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Letzte Änderung für Artikel NS-Tötungsanstalt Grafeneck: 22.12.2005 21:40

NS-Tötungsanstalt Grafeneck

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Die NS-Tötungsanstalt Grafeneck in Gomadingen / Baden-Württemberg ist heute eine Gedenkstätte für die vor allem bayerischen, badischen und württembergischen Opfer der nationalsozialistischen Aktion T4 des Jahres 1940.

Hier wurden etwa 10.000 behinderte Menschen systematisch getötet. Als erste Anstalt dieser Art wurde dort eine Gaskammer eingebaut. Zwischen Januar und Dezember 1940 wurden dort mindestens 10.500 Kranke und Behinderte ermordet. Nach der Schließung im Dezember 1940 wurde das Personal nach Hadamar verlegt (siehe Gedenkstätte Hadamar ).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Grafeneck ist ein einsam gelegenes schloßartiges Anwesen in Gomadingen, Ortssteil Grafeneck. Hier hatte sich Herzog Karl Eugen von Württemberg in den Jahren 1762 bis 1772 ein Barockschloss mit Opernhaus erbauen lassen, wo er seine Sommeraufenthalte verbrachte. Das Opernhaus wurde später nach Ludwigsburg versetzt, und man gab das Schloss auf.

Geschichte

1929 errichtete die Samariterstiftung hier ein Heim für Behinderte und legt 1930 einen eigenen Friedhof an. 1939 , bei Kriegsanfang, wurde das Heim für die Aktion T4 beschlagnahmt und die Bewohner umgesiedelt. Die Vergiftungen durch Gas fanden zwischen Januar und Dezember 1940 in der sogenannten "Garage" statt. Danach diente das Gebäude der Kinderlandverschickung , später war hier wieder ein Behindertenheim. 1962 entstand eine Gedenkstätte , 1965 wurde die „Garage“ abgerissen. 1982 entstand ein „Arbeitskreis Euthanasie“, um die Gedenkstätte auszubauen und eine ständige Ausstellung zu ermöglichen.

Zahl der Opfer in Grafeneck

Nach der so genannten "Hartheimer Statistik" wurden in der Tötungsanstalt Grafeneck in 12 Monaten zwischen Januar und Dezember 1940 insgesamt 9.839 Menschen in einer Gaskammer ermordet:

1940 Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. Summe
95 234 500 410 1.119 1.300 1.262 1.411 1228 761 971 548 9.839

(Quelle: Hartheimer Statistik, gedr. in: Ernst Klee, Dokumente, Dok. 87, S. 232)

Literatur

  • Karl Morlok: Wo bringt ihr uns hin? Geheime Reichssache Grafeneck, Stuttgart 1985. - Erste kleine Monographie.
  • Ernst Klee: "Euthanasie" im NS-Staat. Die "Vernichtung lebensunwerten Lebens". S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1983, ISBN 3100393031 . - Standardwerk bis heute mit vielen Informationen über Grafeneck.
  • Ernst Klee (Hg.): Dokumente zur "Euthanasie". Fischer Taschenbuch Verlag Nr. 4327, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3596243270 . - Gute Dokumentensammlung.
  • Henry Friedlander: Der Weg zum NS-Genozid. Von der Euthanasie zur Endlösung. Berlin Verlag, Berlin 2002, ISBN 3827002656 . - Ergänzung zu Klee. Gestützt im wesentlichen auf Akten aus Ermittlungsverfahren und Prozessen, wird der enge Zusammenhang zwischen dem Krankenmord und dem Mord an den Juden in der "Aktion Reinhardt" herausgearbeitet.
  • Klaus-Peter Drechsel: Beurteilt Vermessen Ermordet. Praxis der Euthanasie bis zum Ende des deutschen Fasismus. Duisburg 1993, ISBN 3927388378
  • Thomas Stöckle: Grafeneck 1940. Die Euthanasie-Verbrechen in Südwestdeutschland, Tübingen 2002, Silberburg-Verlag, ISBN 3874075079

Weblinks

Wikipedia

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