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Letzte Änderung für Artikel Rottweil: 12.02.2006 17:24

Rottweil

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Wappen Karte
Deutschlandkarte, Position von Rottweil hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk : Freiburg
Region : Schwarzwald-Baar-Heuberg
Landkreis : Rottweil
Gemeindeart : Große Kreisstadt
Geografische Lage :
Koordinaten: 48° 10' N, 08° 37' O
48° 10' N, 08° 37' O
Höhe : 599 m ü. NN
Fläche : 71,76 km²
Einwohner : 25.701 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte : 358 Einwohner je km²
Ausländeranteil : 12,6 %
Postleitzahlen : 78611 - 78628 (alt 7210)
Vorwahl : 0741
Kfz-Kennzeichen : RW
Gemeindeschlüssel : 08 3 25 049
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hauptstr. 21-23
78628 Rottweil
Offizielle Website: www.rottweil.de
E-Mail-Adresse: stadt@rottweil.de
Politik
Oberbürgermeister : Thomas J. Engeser

Rottweil ist eine Stadt im Süden Baden-Württembergs, etwa 90 Kilometer südlich von Stuttgart. Sie ist die Kreisstadt , die größte Stadt des Landkreises Rottweil und ein Mittelzentrum innerhalb der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, zu dessen Mittelbereich die Städte und Gemeinden Bösingen, Deißlingen, Dietingen, Dornhan, Epfendorf, Fluorn-Winzeln, Oberndorf am Neckar, Sulz am Neckar, Villingendorf, Vöhringen (Württemberg), Wellendingen und Zimmern ob Rottweil des Landkreises Rottweil gehören. Die Einwohnerzahl Rottweils überschritt 1969 die 20.000-Einwohnergrenze. Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt , was die Landesregierung von Baden-Württemberg dann mit Wirkung vom 1. Juni 1970 beschloss. Mit den Gemeinden Deißlingen, Dietingen, Wellendingen und Zimmern ob Rottweil hat die Stadt Rottweil eine Verwaltungsgemeinschaft vereinbart.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Stadt liegt in Nord- Südrichtung ziemlich genau zwischen der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Bodensee, direkt am Neckar und bildet einen Angelpunkt zwischen Schwäbischer Alb und Schwarzwald.

Folgende größere Städte liegen im Umkreis von Rottweil: Oberndorf am Neckar, 20 km nördlich, Balingen, 24 km nordöstlich, Sulz am Neckar, 33 km nördlich, Schramberg im Schwarzwald, 27 km nordwestlich, Tuttlingen, 27 km südöstlich, Trossingen, 18 km südlich und Villingen-Schwenningen, 24 km südwestlich

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Rottweil. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:
Zimmern unter der Burg und Schömberg (beide Zollernalbkreis), Wellendingen (Landkreis Rottweil), Frittlingen und Aldingen (beide Landkreis Tuttlingen) sowie Deißlingen, Zimmern ob Rottweil, Dunningen, Villingendorf und Dietingen (alle Landkreis Rottweil).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet besteht aus der Kernstadt , der 1939 eingegliederten Gemeinde Bühlingen und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Feckenhausen, Göllsdorf, Hausen ob Rottweil , Neufra, Neukirch und Zepfenhan.

Die in den 1970er Jahren eingegliederten Stadtteile sind zugleich Ortschaften im Sinne von § 67ff der Gemeindeordnung , das heißt, sie haben jeweils einen von den Wahlberechtigten bei jeder Kommunalwahl direkt zu wählenden Ortschaftsrat , mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden.

Zu einigen Stadtteilen gehören weitere räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenem Namen, die oft sehr wenige Einwohner haben oder Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen dann meist nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Gebiete:

  • zur Kernstadt: Bettlinsbad, Bollershof, Bühlingen, Eckhoh, Hardthaus, Henneberg, Hochwald, Markenhöhe, Neckarburg, Neckartal, Ziegelhütte, Römerhof, Rottenmünster, Saline Wilhelmshall und Schafwasen
  • zu Feckenhausen: Jungbrunnen
  • zu Göllsdorf: Haslerhof
  • zu Hausen ob Rottweil: Lehrhof, Oberrotenstein, Unterrotenstein
  • zu Neukirch: Vaihinger Hof
  • zu Zepfenhan: Sonthof

Geschichte

Frühgeschichte

Rottweil wurde im Jahre 73 n. Chr. von den Römern im Zuge des Baus der römischen Kinzigtalstraße gegründet und ist damit die älteste Stadt Baden-Württembergs. Der lateinische Name der Stadt war Arae Flaviae ("bei den Altären der Flavier"). Das römische Rottweil war Hauptort einer Civitas ("Regierungsbezirk") und hatte - womöglich als einzige römische Stadt im heutigen Baden-Württemberg - die Rechtsstellung eines Municipiums . Mit einer Fläche von ca. 18 Hektar war Arae Flaviae eine der größten römischen Städte in Süddeutschland, repräsentative Bauten prägten das Stadtbild. Erst im Jahre 1950 wurde das antike Arae Flaviae , dessen Name durch die sog. Peutingertafel ( Tabula Peutingeriana ) und von Claudius Ptolemäus überliefert sind, durch einen außergewöhnlichen Inschriftenfund sicher mit Rottweil identifiziert. Auf der hölzernen Tafel eines römischen Militärdiploms waren die Worte "acto municipio aris" - zu Deutsch: "ausgestellt in der Stadt Arae" - entzifferbar.

Nachdem die Römer 259/260 n. Chr. die Kontrolle über die Gegend an die Alemannen verloren hatten, ging die römische Stadt unter, vermutlich existierte aber eine deutlich reduzierte Siedlung weiter.

Mittelalter

Wegen der guten Verkehrslage entstand hier ein alemannischer Herzogshof , aus dem der Königshof "Rotuvilla" wurde, der bereits im Jahre 771 n. Chr. erstmals in den Urkunden erscheint. Dieser Königshof erlangte unter den Karolingern große Bedeutung als Gerichtsort und Verwaltungszentrum. Das Rottweiler Hofgericht zählte lange danach im Spätmittelalter zu den bedeutendsten Gerichten des deutschen Reiches.

Das hochmittelalterliche Rottweil wurde in der Stauferzeit auf einem Felssporn oberhalb des Neckars etwa 2 Kilometer westlich der ehemaligen Römerstadt neu angelegt. Die Staufer errichteten die Stadt an ihrem heutigen Standort nach dem Zähringer Muster (Gliederung durch das Straßenkreuz in vier Teile). Aus dieser Zeit stammt der spätmittelalterliche Stadtkern mit seinen erkergeschmückten Bürgerhäusern, den geschmiedeten Stechschildern, die im 16. Jahrhundert vorgeschrieben waren, und den zahlreichen Rottweiler Kirchen.

Vorgänger dieser Siedlung sind die Mittelstadt und die Altstadt, auf Teilen der Fundamente des römischen Rottweils. Es ist wahrscheinlich, dass bedeutende Ruinen des römischen Arae Flaviae bis ins Mittelalter hinein sichtbar blieben.

Der heutige Name "Rottweil" ist zunächst überliefert als Rote Will (rote Villa, im Jahre 771 "Rotuvila") und leitet sich nicht aus dem antiken Namen ab. Eine mögliche Erklärung des ersten Namensbestandteils neben der Farbbezeichung sind die verfallenen römischen Gebäude (vgl. Rottenburg am Neckar).

Zugewandter Ort der Schweizer Eidgenossenschaft

1463 schloss sich Rottweil im Rahmen eines befristeten Bündnis der Schweizerischen Eidgenossenschaft an. 1476 kämpften die Rottweiler an der Schlacht bei Murten auf deren Seite gegen Karl den Kühnen . Das alte Bündnis erlosch und wurde 1519 unbefristet verlängert. Rottweil wurde somit zu einem zugewandten Ort der schweizerischen Eidgenossenschaft. Die Beziehungen zwischen der Eidgenossenschaft und Rottweil wurden während der Reformation schnell abgekühlt. Wenn Rottweil durch Kriege bedrängt wurde, bat es jedoch die Schweizer um Mithilfe.

Am 8. September 1802 besuchten zwei Abgesandte der württembergischen Regierung den Rat der Reichsstadt Rottweil. Sie unterstrichen den Ernst ihrer Absichten mit tausend Soldaten und nahmen die Stadt, die dazugehörigen Ortschaften und die Klöster in den Besitz des damaligen Herzogtums Württemberg. Rottweil wurde 1803 württembergisch und bald danach Sitz eines Oberamtes , das im Laufe seiner Geschichte mehrmals verändert wurde und 1934 in den Landkreis Rottweil überführt wurde.

Die Beziehungen zur Schweiz nahm Rottweil 1913 wieder auf, indem es eine Städtepartnerschaft mit Brugg einging. Das unbefristete Bündnis von 1519 mit der Schweiz wurde formell bis heute nicht aufgehoben.

2003 fanden in Rottweil die Heimattage Baden-Württemberg statt.

Stadtteile

Auch die Rottweiler Stadtteile haben eine lange Geschichte. Sie gehörten meist zum Gebiet der Reichsstadt oder zum Kloster Rottenmünster, kamen 1803 an Württemberg und gehörten dann zum Oberamt Rottweil.

Bühlingen wurde 1108 als "Bisilingen" erstmals erwähnt. Über das Kloster St. Georgen kam der Ort 1538 an die Stadt Rottweil. Doch konnte Württemberg 1566 den Ort für sich gewinnen. Die Obrigkeit verblieb jedoch bei Rottweil. Bühlingen gehörte zum Klosteramt St. Georgen.

Feckenhausen wurde 902 als "Ueccenhusa" erstmals erwähnt. Vor allem das Kloster St. Gallen hatte hier Besitzungen. Bis ins 13. Jahrhundert gehörte der Ort zur Grafschaft Hohenberg und wurde 1379 an den Rottweiler Bürger Konrad Beck verkauft. Die Österreicher, die 1381 die Grafschaft Hohenberg erworben hatten belehnten den Ort 1468 an Balthasar Lutz, der in 1514 an das Spital Rottweil verkaufte. Es war das einzige Dorf im Spitaloberpflegamt Rottweil.

Göllsdorf wurde 1099 als "Geroldistorf" erstmals erwähnt. Über die Grafen von Zollern gelangten Besitzungen an das Kloster Alpirsbach. 1280 erwarb das Kloster St. Blasien Besitz von Gütern des Rottweiler Bürgers Hübscher, das seine Anteile jedoch 1466 an die Stadt Rottweil veräußerte. Die zunächst noch als Lehen an Hans Maier vergebenen Anteile des Fronhofes wurden 1471 ebenfalls an Rottweil veräußert. Göllsdorf gehörte dann zum Obervogteiamt Rottweil.

Hausen ob Rottweil wurde 1094 als "Husen" erstmals erwähnt. Besitzungen besaßen das Kloster St. Georgen, dessen Teil über Rottweil im 16. Jahrhundert an Württemberg gelangte. Die Obrigkeit verblieb jedoch bei Rottweil. Die andere Hälfte des Ortes gehörte der Grafschaft Hohenberg, die 1381 von Österreich erworben wurde. Lehensnehmer waren die Herren von Rotenstein, die ihren Anteil 1768 an das Kloster Rottenmünster verkauften. Doch auch dieser Teil kam 1803 an Württemberg. Danach gehörte ein Teil des Ortes zum Stabsamt Rottenmünster, der andere zum Klosteramt St. Georgen, ab 1806 dann zum Oberamt Rottweil.

Neufra wurde 1309 als "Nuveren" erstmals erwähnt. Der Ort gehörte ebenfalls zur Grafschaft Hohenberg. und kam mit dieser an Österreich. Doch hatte die Stadt Rottweil nach einem Vertrag aus dem 17. Jahrhundert die Obrigkeit über den Ort. Der Ort gehörte zum Pirschvogteiamt Rottweil.

Neukirch wurde 1120 als "Nunchilcha" bzw. 1278 als "Nunkilch" erstmals erwähnt. Graf Berthold von Sulz hatte den Ort von den Grafen von Teck erhalten und gab ihn 1311 als Lehen an die Rottweiler Patrizierfamilie Wirt. Dieser übergab ihn Mitte des 15. Jahrhunderts an das Kloster Rottenmünster.

Zepfenhan wurde 1275 als "Epfenhaim" erstmals erwähnt. Über verschiedene Ritter und Herrschaften kam der Ort an Rottweiler Bürger. Im 14. Jahrhundert gehörte Zepfenhan zur Grafschaft Hohenberg und kam im 16. Jahrhundert an das Kloster Rottenmünster.

Eingemeindungen

In die Stadt Rottweil wurden folgende Gemeinden eingegliedert:

  • 1939 : Bühlingen
  • 1. Dezember 1971 : Hausen ob Rottweil
  • 1. März 1972 : Feckenhausen
  • 1. Oktober 1972 : Göllsdorf
  • 1. Januar 1973 : Neukirch
  • 1. Januar 1974 : Zepfenhan
  • 1. Januar 1975 : Neufra

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
1441 1.330 Steuerpfl.
1666 625 Steuerpfl.
1803 3.128
1849 5.157
1861 4.560
1. Dezember 1871 5.135
1. Dezember 1880 ¹ 6.047
1. Dezember 1900 ¹ 7.968
1. Dezember 1910 ¹ 9.644
16. Juni 1925 ¹ 10.556
16. Juni 1933 ¹ 11.278
Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 ¹ 12.835
13. September 1950 ¹ 15.140
6. Juni 1961 ¹ 17.876
27. Mai 1970 ¹ 20.728
31. Dezember 1975 24.354
31. Dezember 1980 23.673
27. Mai 1987 ¹ 22.787
31. Dezember 1990 24.002
31. Dezember 1995 24.656
31. Dezember 2000 25.346
30. Juni 2005 25.701

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Rottweil gehörte zunächst zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat "vor der Wald" zugeordnet. Als Freie Reichsstadt konnte Rottweil auch die religiösen Angelegenheiten selbst regeln. Die Reformation fand zunächst in den Zunftkreisen Verbreitung, wurde aber vom Magistrat der Stadt nicht eingeführt. Bis 1545 wurden die Anhänger der Reformation der Stadt verwiesen. Somit blieb Rottweil und die zugehörigen Orte bis ins 19. Jahrhundert katholisch. Seit 1821 bzw. 1827 gehören die katholischen Gemeinden im heutigen Stadtgebiet zum Bistum Rottenburg. Rottweil wurde Sitz eines Dekanats . Zu ihm gehören alle heutigen katholischen Gemeinden im Stadtgebiet. Sie bilden mehrere Seelsorgeeinheiten, so gehören zur Seelsorgeeinheit IV die Gemeinden Heilig-Kreuz Rottweil, die Gemeinde Auferstehung Christi Rottweil, die Gemeinde St. Maria Hausen und die Gemeinde St. Peter und Paul Neukirch. Die anderen Gemeinden im Stadtgebiet sind St. Pelagius Rottweil, St. Silvester Bühlingen, St. Michael Feckenhausen, St. Franziskus Xaverius Göllsdorf, St. Dionysius Neufra und St. Nikolaus Zepfenhan.

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Protestanten nach Rottweil. Ab 1802 wurden die württembergischen Militärangehörigen in Rottweil von Flözlingen aus versorgt. Einen eigenen Garnisonsprediger gab es ab 1807 . Die erste zivile Pfarrei wurde 1818 eingerichtet. Die Kirchengemeinde erhielten die ehemalige Dominikanerklosterkirche als Stadtpfarrkirche. Nach dem 2. Weltkrieg wurden drei weitere Pfarreien errichtet, 1958 die zweite, 1978 die dritte und 2000 die vierte Pfarrei. Die Stadtkirche ist die einzige evangelische Kirche im Stadtgebiet. Zu ihr gehören auch die Protestanten, die in den Rottweiler Stadtteilen und in einigen anderen Nachbargemeinden wohnen. Die Kirchengemeinde Rottweil gehört zum Dekanat Tuttlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg .

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Rottweil auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Freie Evangelische Gemeinde . Auch die Neuapostolische Kirche ist in Rottweil vertreten.

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 10 Sitze
SPD 6 Sitze
FWV 5 Sitze
Forum/ Die Grünen 2 Sitze
FDP 2 Sitze
Politische Fraueninitiative 1 Sitz 

Bürgermeister

Die Verwaltung Rottweils lag bis 1378 in den Händen verschiedener Geschlechter. Denen gegenüber standen die Zünfte. Beide einigten sich 1379 dahingehend, dass aus jeder Zunft zwei Zunftmeister als Vertreter in den Rat gewählt wurden. Der Rat bestand aus einem Großen Rat und einem Kleinen Rat. Der Große Rat hatte 80, ab 1480 nur noch 52 Mitglieder. Der Kleine Rat hatte 30 Mitglieder. Die obersten Beamten der Stadt waren Schultheiß, Bürgermeister, Obervogt, Pürschvogt, Kastenherr, Bruderschafts- und Spital-Oberpfleger, Oberbaumeister und 18 Zunftmeister, die ihre Ämter mit Ausnahme des Schultheißen und des Bürgermeisters, auf Lebenszeit innehatten. Schultheiß und Bürgermeister wechselten jährlich.

Nach dem Übergang an Württemberg 1803 leitete der Stadtoberamtmann mit dem Magistrat die Stadt. 1808 hatte die Stadt einen Bürgermeister, ab 1822 einen Stadtschultheißen und ab 1930 erneut einen Bürgermeister an der Spitze. Daneben gab es den Gemeinderat .

Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1970 trägt das Stadtoberhaupt von Rottweil die Amtsbezeichnung " Oberbürgermeister ". Dieser wird heute von den Wahlberechtigten für eine Amtszeit von 8 Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung " Bürgermeister ".

Bürgermeister von Rottweil seit 1820

  • 1820 - 1833 : Max Joseph von Khuon, Stadtschultheiß
  • 1833 - 1845 : Max Teufel
  • 1845 - 1848 : Karl Dinkelmann
  • 1848 - 1851 : Dr. Kaspar Rapp
  • 1852 - 1887 : Johann Baptist Marx
  • 1887 - 1923 : Edwin Glükher
  • 1924 - 1943 : Josef Abrell
  • 1943 - 1944 : Otto Mann
  • 1944 - 1945 : Paul Fritz
  • 1945 - 1946 : Dr. Franz Mederle
  • 1946 - 1965 : Arnulf Gutknecht
  • 1965 - 1985 : Dr. Ulrich Regelmann, Bürgermeister, ab 1970 Oberbürgermeister
  • 1985 - 2001 : Dr. Michael Arnold, Oberbürgermeister
  • 2001 -heute: Thomas Engeser, Oberbürgermeister

Wappen

Das Wappen von Rottweil zeigt in Gold einen rot bewehrten und rot bezungten schwarzen Adler, die Brust belegt mit einem goldenen Hochkreuz. Die Flagge ist schwarz-gelb.

Der Reichsadler sybolisiert die ehemals Freie Reichsstadt. Der Adler ist schon in den Siegeln von 1280 nachweisbar. Im 16. Jahrhundert tritt neben dem Adler zur Unterscheidung das Hochkreuz auf. Es wird mit dem Heiligkreuzpatrozinium der Pfarrkirche in Verbindung gebracht. Ãœber die Blasonierung gibt es verschiedene Darstellungen. Die heutige Form des Wappens wurde 1955 festgelegt.

Städtepartnerschaften

Rottweil unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft :

  • Brugg in der Schweiz , seit 1913
  • Imst in Österreich seit 1964
  • Hyères in Frankreich , seit 1970
  • L'Aquila in Italien , seit 1988

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kapellenkirche
Kapellenkirche
Der mittelalterliche Stadtkern von Rottweil wird von den Bewohnern besonders gepflegt. In der Umgebung gibt es in dieser Größenordnung keine weitere Stadt mit einem vergleichbar erhaltenen Stadtbild. Typisch für Rottweil sind die traufständigen Bürgerhäuser mit ihren zahlreichen Erkern. An Sakralbauten prägen das Heilig-Kreuz-Münster, die Kapellenkirche mit dem berühmten Turm, die Predigerkirche und die Lorenzkapelle die Silhouette. Weitere Kapellenbauten schmückten einst zusätzlich das Stadtbild. Von der Stadtbefestigung blieben Teile der Befestigung, der Hochturm, der Pulverturm, Reste des Predigerturms und das innerstädtische Schwarze Tor, ursprünglich das Waldtor, erhalten. Auch die Hochbrücke darf als Teil der Stadtbefestigung gesehen werden.

Abgegangen sind dagegen das Hochbrücktor, das Autor am Ende der unteren Hauptstraße, das Flöttlinstor und das Neutor mit Rotem Turm im Waldtorort, dem Viertel oberhalb des Schwarzen Tors. Mehlsack und Johanniterturm gingen bereits im 30-jährigen Krieg ab und wurden wie die Au- und Hochbrücktor-Vorstadt in dieser Zeit zerstört und geschleift. Auch diese Vorstädte waren befestigt und mit Toren und Türmen versehen.

Kleindenkmale zieren zusätzlich das Straßenbild. Neben dem Marktbrunnen entstanden im Verlauf der vergangenen Jahrzehnten erneut nach altem Vorbild der Christopherusbrunnen, der Grafenbrunnen, der Salzbrunnen und zahlreiche weitere Kleinbrunnen. Weitere wichtige Brunnen warten noch auf ihre Rekonstruktion. So u.a. der Rösslebrunnen, der Kapuzinerbrunnen und der ursprüngliche Spitalbrunnen.

Fasnet

Über die Region hinaus bekannt ist die alte Freie Reichsstadt für ihre Fasnet , die auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken kann und zu den prächtigsten der schwäbisch-alemannischen Fasnet gehört. Jedes Jahr gehen am Fasnetsmontag, in karnevalistischen Hochburgen auch Rosenmontag genannt, 3000 Narren durch das Schwarze Tor "die Stadt nab", und 20.000 Zuschauer verfolgen im mittelalterlichen Stadtkern das bunte Treiben. Gemeinsam mit Elzach, Oberndorf und Überlingen bildet die Narrenzunft Rottweil den Viererbund .

Bauwerke

Rottweil 1905
Rottweil 1905

Das Schwarze Tor, ein Teil der 1230 errichteten staufischen Befestigung, gilt als Wahrzeichen der Stadt.

Die katholische Hauptkirche der Stadt ist das Münster Heilig Kreuz. Es wurde wohl im 12. Jahrhundert errichtet. Die Kapellenkirche (Mariä Himmelfahrt) erhielt ihren Namen nach der Stelle, an der eine Wallfahrtskapelle mit einer schon lange versiegten Heilquelle für Augenleiden stand.

Die Predigerkirche, die ehemalige Dominikaner-Klosterkirche, die im 13. Jahrhundert erbaut und 1753 umgestaltet wurde, ist seit 1818 evangelische Stadtkirche Rottweils.

Weitere bedeutende Bauwerke sind der Hochturm, ein staufischer 54 m hoher Buckelquaderturm aus dem 14. Jahrhundert , das Alte Rathaus, ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert, die Hochbrücke über den tiefen Stadtgraben und die ehemalige Pulverfabrik Rottweil (Neckartal). Daneben gibt es zahlreiche alte Wohnhäuser in der Stadt.

Weitere Kirchen sind die Ruhe-Christi-Kirche, 1710 bis 1715 als städtische Votivkirche nach dem spanischen Erbfolgekrieg errichtet, und die Pfarrkirche St. Pelagius in der Altstadt, die älteste Pfarrkirche der ganzen Gegend, die bereits im 7. Jahrhundert errichtet wurde. Die ehemalige Friedhofskirche St. Lorenz ist heute Museum. Das ehemalige Zisterzienserinnen-Reichsstift Rottenmünster ist heute eine Heilanstalt. Das ehemalige Spital zum Hl. Geist ist ein Altenheim.

In den Stadtteilen gibt es folgende Kirchen: Katholische Kirche St. Michael Feckenhausen, erbaut 1871 , nachdem die Vorgängerkirche abgebrannt war. Katholische Kirche St. Xaver Göllsdorf, erbaut 1952 bis 1955 . Die alte Kirche war bereits 1726 als Filiale von Rottweil-Altstadt erbaut worden. Katholische Kirche Unserer Lieben Frau Hausen, erbaut 1857 /1858 anstelle einer alten Kapelle. Katholische Pfarrkirche St. Dionysius Neufra, erbaut 1813 , doch gab es wohl früher auch eine Kirche. Eine Kapelle an der Straße nach Aixheim wurde im 19. Jahrhundert abgebrochen. Katholische Kirche St. Peter und Paul Neukirch, erbaut 1737 . Katholische Kirche St. Nikolaus Zepfenhan, erbaut 1953 , doch gab es bereits 1789 eine Kirche, deren Vorgängerbau schon 1684 genannt wird.

Museen

Regelmäßige Veranstaltungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Mit dem Auto erreicht man Rottweil über die Bodenseeautobahn A 81 Stuttgart - Singen, Ausfahrt Rottweil. Die Stadt liegt an der Bundesstraße B27 zwischen Schaffhausen und Stuttgart, an der B14, welche von Stockach am Bodensee über Tuttlingen nach Rottweil und weiter über Horb am Neckar nach Stuttgart führt und an der B462 von Rottweil durch den Schwarzwald nach Freudenstadt und Rastatt.

Die wichtigste Bahnlinie führt nach Stuttgart im Norden und nach Zürich in der Schweiz im Süden. Eine weitere Linie führt nach Villingen-Schwenningen und in den Schwarzwald.

Rottweil liegt am Neckartalradweg entlang des Neckars über Horb_am_Neckar, Tübingen, Stuttgart, Heilbronn und Heidelberg nach Mannheim.

Gerichte, Behörden und Einrichtungen

Rottweil ist Sitz des Landkreises Rottweil in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ferner gibt es hier ein Finanzamt , eine Agentur für Arbeit , ein Notariat und ein Amtsgericht , das zum Landgerichtsbezirk Rottweil gehört.

Die Stadt ist auch Sitz des Dekanatverbands Rottweil-Oberndorf des Bistums Rottenburg-Stuttgart, dem die beiden Dekanate Rottweil und Oberndorf angehören.

Medien

Über das lokale Geschehen in Rottweil berichten als Tageszeitung der "Schwarzwälder Bote", online sowie einmal wöchentlich in der Printausgabe die " Neue Rottweiler Zeitung " und der im Landkreis beheimatete Lokalsender Radio Neckarburg.

Bildungseinrichtungen

Rottweil hat je ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung für Grund -und Hauptschule und für Gymnasien. Ferner besteht das Bischöfliche Konvikt und Studienheim St. Michael und die Gewerbeakademie Rottweil.

An allgemeinbildenden Schulen hat die Stadt drei Gymnasien (Albertus-Magnus-Gymnasium, Droste-Hülshoff-Gymnasium, Leibniz-Gymnasium), eine Realschule , eine Förderschule (Achert-Schule), drei Grundschulen (Eichendorff-Grundschule, Grundschule Neufra und Grundschule Neukirch) sowie vier Grund- und Hauptschulen (GHS Göllsdorf, Johanniter-Grund- und Hauptschule, Konrad-Witz-Grund- und Hauptschule und Römer-Grund- und Hauptschule).

Der Landkreis Rottweil ist Schulträger der Gewerbeschule (u.a. mit Technischem Gymnasium ), der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schule (u.a. mit Wirtschaftsgymnasium und Biotechnologischem Gymnasium ), der Gustav-Werner-Schule für entwicklungsbehinderte Kinder und Jugendliche und der Krankenpflegeschule am Kreiskrankenhaus Rottweil.

Die private Maximilian-Kolbe-Grund- und Hauptschule, die Fachschule für Sozialpädagogik, die Vinzenz von Paul Hospital GmbH Krankenpflegeschule, die Krankenpflegeschule am Krankenhaus Rottenmünster und der Ökumenische Schulkindergarten für Geistigbehinderte runden das schulische Angebot in Rottweil ab. Darüber hinaus gibt es eine Volkshochschule und eine Musikschule .

Sonstiges

Der Name Rottweil ist ebenfalls der Namensgeber des Rottweiler - Hundes , der in der Region rund um die Stadt als Metzgershund diente. Da in Rottweil jedoch auch ehemalig ein großer Viehmarkt war, und der "Rottweiler" auch als Vieh- Hirtenhund Verwendung fand, wird auch vermutet, dass er daher seinen Namen erhielt.

Rottweil kommt im Lied Das Mädchen aus Rottweil der Die Toten Hosen auf ihrem Album Auswärtsspiel vor.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Rottweil hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (die Liste ist wohl nicht komplett):

  • Dr. Edwin Glückher, Stadtschultheiß
  • Monsignore Dr. Ochs, Münsterpfarrer
  • Dr. Ulrich Regelmann, Oberbürgermeister a.D.
  • Erich Hauser , Bildhauer

Söhne und Tochter der Stadt

  • 1400 , Konrad Witz, Maler
  • 1939 , 4. September , Erwin Teufel, Politiker, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg; er verbrachte seine Kindheit jedoch in Zimmern ob Rottweil
  • 1945 , 1. Januar , Rüdiger Safranski , Schriftsteller
  • 1955 , 9. Dezember , Anne Haigis , Musikerin und Sängerin
  • 1959 , Michael Munding , Künstler

Weitere Persönlichkeiten

In Bühlingen lebt der am 10. Mai 1971 in Junik/Kosovo geborene Boxer Luan Krasniqi .

Literatur

Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961

Weblinks

Wikipedia

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