fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Oberndorf am Neckar: 16.02.2006 21:38

Oberndorf am Neckar

Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen Karte
Wappen der Stadt Oberndorf am Neckar
Deutschlandkarte, Position von Oberndorf hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk : Freiburg
Landkreis : Rottweil
Geografische Lage :
Koordinaten: 48° 17′ N, 08° 34′ O
48° 17′ N, 08° 34′ O
Höhe : 506 m. ü. NN
Fläche : 55,93 km²
Einwohner : 14.736 (31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte : 263 Einwohner je km²
Ausländeranteil : 9,0 %
Postleitzahlen : 78720 - 78727
Vorwahl : 07423
Kfz-Kennzeichen : RW
Gemeindeschlüssel : 08 3 25 045
Stadtgliederung: 7 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Klosterstraße 3
78727 Oberndorf am Neckar
Offizielle Website: www.oberndorf.de
E-Mail-Adresse: stadt@oberndorf.de
Politik
Bürgermeister : Hermann Acker

Oberndorf ist eine Stadt am oberen Neckar.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Im besonders reizvollen Teil des oberen Neckartals, zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb liegt Oberndorf a. N. in 450 bis 700 Meter Höhe. Die Autobahn A 81 verbindet Oberndorf im Norden mit der Landeshauptstadt Stuttgart und im Süden mit dem Bodenseegebiet und der Schweiz . Die Ausfahrt Oberndorf a. N. liegt auf halber Strecke zwischen Stuttgart und Bodensee. Beide Ziele sind innerhalb von 45 Minuten erreichbar. Die Bahnlinie Stuttgart - Zürich - Mailand führt direkt durch Oberndorf. Verbindungen nach Stuttgart oder Singen (Hohentwiel) können stündlich wahrgenommen werden.

Stadtgliederung

Die Stadt Oberndorf besteht aus der Kernstadt und den Stadtteilen Altoberndorf, Aistaig, Boll, Bochingen, Beffendorf und Hochmössingen.

Geschichte

Vor- und Frühgeschichte

  • Um 3000-1800 v.Chr.: Jungsteinzeitliche Siedlungsspuren bei Beffendorf.
  • 800-400 v.Chr.: Siedlungsspuren der Hallstattzeit auf dem Scheibenbühl bei Altoberndorf.
  • Um 200 v.Chr.: Keltische Siedlung in Oberndorf bei der Kreissparkasse.
  • 100 v.Chr.-1 v.Chr.: Keltische Kultstätten ( Viereckschanzen ) im Eichwald bei Oberndorf und in der Flur "Burgstall" bei Boll.
  • 70 n.Chr.: Vorstoß der Römer in das Gebiet des oberen Neckars. Bau von Straßen vom Kastell Rottweil zu den Kastellen Sulz und Waldmössingen. Teilstücke bei Bochingen und Hochmössingen.
  • Um 100 n.Chr.-200 n.Chr.: Römische Gutshöfe bei Bochingen und Hochmössingen. Einzelfunde aus Aistaig, Beffendorf und Oberndorf.
  • Ab 260 n.Chr.: Die Alamannen überrennen den Limes und dringen in das Gebiet vor.
  • Ab 600 n.Chr.: Alamannische Urdörfer und fränkische Ausbausiedlungen in Aistaig, Altoberndorf, Beffendorf, Hochmössingen und Oberndorf. Reihengräber mit reichen Beigaben.

Mittelalter und Neuzeit

  • 782: Erste urkundliche Erwähnung Oberndorfs in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen: "actum Obarindorf villa publice". Die Schenkung, die die Orte Brittheim und Bickelsberg betraf, fand vermutlich auf dem Oberndorfer Königshof im Tal statt, zu dem auch die Remigiuskirche gehörte.
  • Um 900: Bischof Salomon von Konstanz erhält den Oberndorfer Königshof mit Taufkirche (St. Remigius) und gibt ihn an das Kloster St. Gallen, dessen Abt er ebenfalls ist, weiter.
  • 912: König Konrad I. bestätigt die von Bischof Salomon an St. Gallen gemachte Schenkung.
  • 948: Erneute Bestätigung durch König Otto I.
  • Um 1100: St. Gallen übergibt den Klosterbesitz am oberen Neckar als Schenkenlehen an die Herzöge von Zähringen .
  • Um 1187: Die Herzöge von Teck spalten sich von den Zähringern ab und erhalten den Besitz am oberen Neckar.
  • Um 1250: Herzog Ludwig von Teck gründet die Stadt Oberndorf auf der Kalktuffplatte links des Neckars (1246 wird ein Zöllner genannt, 1251 ein ehemaliger Schultheiß , 1254 Bürger ).
  • 1264: Das neu gegründete Frauenkloster im Tal wird in den Orden der Augustiner - Eremiten aufgenommen.
  • 1272: Das Dominikanerinnenkloster bei der Michaelskapelle erhält von Herzog Ludwig von Teck Privilegien .
  • 1295: Das Geschlecht der Maier von Waseneck wird erstmals genannt. Sie waren mit dem Bau und der Verwaltung der Burg Waseneck bei Altoberndorf als Wohnsitz der Oberndorfer Teck-Linie sowie des Gutshof (Unteraichhof) beauftragt.
  • 1298: Kämpfe zwischen Graf Albert von Hohenberg und Herzog Otto von Baiern bei Oberndorf bzw. Leinstetten, bei denen Graf Albert, der Minnesänger , fällt.
  • 1300: Herzog Hermann von Teck bestätigt der Stadt ihre alten Rechte und Freiheiten.
  • 1346: In den Thronstreitigkeiten zwischen Kaiser Ludwig d. Baiern und dem neu gewählten König Karl IV. verschwören sich 18 Adelige in Oberndorf gegen den Kaiser. Die Stadt kommt in die Reichsacht , woraus sie König Karl 1348 wieder löst.
  • 1363: Nach dem Tod Herzog Hermanns von Teck, dem letzten der Oberndorfer Linie, fällt die Burg Waseneck mit den vier Dörfern Altoberndorf, Beffendorf, Bochingen und Waldmössingen an seine Tochter Beatrix bzw. deren Sohn Herzog Konrad von Urslingen. Herzog Friedrich von Teck (Owener Linie) kann dagegen die Stadt behaupten.
  • 1371: Herzog Friedrich von Teck erwirbt von Konrad von Urslingen die Burg Waseneck mit den vier dazugehörigen Dörfern.
  • 1374: Herzog Friedrich von Teck verkauft die Herrschaft Oberndorf an Graf Rudolf III. von Hohenberg, der vom Abt von St. Gallen mit der Stadt belehnt wird.
  • 1381: Graf Rudolf von Hohenberg verkauft seine ganze Grafschaft - darunter die Herrschaft Oberndorf - um 66000 Gulden an Herzog Leopold von Österreich .
  • 1384-1409: Markgraf Bernhard von Baden , der mit Margarethe, der Tochter des Grafen Rudolf von Hohenberg verheiratet ist, erhält Oberndorf und Waseneck als Pfand.
  • 1392: Herzog Leopold von Österreich verpfändet die vier Herrschaftsdörfer an die Grafen von Sulz . Sie kommen erst 1462 wieder zu der Stadt.
  • 1410: Die Stadt wird von Friedrich XII. von Zollern und dessen Helfern belagert.
  • 1416-1462: Die Grafen von Württemberg erhalten Oberndorf und Waseneck als Pfand.
  • 1445: Die ganze Stadt einschließlich der Michaelskirche brennt bis auf neun Häuser ab.
  • 1462-1594: Die Freiherren (seit 1538 Grafen) von Zimmern erhalten die Herrschaft Oberndorf als Pfand.
  • 1488: Johann Werner von Zimmern wird vom Kaiser geächtet und verliert die Pfandschaft Oberndorf, die den Grafen von Werdenberg zugesprochen wird.
  • 1496: Veit Werner von Zimmern entreißt die Stadt mit Hilfe der Rottweiler durch einen Ãœberfall den Werdenbergern. Auf dem Reichstag von Augsburg 1504 wird Oberndorf endgültig den von Zimmern zugesprochen.
  • 1525: Im Bauernkrieg versucht Thomas Mayer von Vogelsberg, der Anführer des Bauernhaufens "vorm Wald" vergeblich, die Oberndorfer gegen ihre Herren aufzuwiegeln.
  • 1533: Der "Teufel von Schiltach" - eine Frau die den Stadtbrand von Schiltach durch Hexerei verursacht haben soll - wird in Oberndorf hingerichtet.
  • 1540: In der Landenberger Fehde verunsichert Christoph von Landenberg die Gegend und zündet Beffendorf und Hochmössingen an.
  • 1548-1563: Graf Froben Christoph von Zimmern , Verfasser der brühmten Zimmerischen Chronik , ist Stadtherr von Oberndorf.
  • 1559: Das Fauenkloster im Tal wird mit Augustinermönchen besetzt.
  • 1594: Nach dem Tod des Grafen Wilhelm von Zimmern , dem letzten seines Geschlechts, fällt Oberndorf an das Haus Österreich.
  • 1600: Wegen Zauberei und Hexenwerk werden zwei Männer und fünf Frauen aus Oberndorf und Altoberndorf hingerichtet.
  • 1609-1618: Markgraf Karl von Burgau, ein Sohn Erzherzog Ferdinands von Österreich, erhält Oberndorf als Lehen.
  • 1612: Bei einem Stadtbrand werden 30 Häuser eingeäschert, darunter das Rathaus.
  • 1615: Wgen Zauberei werden drei Männer und drei Frauen aus Oberndorf, Altoberndorf und Bochingen hingerichtet.
  • 1618-1648: Deißigjähriger Krieg : von 1632 bis 1634 wird die Grafschaft Hohenberg von Schweden und Württembergern besetzt; 1635 herrscht eine Pestwelle am oberen Neckar; Oberndorf zählt 1636 nur noch 96 Bürger und 11 Witwen. Bis Kriegsende muß die Stadt Kontributionen nach dem Hohentwiel, Breisach , Rottweil und Albeck leisten.
  • 1638: Wegen Zauberei werden ein Mann und fünf Frauen aus Oberndorf und Bochingen hingerichtet.
  • 1652: Erzherzog Ferdinand von Österreich bestätigt der Stadt ihre alten Rechte und Freiheiten.
  • 1657-1764: Die Freiherren von Hohenberg - illegitime Nachkommen des Markgrafen Karl von Burgau - haben die Herrschaft Oberndorf als Pfand inne.
  • 1688-1697: Pfälzischer Krieg : 1688/89 muß die Stadt Kontributionen an die Franzosen leisten; erhält später wiederholt Einquartierungen.
  • 1701-1714: Spanischer Erbfolgekrieg : die Stadt erleidet Einquartierungen.
  • 1715: Hinrichtung von zwei Männern aus Altoberndorf wegen Kirchenraub und Viehdiebstahl, bei der 8000 Menschen anwesend sind.
  • 1726: Friedrich Wilhelm von Hohenberg verunglückt tödlich nach einem Gelage im Pfarrhaus. Die Pfandschaft geht an seine Witwe Maria Charlotta geb. von Gleispach (+ 1764) über.
  • 1740-1748: Österreichischer Erbfolgekrieg: die Stadt wird mit Requisitionen und Einquartierungen beschwert.
  • 1764-1782: Die Freiherren von Pflummern haben die Herrschaft Oberndorf als Pfand inne.
  • 1766: Johann Franz Meinrad von Pflummern läßt ein neues Amtshaus ( Pfalz ) bauen.
  • 1772-1779: Die Augustiner bauen ein neues Kloster samt Kirche.
  • 1780: Großer Stadtbrand: 87 Häuser brennen ab, darunter Rathaus, Schulhaus, Pfarrhaus, Kirchturm und Dominikanerinnenkloster.
  • 1792-1806: Französische Revolutionskriege : seit 1796 hat die Stadt Requisitionen und Einquartierungen zu erdulden. Der französische General Vandamme kommt 1799 auf dem Rückzug durch Oberndorf, das dabei geplündert wird.
  • 1805: Durch den Frieden von Pressburg gelangt die vorderösterreichische Grafschaft Hohenberg an Württemberg.
  • 1806: Inbesitznahme der Herrschaft Oberndorf durch Württemberg. Aufhebung des Augustiner- und Dominikanerinnenklosters. Die Stadt hat 1043 Einwohner.
  • 1807: Einrichtung eines Postamtes.
  • 1810: Oberndorf wird Oberamtsstadt mit 27 Amtsorten.
  • 1811: König Friedrich von Württemberg läßt im ehemaligen Augustinerkloster eine Gewehrfabrik einrichten.
  • 1820: Konstituierung einer Evangelischen Gemeinde .
  • 1823: Einrichtung einer Lateinschule ; die Realschule kommt 1861 hinzu.
  • 1837: Wilhelm Brandecker erwirbt den 1835 in Sulz gegründeten Schwarzwälder Bote und verlegt ihn in seine Heimatstadt Oberndorf.
  • 1842: Einem Stadtbrand fallen 35 Häuser in der Altstadt zum Opfer.
  • 1848/49: Deutsche Revolution : Bildung einer Bürgerwehr und demokratischer Vereine. Einzelne Oberndorfer nehmen an den gescheiterten Aufständen teil.
  • 1852: Einrichtung einer Suppenanstalt wegen der allgemeinen Not. Die Auswanderungswelle nach Amerika erreicht ihren Höhepunkt. Bevölkerungsrückgang von 1864 Einwohnern auf 1688 Einwohner.
  • 1857: Gründung der Oberamtssparkasse, der späteren Kreissparkasse.
  • 1862: Gründung der freiwilligen Feuerwehr, Gründung des Spar- und Hilfsvereins, später Gewerbebank bzw. Volksbank.
  • 1865: Umwandlung des städtischen Armenhauses in ein Spital .
  • 1867: Durch den Bau der oberen Neckarbahn erhält Oberndorf Bahnanschluß.
  • 1872: Die Gebrüder Wilhelm und Paul Mauser errichten eine eigene Gewehrfabrik auf der Bitze und erwerben 1874 die Königlich Württembergische Gewehrfabrik.
  • 1895: Die Bevölkerung ist von 2000 Einwohner (1871) auf über 4000 Einwohner angestiegen.
  • 1914: Fertigstellung des neuen Volksschulgebäudes im Grauben.
  • 1914-1918: Erster Weltkrieg : der gewaltige Ausbau der Mauserwerke macht die Verlegung des Neckars notwendig, zeitweilig sind über 6000 Personen beschäftigt; neue Arbeitersiedlung rechts des Neckars. Bau der evangelischen Kirche .
  • 1925/26: Umbau der Michaelskirche.
  • 1934: Grundsteinlegung für die Siedlung auf dem Lindenhof.
  • 1937: Beginn der neuen Vorstadt im Webertal.
  • 1938: Nach Auflösung des Oberamts Oberndorf kommt die Stadt zum Kreis Rottweil.
  • 1939: Eingemeindung von Aistaig (1156 Ew.) und Altoberndorf (639 Ew.), Oberndorf selbst hat 6652 Ew. Die Eingemeindungen werden 1950 wieder rückgängig gemacht.
  • 1939-1945: Zweiter Weltkrieg : die Mauserwerke beschäftigen ständig rund 10000 Personen, darunter viele ausländische Zivilarbeiter, aber auch Zwangsarbeiter . Gegen Kriegsende werden durch Bombenangriffe die Fabrikanlagen und Teile der Stadt beschädigt.
  • 1972: Die Stadt erwirbt die Klosterkirche und das Konventsgebäude, in dem die Stadtverwaltung und das Polizeirevier untergebracht werden.
  • 1973: Die Stadt erwirbt den Schwedenbau zur Unterbringung ihrer kulurellen Einrichtungen und des Werkhofs.
  • 1975: Im Zuge der Gemeindereform bildet Oberndorf zusammen mit Aistaig, Altoberndorf, Bochingen, Boll und Hochmössingen die neue Stadt Oberndorf a.N.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl am 13. Juni 2004

  • CDU 37,73% - 8 Sitze
  • FWV 30,25% - 7 Sitze
  • SPD 27,08% - 6 Sitze
  • UBU 4,94 - 1 Sitz

Wappen

Es zeigt die Rauten des Wappens der Herzöge von Teck , die die Stadt gegründet haben. Das Tecker Wappen war ab dem 13. Jahrhunder auch Stadtsiegel. Im oberen Bereich ist eine Wolfsangel dargestellt, da Wölfe in der Gegend stark verbreitet waren und sie mit Hilfe der Wolfsangel bejagt wurden.

Das Wappen wurde am 10. April 1979 durch das Landratsamt Rottweil neu verliehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Oberndorf ist Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnacht . Das Fasnachtstreiben konzentriert sich hauptsächlich auf den Fasnachtsdienstag. Oberndorf verfügt über eine traditionelle Fastnacht. Neben Rottweil, Elzach und Überlingen ist Oberndorf Teil des sogenannten Viererbundes .

Museen

Bauwerke

Augustinerklosterkirche

Das Augustinerkloster war eine Gründung des hohen Mittelalters. Um 1260 ließ sich eine klösterliche Frauengemeinschaft im Tal nieder und schloss sich dem Augustinerorden an. Den Nonnen folgten 1559 Mönche des Ordens nach. Nach drei Vorgängerbauten (1281, 1323, 1619/60) errichteten die Augustiner von 1772 bis 1779 die spätbarocke Vierflügelanlage mit Kirche und Konvent. Der Kirchenbau stammt von Christian Großbayer , die Steinmetzarbeiten wurden von Johann Georg Weckenmann geschaffen. Neben den kunstvollen Deckenfresken des Malers Johann Baptist Enderle , verleihen Stuckarbeiten von Andreas Henckel der Klosterkirche ihr einzigartiges Erscheinungsbild. Die 1978 renovierte, ehemalige Augustiner-Klosterkirche mit ihren barocken Fresken ist heute würdiger Raum für kulturelle Veranstaltungen, das ehemalige Kloster wird heute als Rathaus genutzt.

Katholische Stadtkirche St. Michael

Spätestens 1272, Baureste stammen aus noch früherer Zeit, wurde in der Oberstadt eine Kapelle dem Erzengel Michael geweiht. Diese und Nachfolgebauten fielen verschiedene Stadtbränden zum Opfer. In ihrer heutigen Gestalt ist die Kirche durch den Umbau und die Erweiterungen von 1926 geprägt, wobei der Kirchenbaumeister Otto Linder vor allem im Turmbereich noch alte Elemente mit einbezogen hat. Der Grundriss zeigt heute ein Kreuz mit drei etwa gleich großen Schiffen. Das Äußere mit seinem Bruchsteinmauerwerk mutet zwar mittelalterlich an, aber die Parabeln von Tor- und Fensterbögen sowie der Fries unter der Dachttraufe sind Formen des Jugendstils . Der Jugendstil prägt auch im Innern die dreifach gegliederte Kuppel und die Tonnengewölbe. Die Neugestaltung des Altarbereichs und der Bestuhlung von 1969 trägt der Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils Rechnung. Die bemerkenswerten Glasfenster der Jugendstil-Künstlerin Maria Hiller-Föll thematisieren die Legenden der Erzengel.

Evangelische Stadtkirche

In die einst vorderösterreichische rein katholische Stadt brachten nach dem Übergang an Württemberg die zuziehenden Arbeiter der Gewehrfabrik ein neues evangelisches Element ein. In der sonst als Lager genutzten Augustinerklosterkirche richtete man einen Betsaal ein. Ein Jahrhundert später, 1916, bezog die Evangelische Gemeinde ihre eigene Kirche. Durch seine exponierte Hanglage dominiert der Bau das Bild der Stadt mehr als die katholische Kirche. Die Evangelische Stadtkirche ist ein Werk des berühmten Architekten Martin Elsaesser . Er bringt mittelalterlich anmutende Muster, Jugendstil -Elemente und die Formensprache der Neuen Sachlichkeit in Gleichklang. Der Kirchenraum ist als dreischiffige Wandpfeilerkirche gegliedert. Die Quertonnengewölbe der Seitenschiffe strecken den Raum in die Breite, während die Seitenemporen die Längsachse strecken. An der halbhohen Wand hinter dem Altar befinden sich Wandgemälde von Rudolf Yelin . Das Schnitzwerk an der Kanzel erzählt die Schöpfungsgeschichte. Leider kaum zugänglich sind die vielgestaltigen Glasmalereien von Käte Schaller-Härlin .

Bergkapelle

Bevor man sich dem Alten Rathaus nähert, lohnt ein Blick hinauf zur Bergkapelle oben auf dem Lindenhof, die Paul Mauser 1910 als Ersatz für die Bitzekapelle stiftete. Die klassizistische Rundkapelle wurde von Baumeister Wilhelm Rohr nach einem Entwurf von Prof. W.P. Laur errichtet. Sie weist eine ungefaßte Kreuzigungsgruppe von strenger Bildlichkeit auf.

Altes Rathaus

Das Alte Rathaus Oberndorf stammt in der heutigen Form aus dem Jahr 1783, im spätbarocken Stil errichtet vom Baumeister der Augustinerklosterkirche, Christian Großbayer . Mehrere Vorgängerbauten waren verschiedenen Stadtbränden zum Opfer gefallen. Ein steinerner Rathausbau an dieser Stelle ist seit 1497 belegt.

Wie in früheren Zeiten allgemein üblich, wurde im Rathaus der Handel mit Getreide, Brot und Salz abgewickelt; die Tore (rechts noch sichtbar) führten zur Brotlaube und zur Getreideschranne. Im hinteren Teil lagerte Feuerlöschgerät und waren Arrestzellen eingerichtet. Heute befindet sich eine Speiserestaurant im ersten Stock, sodass das alte Treppenhaus mit den Gemälden der Wappen der früheren Stadtherren zugänglich ist.

Älter als der Rathausbau war der Brunnen davor. Der heutige Trog und die Brunnensäule sind ein Nachbau des in den 1970er-Jahren durch einen Unfall zerstörten Originalbrunnen aus der Spätrenaissance um 1617.

Pfalz und Stadtmauer

Das Gebäude in der Kameralstraße wurde 1766 als Amtshaus, ebenfalls im Stil des Spätbarock, erbaut, als der Freiherr von Pflummern das vorderösterreichische Oberndorf als Pfandherrschaft nahm. Ob an diesem Platz wirklich die "Pfalz", also der in einer Urkunde aus dem Jahr 912 erwähnte Königshof lag, ist nicht gesichert. Vermutlich war es die Wohnung der Herzöge von Teck. Dies wird bestätigt durch Einzelfunde und Reste von sehr massiven Steinbauten aus früheren Jahrhunderten, die auch belegen, dass der Platz um die sogenannte Pfalz bereits seit karolingischer Zeit besiedelt war. Möglicherweise war dieser frühe Siedlungskern von einer Mauer und Graben umgeben. Rechtsgeschichtlich bedeutet dies, dass die Hofstatt der Pfalz als ein eigener Friedensbereich aufzufassen ist, in dem der "Burgfrieden" und das "Burgrecht" galten. Wenig später übernahmen die Stadtmauer und der Stadtgraben die gleiche Funktion. Unmittelbar neben dem Pfalzgebäude trifft man auf die besterhaltenen Reste der Stadtmauer. Sie entstand im späten 13. Jahrhundert nach der Stadterhebung. Die 984 m lange Befestigung öffnete sich an drei Toren: Obertor, Kirchtor und Mühltörle.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Schwäbisch-alemannische Fasnet (vgl. Narrenzunft Oberndorf )

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt liegt an der Autobahn A 81 mit der gleichnamigen Anschlußstelle. Auch die Bundesstraße B 14 führt durch die Stadt.

Die Eisenbahnlinie Stuttgart-Singen (Hohentwiel)-Zürich führt durch das Stadtgebiet.

Ansässige Unternehmen

Gericht, Behörden und Einrichtungen

Oberndorf verfügt über ein Amtsgericht , das zum Landgerichtsbezirk Rottweil und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört. Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Oberndorf des Bistums Rottenburg-Stuttgart, das zum Dekanatsverband Rottweil-Oberndorf gehört.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • 1834 , Wilhelm Mauser , † 1882 , Waffenkonstrukteur und Fabrikant
  • 1838 , 27. Juni , Paul Mauser , † 29. Mai 1914 , Waffenkonstrukteur und Fabrikant
  • 1866 , 29. Juni , Ignaz Rohr , † 7. Februar 1944 , Neutestamentler
  • 1877 , 21. November , Sigfrid Karg-Elert , † 9. April 1933 , Orgelkomponist
  • 1930 , 3. März , Heiner Geißler, Politiker der CDU

Weblinks

Informationen aus der Umgebung

Hotels in der Umgebung

Hotel Plz Ort Mail Url Kategorie Telefon
Rössle 72275 Alpirsbach http:// www.roessle-alpirsbach.de/  07444 / 95 60 40
Waldhorn 72275 Alpirsbach   07444 / 9 51 10
Adler 72275 Alpirsbach   07444 / 22 15
Gasthof Krone 72275 Alpirsbach   07444 / 26 52
Hotel-Gasthof Löwen 72175 Marschalkenzimmern http://www.hotel-gasthof-loewen.de Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 307455 / 9395-0
Schwanen-Post 72275 Alpirsbach http://www.schwanen-post.de/  0 74 44 / 22 05

Weitere Artikel aus der Umgebung

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Oberndorf am Neckar aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Oberndorf am Neckar verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de