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Letzte Änderung für Artikel Söllingen (Rheinmünster): 17.12.2005 12:25

Söllingen (Rheinmünster)

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ist ein Ortsteil von Rheinmünster

Geschichte

Söllingen ist aus ursprünglich drei separaten Ortsteilen – Söllingen, Schwarzwasser und Kesseldorf – zusammengewachsen, die noch im 19. Jahrhundert von einander zu unterscheiden waren. Obwohl der Siedlungsteil am Rheinhochufer im Südosten urkundlich erst 1291 als „Selingen“ auftaucht, kann man auf Grund der auf Söllinger Gemarkung entdeckten Grabhügel davon ausgehen, dass eine erste Besiedlung wesentlich früher stattfand. Als man 1881 die Grabstätte einer fürstlichen Frau öffnete, fand man Bestattungsbeigaben aus Bronze, Bernstein und Gold, die man in die Hallstattzeit (etwa 6. Jahrhundert v. Chr.) datierte. Die Lage von Söllingen in einem alten Rheinbogen und direkt am Rande der Überschwemmungszone bedingte entsprechende Auswirkungen. Der Rhein brachte viel mehr Schaden durch Hochwasser und Überschwemmungen als Vorteile, wie etwa durch die Schifffahrt. Erst die Rheinkorrektur wandelte das Landschaftsbild und auch die Besitzverhältnisse am und über dem Rhein. Beträchtliche Veränderungen brachte im 20. Jahrhundert der Rheinausbau mit der Staustufe Iffezheim.

Söllingen gehörte im 13. Jahrhundert zusammen mit der Stadt Stollhofen und dem Dorf Hügelsheim, dem Ritter Eberlin von Windeck. Dieser verkaufte seinen Besitz 1309 an den Markgrafen Rudolf von Baden. Bis zum Jahre 1790 gehörte das Söllingen politisch zum badischen Amt Stollhofen, dann wurde es dem Amt Rastatt zugeordnet. Im 13. und 14. Jahrhundert taucht in den Urkunden öfters ein ebersteinisch-badisches Niederadelsgeschlecht auf, das sich von Sellingen nannte. Diese adlige Familie „von Söllingen“, ein Zweig deren von „Stadelhoven“ hatte aber bereits Mitte des 14. Jahrhunderts ihr Besitztum veräußert und war nach Straßburg verzogen.

Das Kloster Schwarzach konnte einige überlieferte Rechte als „Bannwaldgenosse“ für sich in Anspruch nehmen. Neben diesen Waldrechten, waren die badischen Untertanen von Söllingen dem Kloster verpflichtet verschiedenen Abgaben zu leisten. Seit dem frühen 14. Jahrhundert besaß der Markgraf von Baden eine reichslehnbare Zollstätte am Rhein, an deren Einnahmen mehrere Adelsgeschlechter beteiligt waren. Mit Beginn des 16. Jahrhunderts war die Zollstation Hügelsheim eine von den Gemeinden Söllingen und Hügelsheim gemeinsam zu unterhaltende Einrichtung der Markgrafschaft. Im Reichdeputationshauptschluß 1803 wurden die Rheinzölle aufgehoben, was auch das endgültige Ende der Zollstation Söllingen/Hügelsheim bedeutete.

Älteste kirchliche Aufzeichnungen über eine eigene Kapelle und Kaplanei des hl. Mauritius, dessen Attribute Palmzweig und Schwert im Gemeindewappen sind, setzen mit dem 14. Jahrhundert ein. Eine enge Bindung zur Mutterpfarrei Stollhofen bestand aber weiterhin. Die älteste Kapelle, an die ein Inschriftstein erinnert, stand wohl in der heutigen Rheinstraße. Nach 1660 erfolgte der Neubau einer Chorturmkirche am heutigen Kirchplatz. 1805 konnte dank der Hilfe "Kurfürstlicher Durchlaucht" eine eigenständige Pfarrei errichtet werden. Schließlich erfolgte 1842 die Grundsteinlegung für die von Johann Ludwig Weinbrenner entworfene heutige Kirche.

Hatten die Wirren des 30jährigen Krieges schon große Verheerungen gebracht, so begann mit dem Holländischen Krieg (1672-1678) eine ein Zeit schrecklicher Nöte und Ängste. Soldaten verwüsten den Ort fast völlig. Unmittelbar in das Spannungsfeld von militärischen Auseinandersetzungen kam Söllingen, als 1687 auf einer gegenüberliegenden Rheininsel mit dem Bau der Festung Fort Louis begonnen wurde. Auf badischer Territorium, auf dem zur Söllinger Gemarkung gehörenden Barage-Grund wurde zum Schutz von Fort Louis ein Brückenkopf das Außenfort Marquisat errichtet, dessen Schanzwerk aber entsprechend dem Vertrag von Rijswijk 1697 wieder abgerissen werden mußte.

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) ging Söllingen Ende August 1689 in Flammen auf. Das Land am Oberrhein wurde unter den französischen Marschälle Mèlac und Choiseul planmäßig zerstört und verbrannt. Das französische Heer brandschatze dabei so sehr, dass sich die Einwohner auf den Rheininseln versteckten. Sowohl im Spanischen als auch im Polnischen Erbfolgekrieg hatte Söllingen wegen seiner Lage am Rhein und gegenüber von Fort Louis viel zu leiden. Als nördlichstes Bauwerk der Bühl-Stollhofener-Linie wurde in Söllingen als Gegenfestung zu Frankreich eine Schanze, das Contre Escarpe errichtet. Zu Beginn der 1790er Jahre wurde der Ort erneut Aufmarschgebiet. Von hier aus erfolgte 1793 ein wesentlicher Teil des kanonadenreichen Sturmes auf Fort Louis. Noch einmal spielte Söllingen 1814 eine wichtige Rolle, als die verbündeten Truppen hier über den Rhein gingen; noch heute erinnert die "Russenstraße" an dieses Ereignis. Strukturelle Veränderungen brachte 1952 der Bau des NATO -Flugplatzes mit sich. Von 1953 bis 1993 waren auf dem ursprünglich für französische Streitkräfte erbauten Militärstützpunkt kanadische Soldaten der Royal Canadian Air Force stationiert. Ein in der Nähe der Rheingoldhalle aufgestellter Starfigher erinnert an den Friedensauftrag der Militäreinheiten, die nach Beendung des „Kalten Krieges“ abgezogen wurden und als gut Freunde die Gemeinde verließen.

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