urstraße von Sigmaringendorf kommend nach Süden in das Ablachtal und eine weitere Verzweigung nach Blochingen zur Heuneburg. Die Furt dieser Keltenstrasse war etwa 300 m flussaufwärts von der heutigen Donaubrücke.
  • 400 v. Chr. - 395 n. Chr. Gleich zwei Römerstrassen führten über Scheerer Gebiet: Vom Römerkastell Ennetach über die jetzige Landstraße unterhalb des Schlossberges vorbei über die Furt der alten Keltenstraße nach dem heutigen Sigmaringen-Laiz (Kastell) nach Rottweil eine weitere von Mengen über die Furt beim Jakobstal, fast schnurgerade an den Scheerer Grabhügeln vorbei über Hitzkofen - Bingen - Feldhausen nach Trochtelfingen. Bei einer Ergrabung an vier Stellen beim Jakobstal im Jahre 1923 wurde die römische Bepflasterung festgestellt.
  • 395 n. Chr. wurden alle römischen Truppen nördlich der Alpen abgezogen.
  • 395 - 400 Die alemannische Besiedlung setzte ein. Im Gegensatz zu den anderen Germanenstämmen gelang den Alemannen keine Staatenbildung.
  • 507 Der Ostgotenkönig Theoderich nahm die Alemannen in seinen Schutz.
  • 526 Tot des Ostgotenkönigs Theoderich
  • 526- 536 Nach dem Tod Theoderichs verbündeten sich die Ostgoten mit den Franken gegen den oströmischen Kaiser Justinian I. .
  • 536 - 843 war Scheer unter fränkischer Herrschaft der Westbaar zugeordnet. Zu dieser Westbaar gehörten der Scherragau, der Eritgau und der Linzgau. Scheer war vermutlich der Hauptort des Scherragaus.
  • 843 -1076 Zeit des ostfränkischen Reiches : In Scheer war ein Graf von Ruck beschrieben (Ruckburgen sind aus dem Gebiet von Lindau und Blaubeuren bekannt).
  • 1075 - 1125 Im 11. - 12. Jahrhundert entstanden in zunehmenden Maße Höhenburgen. In diesem Zeitraum dürften auch die beiden Burgen in Scheer (Schloss Scheer und Burg Bartelstein) entstanden sein, wie auch die Burg Sigmaringen .
  • 1170 Kaiser Friedrich Barbarossa hielt Hoftag in Mengen. Im Gefolge des Kaisers befanden sich neben Bischof Rudolf auch unter anderen Pfalzgraf Hugo von Tübingen
  • 1181 Pfalzgraf Hugo von Tübingen übernahm Scheer, Sigmaringen und Gammertingen
  • 1182 Pfalzgraf Hugo von Tübingen starb. Seine Söhne die Pfalzgrafen Hugo und Rudolf übernehmen zunächst gemeinsam. Nach dem Aussterben der Montfortschen Stammverwandten erbten sie auch deren ursprünglichen Stammlande: Feldkirch, Werdenberg, Sargans und die anderen Besitzungen in Rätien. Bei der Teilung erhielt Rudolf I. den väterlichen Erbteil und wurde Gründer der Tübinger Linie. Das Bregenzer und Montforter Erbe trat Hugo an. Das Gebiet um Scheer, Sigmaringen und Gammertingen blieb gemeinsamer Besitz. Hugo nannte sich fortan Graf von Montfort I. Bregenz, das bei der Bregenzer Erbteilung an Rudolf von Pfullendorf gefallen ist und nun in seinen Besitz kam, erhob er um 1200 zur Stadt.
  • 1218 wurde Graf Hugo I. von Montfort durch einen Ministerialen, der sich Ortolf von Bartelstein nannte, zum Hoftag nach Ulm begleitet. Damit wurde erstmalig ein Adliger genannt, der sich nach der in Scheer gelegenen Burg schrieb.
  • 1219 starb Hugos Bruder Rudolf
  • 1225 starb Graf Hugo I. von Montfort. Seine Söhne teilten die Herrschaft in eine Werdenberger und eine Neumontforter Linie. Begründer der Werdenberger Linie wurde Graf Hugo II.
  • 1225 - 1246 Sein Bruder Graf Rudolf I. von Montfort der Stifter der Neumontforter Linie, wurde damit Herrscher im Gebiet von Scheer und nannte sich fortan "Herr zu Feldkirch, Bregenz, Tettnang, Sigmaringen und Scheer"
  • 1241 - 1258 In dieser Zeit wurden mehrere Städte in der Gegend gegründet, Sigmaringen, Saulgau, Meßkirch, Riedlingen, Mengen, Ehingen. Es wird vermutet dass auch Scheer in dieser Zeit die Freiburger Stadtrechte erhielt.
  • 1260 Tod des Grafen Rudolf I. von Montfort.
  • 1260 - 1267 Nach dessen Tod wurde der Herrschaftsbereich neu aufgeteilt. Graf Rudolf II. erhielt die Herrschaft Feldkirch, Graf Ulrich I. die Herrschaft Bregenz und Graf Hugo III. die Herrschaft Tettnang.
  • 1267 Nachdem Graf Hugo von Montfort den Alodialbesitz der Pfalzgrafen Hugo III. und Rudolf III. des "Scheerers" übernommen hat, nannte er sich ab 1267 "Comes de Schera", und ab
  • 1287 Graf Hugo von Montfort, Herr zu Scheere. Er gilt als erster sicherer nachweisbarer Graf, der auf der alten Burg Scheer, später Schloss, saß.
  • 1278 bildete sich nach der Neuordnung des Herzogtums Schwaben durch König Rudolf von Habsburg eine Dynastenopposition, die kriegerisch gegen den König vorging.
  • 1281 stellte der König die Ordnung wieder her, so dass im Herbst der "oberschwäbische Landfriede" verkündet werden konnte. Danach nutzte der König die wachsende Verschuldung des Adels zum Ankauf niedergehender Adelsgeschlechter, bzw. deren Herrschaftsbereiche und Güter.
  • 1282 kaufte er "Tiengowe und Ergowe" (Diengau und Eritgau) und die Dörfer Hohentengen und Blochingen. Die Burg Friedberg z.B. für 1280 Mark. Nach der Burg "Vriedeberch" trug das Gebiet fortan die Bezeichnung Friedberg.
  • 1285 brach der Dynastenaufstand erneut aus. Es waren neben dem Grafen Eberhardt von Württemberg weitere 15 Grafen beteiligt, darunter auch Graf Ulrich von Bregenz-Sigmaringen. Ob auch sein Bruder, der Scheerer Graf Hugo in die Fehde verwickelt war, in deren Verlauf die Monforter Besitzungen verwüstet wurden ist unbekannt.
  • 1286 führte der König persönlich den Kampf an und im November 1286 wurde versucht den Krieg mit einem Frieden zu beenden.
  • 1287 im Juli diesen Jahres erschien der König wieder in Schwaben und unterwarf neben dem Grafen von Württemberg unter anderem die Grafen von Tübingen, von Montfort und Helfenstein. Nach dem Waffenstillstand vom 6. September beurkundete König Rudolf von Habsburg am 23. Oktober in Scheer, dass sein Kanzler, der Erzbischof Heinrich von Mainz zwischen ihm und dem Grafen Eberhard von Württemberg eine Sühne zustande brachte. Der Aufenthalt des Königs in Scheer lässt vermuten, dass sich Graf Hugo als Verwandter des Königs nicht an den Kämpfen beteiligt hatte. Am 2. November 1287 schenkte Graf Hugo ein Gut zu Reppersweiler an das Kloster Habsthal. Dies war seine letzte Amtshandlung. Danach verkaufte er noch im Jahre 1287 seine Herrschaft Scheer an die Habsburger . Es fehlt jedoch eine diesbezügliche Urkunde. Jedoch ist aus Aufzeichnungen über den habsburgischen Besitz ersichtlich, dass der König mit der Burg und Stadt Scheer auch Gemmingen, die Burg Schatzberg bei Egelfingen, die Mühle und das Fischwasser in Krauchenwies, den hof hinter der Martinskirche in Mengen, Güter in Hitzkofen und Bingen und den Burgstall (Bittelschieß) kaufte. Graf Hugo zog sich nun nach Tettnang zurück.
  • 1289 bestätigte König Rudolf von Habsburg den Bürgern von Scheer ihre Freiburger Stadtrechte.
  • 15. Juli 1291 verstarb König Rudolf von Habsburg in Speyer
  • 1289 - 1295 kauften die Habsburger weitere Grafschaften dazu. so auch die Grafschaft Sigmaringen und Veringen dazu und auch den Bussen vom Grafen von Landau.
  • Ab 1295 unterstand das ganze Gebiet einer einheitlichen Verwaltung mit einem Vogt als obersten Beamten und vermutlich mit Sitz in Scheer. Die Stadt Scheer weist auch seither die Schneiderschere und einen Stern als Zeichen der königlichen Gerichtsbarkeit aus.
  • 1298 wurde Albrecht I. von Habsburg, der Sohn König Rudolfs zum römisch-deutschen König gewählt.
  • 1300 in einem "Redditus de Schere" (Güterverzeichnis) wurden die Güter um Scheer, zu denen auch Ennetach gehörte, verzeichnet.
  • 1303 Dieses "Redditus de Scherre" wurde in das Habsburger Urbar übernommen
  • 1. Mai 1308 Nach der Ermordung von König Albrecht von Habsburg in Königsfelden bei Brugg (Schweiz) gaben die Habsburger ihre Aufbaupolitik auf.
  • 1311 Der Vogt der Habsburger, Schiltung, der seinen Hauptsitz in Scheer hatte, nannte sich "Voget Schiltunch zu der Schaere und anderswo" .
  • 1312 beurkundete der Vogt zwar in Scheer, nannte sich fortan aber Vogt Schiltung von Sigmaringen
  • 1314 Nach der Königswahl brach ein Reichskrieg aus. Graf Wilhelm stellte sich auf die Seite der Habsburger. Herzog Leopold von Österreich, der sich 1314 in Mengen aufhielt, verpfändete ihm für 400 Mark Silber die Herrschaft Scheer
  • 1315 verpfändete ihm König Friedrich und dessen Bruder Herzog Leopold die Grafschaft Friedberg mit Ausnahme des Klosters Sießen.
  • 1316 erhielt er die Vogtei über dieses Kloster
  • 1330 Graf Wilhelm, der Herr zu Tettnang und Scheer kaufte in diesem Jahr die Burg Landau und Ertingen. Um im Kriegsfall gesichert zu sein, erhielt er vom Kaiser die Erlaubnis, den Flecken zu einer befestigten Stadt auszubauen und auch Langenargen, wo er ein festes Schloss baute, zu befestigen.
  • 1343 Der königstreue Graf und die Stadt Scheer kamen in eine bedrohliche Situation als Eberhard der Greiner den von den Österreichern unterstützten Grafen Konrad von Berg unterhalb des Hipfelsberges vernichtend schlug und, nachdem sich dieser nach Mengen zurückgezogen hat, die Stadt stürmte und zu Grund und Boden geschleift hat.
  • 1345 kam Graf Wilhelm in Konflikt mit König Ludwig. Er weigerte sich am Kriegszug teilzunehmen, den dessen Sohn, Herzog Stephan von Bayern an den Bodensee unternahm.
  • 1346 wurde Karl IV. von Luxemburg zum Gegenkönig gewählt.
  • 1347 starb König Ludwig von Bayern und Karl IV. von Luxemburg begünstigte darüber den Grafen Wilhelm II., dass er sich König Ludwig widersetzte und bestätigte ihm alle Pfandschaften, die er vom Reich innehatte und übergab ihm noch zusätzlich 400 Mark Silber.
  • 1348 Im Donautal gab es im Januar/Februar ein schweres Erdbeben, bei dem fast alle Burgen des Donautals zerstört wurden. Ob die Scheerer Burg in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist nicht bekannt.
  • 1350 starb Graf Wilhelm. Seine 4 Söhne hatten zunächst das Erbe gemeinsam inne. Nach dem Tod von Hugo und Ulrich kam es zur Teilung 1354
  • 1354 - 1405 Graf Heinrich von Montfort bekam die Burg und Herrschaft Rothenfels, Burg, Stadt und Herrschaft Tettnang, die Burgen Argen, Liebenau und Niedersummerau, die Vogtei des Klosters Langenau, die Burg und Stadt Scheer, den Diengau, die Kirchensätze zu Friedberg, Hohentengen und Herbertingen, die Hälfte der Steuer zu Mengen, die Burg Landau und Ertingen.
  • 1405 - 1408 Graf Heinrich von Montfort übergab 1405 die Stadt und die Burg Scheer an seine Söhne Graf Rudolf und Graf Wilhelm von Montfort. Im Jahr 1408 rückte Graf Rudolf gegen die Appenzeller vor, die mit der Bregenzer Linie des Hauses Montfort in Fehde lagen und damit drohten, über ganz Schwaben herzufallen. Durch das Eingreifen von Graf Rudolf, zogen sich die Appenzeller zurück. Am 15. Juni 1408 starb der Vater - Heinrich von Montfort Die beiden Brüder ließen sich zunächst von König Ruprecht ihre Reichspfandschaften bestätigen und teilten das Erbe.
  • 1408 Graf Rudolf von Montfort erhielt die Pfandschaft Scheer und Diengau. Sein Bruder erhielt die anderen Gebiete.
  • 1410 Schon in diesem Jahre war Graf Rudolf wegen seiner hohen Schulden genötigt, die Grafschaft Friedberg, Burg und Stadt Scheer und den Diengau (Göge) an den Ritter Wolf von Zillenhard zu verpfänden bis zum Jahre 1414. Die Herrschaft von Burg und Stadt Scheer war noch an Heinrich von Reischach verpfändet.
  • 1412 wurde Graf Rudolf von Kaiser Sigismund zum Landvogt von Oberschwaben ernannt.
  • 1414 verpfändete Graf Rudolf die Burg und Stadt Scheer erneut und zwar an die Ritter Heinrich von Reischach, die schon die Herrschaft innehatten. Daraufhin wurde ihm von den Österreichern die Landvogtei über Oberschwaben wieder entzogen.
  • 1415 wurde der Truchsess Johann von Waldburg zum Landvogt von Oberschwaben ernannt.
  • 1425 starb Graf Rudolf von Montfort. Da er vermutlich ledig und ohne Nachkommen war, fiel der Besitz an seinen Bruder, Graf Wilhelm von Montfort.
  • 1433 Kunigunde, die Tochter des Grafen Wilhelm von Montfort vermählte sich im Sommer diesen Jahres mit Truchsess Eberhard von Waldburg. Truchsess Eberhard war schon seit 1429 im Besitz von Munderkingen, Schongau, Nußplingen, der Feste Kallenberg, Bussen und Wolfegg und erhielt von seinem Schwiegervater statt einer Mitgift das Recht, die Grafschaft Scheer mit allem Zubehör von den Rittern von Reischach einzulösen. Wann genau er das Pfand von den Reischachs löste, ist nicht bekannt.
  • 1436 kaufte Truchsess Eberhard von Waldburg von Eberhard von Landau die Burg Landau, das Dorf Ertingen, ein Drittel des Gerichts zu Binzwangen und weitere Güter.
  • 1446 wurde Herzog Albrecht VI. aus dem Hause Habsburg Regent der Vorlande und erhielt u.a. auch den Landesteil Schwaben zugesprochen. Er kündigte dem Truchsessen Eberhard von Waldburg dessen Pfandschaften, vor allen die Grafschaft Friedberg-Scheer, obwohl Truchsess Eberhard im Krieg gegen die Schweizer auf der Seite Österreichs gestanden hatte. Herzog Albrecht beauftragte Berthold von Stein, den Ortsherren von Uttenweiler, dass dieser die Pfandsumme an Truchsess Eberhard entrichtet und dafür die Pfandschaft innehaben solle. Der Truchsess Eberhard verweigerte aber die Herausgabe der Pfandschaft, da ihm diese auf Lebenszeit verliehen wurde.
  • 1447 Im April diesen Jahres ließ man den Unparteischen Markgrafen von Baden über den Streit entscheiden, der am 24. April in Riedlingen war. Dieser entschied gegen den Truchsessen.
  • 1447 - 1452 waren die Ritter von Stein die Herren der Burg und der Stadt Scheer
  • 1450 übernahm Herzog Sigmund die Regierung in den österreichischen Vorlanden. Truchsess Eberhard sicherte ihm die Pfandschaften der 5 Donaustädte und der Feste Bussen.
  • 1451 Herzog Sigmund kaufte die Hälfte von Bregenz, dazu die Festung und die Herrschaft Hohenegg. Dazu lieh ihm Truchsess Eberhard 16 000 Gulden.
  • 1452 verpfändete der Herzog dem Truchsess Eberhard von Waldburg seine Grafschaft und Herrlichkeit zu Friedberg, samt dem Schloss und der Stadt Scheer, die Burg, Burgstall, Stadtgrund, Gerichten, Zwingen, Bännen, Fischrechten, Steuern etc.. Dazu die Vogtei auf den Dörfern Tissen (Groß- und Kleintissen). dieser Pfandvertrag wurde wenige Tage später in einen Kaufvertrag umgewandelt. Im selben Jahr erhielt der Truchsess auch die Stadt Mengen als Pfand. Der Besitz in Scheer wurde 1452 in einem Urbar verzeichnet. Scheer war nun Residenz und Verwaltungssitz der eberhardschen Linie der Truchsessen von Waldburg.
  • 1454 versicherte Herzog Sigmund den Truchsessen Eberhard, Jakob und Georg von Waldburg, dass weder er, noch seine Erben die 5 Donaustädte, auch den Bussen, Winterstetten und Ellwangen von ihnen lösen werden. Erst wenn alle drei ohne männliche Erben sterben sollten, würden diese Städte und Herrschaften an das Haus Österreich zurückfallen.
  • 1455 kaufte Truchsess Eberhard von den Grafen von Werdenberg-Sargans die Herrschaft Sonnenberg, die von Feldkirch bis zum Arlberg reichte. Die darin anstoßende Herrschaft Bludenz mit dem Montavoner Tal hatte er bereits als Pfand inne.
  • 1455 Obwohl die Truchsessen bereits 1434 die Freiheit von "fremden Gerichten" innehatten, verlieh ihnen Kaiser Friedrich den "Bann über das Blut zu richten", also die Hochgerichtsbarkeit.
  • 1460 Truchsess Eberhard tritt in den Dienst des Herzogs Sigmund und nahm als Mitglied der Rittergesellschaft "St. Georgenschild" am Krieg gegen die Eidgenossen teil.
  • 1463 Die Sonnenbergsche Linie des Hauses Waldburg , also die des Truchsessen Eberhards, wurden vom Kaiser in den Reichsgrafenstand erhoben.
  • 1470 Wegen einer Silbermine am Arlberg geriet Graf Eberhard von Sonnenberg und Truchsess von Waldburg mit Herzog Albrecht von Österreich in Streit.
  • 1473 wurde der Sohn von Graf Eberhard, Graf Andreas vom Herzog aus der Grafschaft Sonnenberg vertrieben.
  • 1474 musste Graf Eberhard auf die Grafschaft Sonnenberg verzichten. Gegen den Willen des Papstes und des Herzogs Sigmund setzte Kaiser Friedrich den Sohn des Grafen Eberhard, den Grafen Otto von Sonnenberg zum Bischof von Konstanz durch.
  • 1479 starb Eberhard I. Graf zu Sonnenberg und Truchsess zu Waldburg. Er wurde in Scheer begraben.
  • 1480 wurde das Erbe unter 3 Söhnen aufgeteilt, nachdem Graf Otto von Sonnenberg (Bischof von Konstanz) auf das Erbe verzichtete.
  • 1480 Graf Andreas von Sonnenberg erhielt die Grafschaft Friedberg und die Herrschaft Scheer, samt der Vogtei Sießen, Bachhaupten, Tavertsweiler, Osterdorf und Gunzenhausen.
  • 1485 Graf Andreas ließ die frühmittelalterliche Burg abreißen und das noch heute gut erhaltene Schloss errichten.
  • 1486 Graf Andreas tritt in die Dienste des Kaisers Maximilian I. , der in den Niederlanden, die ihm durch Heirat zufielen, Krieg gegen Frankreich führte. Bald zählte er zu dessen vornehmsten Räten und vorzüglichen Heerführern.
  • 1487 In den Niederlanden heiratete Graf Andreas auf Vermittlung des Kaisers eine vermögende Witwe. Als er feststellte, dass sie sich schon vorher heimlich mit einem jungen Kaufmann vermählte, den sie am Hof hielt, klagte der Graf beim Kaiser. Die Ehe wurde geschieden, die Frau lebenslänglich in einem Turm eingemauert - vermutlich in Scheer, wo sich Graf Andreas im Winter aufhielt.
  • 1488 beim Flandrischen Aufstand war Graf Andreas als Feldoberst maßgeblich beteiligt.
  • 1490 Graf Andreas nahm als Oberst im kaiserlichen Heer am Krieg gegen Ungarn teil, von wo aber die kaiserlichen Truppen wieder den Rückzug antraten.
  • 1499 beteiligte sich Graf Andreas in den Diensten des Herzogs Eberhards II. von Württemberg, als Glieder des Schwäbischen Bundes am Schweizer Krieg.
  • 1502 Graf Andreas war unter den vielen Adligen, die die den Grafen Johann von Zimmern unterstützten, als dieser den Werdenbergern die Stadt Meßkirch mit Gewalt abnahm.
  • 1504 Graf Andreas und dessen Bruder Johannes dienten auf Seiten des Bayernherzogs im pfälzisch-bayrischen Erbfolgekrieg. Mit 1000 Landsknechten schlugen sie in München die Rebellion des Fußvolkes und zwangen danach Erding zur Ãœbergabe an den Herzog. Der Graf Andreas kam kurzzeitig in Gefangenschaft.
  • 1505 nahm Graf Andreas schon wieder am Kriegszug gegen Geldern teil und weilte im Juli 1505, als Gefolgsmann des Herzogs Ulrich von Württemberg dem Reichstag zu Köln bei. Danach kehrte er nach Scheer zurück. Inzwischen war in Scheer der Neubau des Schlosses vollendet, so dass am 8. Oktober vom Konstanzer Bischof die Schlosskapelle und die ebenfalls fertig gestellte Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus konsekriert werden konnte.

Eingemeindungen

Heudorf, ursprünglich: Heudorf bei Mengen, wurde in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach Scheer eingemeindet. Der Name des Ortes leitet sich vermutlich aus der topographischen Lage ab. Heudorf liegt auf einer Höhe von 588 m Höhe und hat etwa 550 Einwohner. Urkundlich wurde Heudorf erstmalig im Jahre 1231 erwähnt. Erste Siedlungsspuren stammen aber aus der Keltenzeit.

Politik

Gemeinderat

Im Gemeinderat sind die Wählervereinigung Scheer-Heudorf und die Bürgerliste Scheer-Heudorf vertreten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Stadt Scheer liegt im Naturpark Obere Donau und ist Teil des Mörikepfades, da der Dichter Eduard Mörike sich mehrmals längere Zeit hier aufhielt und auch einige seiner Gedichte hier schrieb.

Außerdem liegt die Stadt am Donauradweg, einem der landschaftlich schönsten Radfernwege. Geschätzte 10.000 Radwanderer durchqueren jährlich das Stadtgebiet entlang der Donau.

Bauwerke

Parks

  • Schlosspark Scheer

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Maifest
  • Maiprozession
  • Fronleichnamsprozession
  • Brunnenfest - Hofgartenfest
  • Bräuteln
  • Fasnetsvergraben

Wirtschaft und Infrastruktur

Etwa 40% der Gemarkung sind bewaldet.

Verkehr

Die Stadt liegt an der Bundesstraße 32 zwischen Herbertingen und Sigmaringen.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 445.

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • König Rudolf von Habsburg weilte im Oktober 1287 in Scheer
  • Eduard Mörike , Dichter
  • Dietmar Schlee, Politiker
  • Fred Arendt , Kunst- und Porträtmaler

Weblinks

Informationen aus der Umgebung

Hotels in der Umgebung

Hotel Plz Ort Mail Url Kategorie Telefon
Donaublick 72516 Scheer http://www.donaublick.de/  07572 / 7638-0
Fürstenhof 72488 Sigmaringen http://www.fuerstenhof-sig.de/  07571 / 7206-0
Jägerhof 72488 Sigmaringen http://www.jaegerhof-sigmaringen.de/ Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 307571 / 2021
Schwarzer Adler 72505 Krauchenwies http://www.adlerkrauchenwies.de/  07576 / 18 53
Schmautz 72488 Sigmaringen http://www.gaestehaus-schmautz.de/  07571 / 51554

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Wikipedia

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