Radolfzell am Bodensee
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk : | Freiburg |
Region : | Hochrhein-Bodensee |
Landkreis : | Konstanz |
Gemeindeart : | Große Kreisstadt |
Geografische Lage : | Koordinaten: 47° 44' N, 08° 58' O 47° 44' N, 08° 58' O |
Höhe : | 398 m ü. NN |
Fläche : | 58,58 km² |
Einwohner : | 30.092 (31. Dezember 2004) |
Bevölkerungsdichte : | 514 Einwohner je km² |
Ausländeranteil : | 11,0 % |
Postleitzahl : | 78301 - 78315 (alt: 7760) |
Vorwahl : | 07732 |
Kfz-Kennzeichen : | KN |
Gemeindeschlüssel : | 08 3 35 063 |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 6 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Marktplatz 2 78315 Radolfzell |
Website: | www.radolfzell.de |
E-Mail-Adresse: | stadt@radolfzell.de |
Politik | |
Oberbürgermeister : | Dr. Jörg Schmidt ( SPD ) |
Radolfzell am Bodensee ist eine Stadt am Westufer des Bodensees etwa 18 km nordwestlich von Konstanz. Sie ist nach Konstanz und Singen (Hohentwiel) die drittgrößte Stadt des Landkreises Konstanz und bildet ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Radolfzell wurde 1975 zur Großen Kreisstadt ernannt, nachdem die Einwohnerzahl 1974 im Rahmen der Gebietsreform die Grenze von 20.000 überschritt.
Radolfzell ist Kurstadt ( Mettnaukur / Mettnau ) und Eisenbahnverkehrsknotenpunkt.
Inhaltsverzeichnis |
Geografie
Radolfzell liegt am westlichen Teil des Bodensees, am Nordwestufer des Unteren Sees, an der alten Straße Konstanz-Radolfzell-Engen. Im östlichen Stadtgebiet auf der Gemarkung Möggingen liegt der etwa 2 km lange und 600 m breite Mindelsee.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Radolfzell am Bodensee. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Südwesten genannt: Moos (am Bodensee), Singen (Hohentwiel), Steißlingen, Orsingen-Nenzingen, Bodman-Ludwigshafen und Allensbach (alle Landkreis Konstanz).
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Radolfzells besteht aus der Kernstadt und den im Rahmen der Gemeindereform der 1970er Jahre eingegliederten Gemeinden Böhringen, Güttingen, Liggeringen, Markelfingen, Möggingen und Stahringen.
Zu einigen Stadtteilen gehören teilweise räumlich getrennte Wohnplätze mit eigenem Namen, die oft sehr wenige Einwohner haben. Ferner gibt es auch Wohngebiete mit eigenem Namen, deren Bezeichnung sich im Laufe der Bebauung ergeben haben und deren Grenzen dann meist nicht genau festgelegt sind. Im Einzelnen ist hier zu nennen:
- zu Böhringen: Am Kreuzbühl, Bei der Sandgrube, Haldenstetten, Pachthof, Reutehöfe, Rickelshausen, Weiherhof und Ziegelfabrik,
- zu Güttingen: Buchhof, Neubuchhof, Säckle und Ziegelhof,
- zu Liggeringen: Hirtenhof, Mühlsberg und Röhrnang,
- zu Markelfingen: Jugendherberge,
- zu Möggingen: Dürrenhof, Schloss mit Schlosshof Möggingen, Ziegelhof,
- zu Stahringen: Bendelhof, Benzenhof, Hinterhomburg, Neuweilerhof, Porthöfe, Schloßhöfe, Unterhöfe und Weilerhof.
Raumplanung
Radolfzell am Bodensee bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Hochrhein-Bodensee, zu dessen Mittelbereich die Städte und Gemeinden Gaienhofen, Moos und Öhningen des Landkreises Konstanz gehören. Darüber hinaus gibt es Verflechtungen mit den Kantonen Schaffhausen und Thurgau in der Schweiz .
Geschichte
Radolfzell wurde 826 von Bischof Radolf von Verona, von dem die Stadt ihren Namen erhielt, gegründet. Die lateinische Bezeichnung lautete Cella Ratoldi. Um 1100 erhielt der Ort das Marktrecht und wohl auch das Münzrecht. Gleichzeitig wurde die Siedlung erweitert. 1267 erhielt Radolfzell die Stadtrechte . In der Folgezeit erhielt die Stadt eine Ummauerung mit vier Toren. Drei Türme und Reste der Mauer sind heute noch erhalten. 1415 wurde Radolfzell Reichsstadt , doch musste sie sich 1455 Österreich unterwerfen. Sie gehörte dann zur Landgrafschaft Nellenburg. Zur Stadtherrschaft gehören auch einige umliegende Orte.
1609 wurde Radolfzell Sitz des Ritterkantons Hegaus. Die Kanzlei befand sich in einem ehemaligen Adelshof, der 1810 Sitz des Bezirksamtes wurde.
1806 fiel die Stadt an Württemberg und kam 1810 im Tausch an das Großherzogtum Baden. Hier wurde die Stadt Sitz eines Bezirksamtes, das 1872 aufgelöst wurde. Seither gehört Radolfzell zum Bezirksamt Konstanz, aus dem 1939 der Landkreis Konstanz hervorging.
1928 wurde in Radolfzell die Süddeutsche Vogelwarte als private Vogelwarte eingerichtet. Doch musste diese 1938 wieder schließen. Nach dem 2. Weltkrieg siedelte die Vogelwarte Rossitten in das Schloss Bodman im heutigen Radolfzeller Stadtteil Möggingen um. Seither beherbergt die Stadt wieder eine Vogelwarte.
Infolge der Eingliederung von sechs Nachbargemeinden überschritt die Einwohnerzahl Mitte der 1970er Jahre die Grenze von 20.000. Daher wurde Radolfzell 1975 zur Großen Kreisstadt erhoben.
1990 war Radolfzell Bundesumwelthauptstadt.
Auch die Stadtteile Radolfzells haben eine lange Geschichte:
Böhringen wurde 1125 als Peringen erstmals erwähnt. Der Ort gehörte dem Kloster Reichenau und war ab 1420 dem Ammanamt Radolfzell unterstellt, dann zum habsburgischen Amt Aach und schließlich ganz zur Stadt Radolfzell. Die Landeshoheit lag somit bei Österreich, der Blutbann bei den Landgrafen von Nellenburg. 1805 fiel der Ort mit Radolfzell an Württemberg, kam 1810 an Baden und wurde dem Bezirksamt Radolfzell zugeordnet.
Güttingen wurde 860 als Chutininga erstmals erwähnt. Besitzungen hatte das Kloster St. Gallen. Im 12. Jahrhundert tauchen die Herren von Güttingen auf, zwei Burgen sind im 16. Jahrhundert erwähnt. Im 15. Jahrhundert gehörte das Niedergericht den Herren von Bodman und der Konstanzer Familie Blarer. Letztere verkauften ihren Besitz 1504 an die Herren von Bodman, die ihn an Homburg veräußerten und dann wieder zurückkauften. Bei den Herren von Bodman verblieb Güttingen als Hegauer ritterschaftlicher Ort, kam 1806 an Baden und wurde dem Bezirksamt Konstanz zugeordnet.
Liggeringen wurde 806 als Lütteringen erstmals erwähnt. Schon früh gehörte der Ort zum Kloster Reichenau, doch gab es bis 1135 die Herren von Liggeringen als Edelfreie. Das Niedergericht war teilweise an die Herren von Bodman verpfändet, die den Ort und die Vogtei ab dem 16. Jahrhundert endgültig besaßen. 1744 bis 1774 war der Ort vorübergehend an das Heilig-Geist-Spital Konstanz verpfändet. 1806 kam der Ort an Baden und wurde 1807 dem Bezirksamt Konstanz zugeordnet.
Markelfingen wurde 724 als "Marcolfinga" erstmals erwähnt. Schon früh gehörte der Ort zum Kloster Reichenau und wurde im 16. Jahrhundert von Ministerialen verwaltet und kam mit Reichenau schließlich an das Hochstift Konstanz. 1803 fiel der Ort an Baden und gehörte bis 1809 zum Amt Reichenau, seither zum Bezirksamt Konstanz.
Möggingen wurde 860 als Mechinga erstmals erwähnt. Besitzungen hatte das Kloster St. Gallen sowie der Konstanzer Bischof. Eine örtliche Herrschaft und eine Burg ist bis ins 15. Jahrhundert belegt. Im 14. Jahrhundert gelangte der Ort an die Herren von Bodmann, die ihn vorübergehend an die Herren von Homburg verkauften, dann aber wieder zurückkauften. 1806 kam Möggingen an Baden und wurde dem Bezirksamt Konstanz zugeordnet. 1924 wurde der Nachbarort Dürrenhof eingemeindet.
Stahringen wurde 1127 als Stalringen erstmals erwähnt. Besitzungen hatte der Konstanzer Bischof. Die Konstanzer Ministerialien verkauften den Ort 1565 an die Herren von Bodman. 1614 gelangte er an das Kloster St. Gallen und 1744 /49 fiel er wieder an den Konstanzer Bischof. Den Blutbann hatte Nellenburg inne. 1805 fiel der Ort an Baden, die nellenburgischen Rechte waren mit Württemberg strittig. Bis 1810 war Stahringen Sitz eines Unteramtes innerhalb des Amtes Bohlingen, bevor es zum Amt Stockach kam, aus dem 1939 der Landkreis Stockach hervorging. Bei dessen Auflösung 1973 kam der Ort zum Landkreis Konstanz.
Eingemeindungen
In die Stadt Radolfzell am Bodensee wurden folgende Gemeinden bzw. Gemeindeteile eingegliedert:
- 1. Januar 1974 : Liggeringen, Markelfingen, Möggingen (mit dem 1924 eingegliederten Dürrenhof) und Stahringen
- 1. Januar 1975 : Böhringen (mit dem 1892 eingegliederten Rickelshausen) und Güttingen
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
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¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Radolfzell gehörte anfangs zum Bistum Konstanz. Unweit der von Ratold gegründeten Zelle entstand eine Kirche, die den Heiligen Senesius und Theopont geweiht wurde. Im 11. Jahrhundert kam noch der Hl. Zeno dazu. Die drei Stadtpatrone nannte man auch die Hausherren. Die Kirche wurde 1436 bis 1531 durch das heutige Münster, das Unserer Lieben Frau geweiht wurde, ersetzt. Diese Kirche blieb über Jahrhunderte die einzige Pfarrkirche der bis ins 19. Jahrhundert katholisch gebliebenen Stadt. Doch gab es auch einige Klöster und Kapellen. So wurde im 14. Jahrhundert das Franziskaner-Tertiarierinnen-Kloster St. Ursula gegründet, das aber bereits 1525 abging. Die zugehörige Kapelle wurde im 17. Jahrhundert neu errichtet, im 19. Jahrhundert jedoch wieder abgebrochen. Ein Kapuzinerkloster wurde 1625 /27 errichtet und 1826 aufgehoben. Die dazugehörige Kirche St. Georg aus dem Jahr 1660 wurde zu einem Wohnhaus umgebaut. Eine Kapelle St. Anna wurde 1727 gestiftet, eine weitere (St. Wolfgang) auf der Mettnau 1784 abgebrochen. Im Heilig-Geist-Spital von 1343 wurde später ein Altenheim eingerichtet.
Die Kirchengemeinde Radolfzell kam 1821 /27 zum neu gegründeten Erzbistum Freiburg. Durch starken Zuwachs der Bevölkerung wurde 1937 die Kuratie St. Meinrad errichtet, die 1957 bis 1959 eine eigene Kirche erhielt, an der 1964 eine Pfarrei errichtet wurde.
Auch in den Radolfzeller Stadtteilen gibt es jeweils katholische Gemeinden, die schon eine lange Tradition haben. In Böhringen wurde bereits 1426 ein Bartholomäuskapelle erwähnt, doch wurde die ursprüngliche Filiale von Radolfzell erst 1728 zur Pfarrei St. Nikolaus erhoben. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1958 . Dabei wurde die alte Kirche von 1730 in die Vorhalle einbezogen. In Güttingen wurde 1155 eine Kirche erwähnt. Die Pfarrei wurde wohl bereits im 13. Jahrhundert errichtet. Die heutige Kirche St. Ulrich wurde 1795 auf älteren Resten erbaut und 1884 bis 1896 erweitert und im 20. Jahrhundert nochmals umgebaut. In Liggeringen wurde 1360 /70 eine Pfarrei genannt. Die heutige Pfarrkirche St. Georg wurde aber erst 1905 im neoromansichen Stil erbaut. Dabei dient die 1711 bis 1717 erbaute alte Kirche als Nordquerhaus. In Markelingen gibt es ebenfalls seit dem 14. Jahrhundert eine Pfarrei. Die Pfarrkirche St. Laurentius wurde 1612 erbaut. Die ehemalige Wallfahrtskapelle St. Anna aus dem 17. Jahrhundert wurde 1816 zu einem Wohnhaus umgebaut. In Möggingen wurde die dortige Pfarrei 1275 erwähnt. Die Pfarrkirche St. Gallus stammt aus dem Jahr 1749 , die Innenausstattung ist neoromanisch, der Turm wurde erst 1839 angebaut. Stahringen hat seit 1740 eine eigene Pfarrei, doch wird bereits 1482 eine Kapelle genannt. Die heutige Pfarrkirche St. Zeno wurde 1836 erbaut. Alle genannten katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Östlicher Hegau des Erzbistums Freiburg. Sie bilden die beiden Seelsorgeeinheiten St. Radoltus Radolfszell (Münster ULF) und St. Meinrad Radolfzell.
Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Protestanten nach Radolfzell. 1869 wurde eine eigene Gemeinde gründet, die zunächst von der Pfarrei Singen, dann von Stockach aus betreut wurde. 1904 wurde Radolfzell eine eigene Pfarrei, nachdem 1898 eine Kirche erbaut worden war. Diese wurde jedoch 1963 abgebrochen. Die heutige Christuskirche entstand 1965 bis 1967 . Zur Gemeinde Radolfzell gehörten bis 1970 auch die Protestanten der heutigen Stadtteile. Doch wurde in Böhringen 1970 ein Vikariat und 1972 eine eigene Pfarrei errichtet. Die Paul-Gerhardt-Kirche war bereits 1958 erbaut worden. Zur Gemeinde Böhringen gehören auch die Protestanten der Stadtteile Güttingen, Liggeringen, Markelfingen, Möggingen und Stahringen sowie weitere Nachbarorte. Beide evangelischen Kirchengemeinden im Radolfzeller Stadtgebiet gehören zum Dekanat Konstanz der Evangelischen Landeskirche in Baden .
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Radolfzell auch Gemeinden, die zu Freikirchen gehören, darunter eine Evangelisch-methodistische Gemeinde ( Methodisten ), eine Freie Evangelische Gemeinde und eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) in Stahringen. Ferner sind die Zeugen Jehovas , die Apostolische Gemeinschaft und die Neuapostolische Kirche in Radolfzell vertreten.
Politik
Gemeinderat
Seit der Kommunalwahl setzt sich der Gemeinderat von Radolfzell am Bodensee wie folgt zusammen:
- CDU 10 Sitze
- SPD 5 Sitze
- Freie Wähler 5 Sitze
- Freie Grüne Liste 4 Sitze
- FDP / DVP 2 Sitze
Oberbürgermeister
An der Spitze der Stadt stand zunächst der reichenauische Vogt, dem der Ammann und der Rat unterstanden. 1421 erwarb die Stadt das Amt des Ammanns von der Reichenau. Daneben gab es einen kleinen Rat und einen großen Rat. Nach dem Übergang an Baden 1810 leitete ein Bürgermeister die Stadtverwaltung.
Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt 1975 trägt das Stadtoberhaupt von Radolfzell am Bodensee die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister . Dieser wird heute von den Wahlberechtigten für eine Amtszeit von acht Jahren direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats und Chef der Verwaltung. Sein allgemeiner Stellvertreter ist der Erste Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister .
Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister von Radolfzell am Bodensee seit 1793
- 1793 - 1808 : Anton Leibes
- 1808 - 1814 : Josef Hermanuz
- 1815 - 1816 : Max Frey
- 1817 - 1822 : Peter Mayer
- 1823 - 1825 : Josef Grüner
- 1825 - 1838 : Anton Spachholz
- 1838 - 1851 : Johann Baptist Mohr
- 1851 - 1852 : Josef Spachholz
- 1852 - 1864 : Johann Häusler
- 1864 - 1865 : Johann Drescher
- 1866 - 1867 : Dominik Noppel
- 1867 - 1880 : Josef Anton Vogt
- 1880 - 1891 : Konstantin Noppel
- 1891 - 1894 : August Sommer
- 1894 - 1902 : Franz Mattes
- 1902 - 1911 : Heinrich Riedlinger
- 1911 - 1934 : Otto Blesch
- 1934 - 1935 : Eugen Speer
- 1935 - 1942 : Josef Jöhle
- 1942 - 1945 :August Kratt, kommissarisch als 1. Beigeordneter
- 1945 : Otto Blesch
- 1945 - 1955 : Wilhelm Gohl
- 1955 - 1958 : Hermann Albrecht
- 1958 - 1976 : Fritz Riester
- 1976 - 2000 : Günter Neurohr
- 2000 -heute: Dr. Jörg Schmidt
Wappen
Das Wappen von Radolfzell am Bodensee zeigt in gespaltenem Schild vorne in Gold einen golden gekrönten, golden bewehrten und rot gezungten roten Löwen, hinten in Silber ein durchgehendes, halbes rotes Kreuz am Spalt. Die Stadtflagge ist rot-weiß-gelb.
Die Wappensymbole tauchen erstmals in einem Siegel aus dem Jahr 1483 auf. Dabei handelt es sich um den habsburgischen Löwen und das Reichenauer Kreuz. 1526 wurde der Löwe mit einer Krone versehen. Das Stadtbanner ist seit 1388 überliefert.
Städtepartnerschaften
Radolfzell unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft :
- Amriswil, Kanton Thurgau , Schweiz , seit 1945
- Istres en Provence , Frankreich , seit 1974
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt liegt an den Bahnstrecken (Karlsruhe - ) Singen—Radolfzell—Konstanz (Schwarzwaldbahn, Nahverkehrslinie „Seehas“ der SBB GmbH ) und (Basel — Singen —) Radolfzell — Friedrichshafen — Lindau (Bodensee-Gürtelbahn, Nahverkehrslinie „Seehänsele“ der DB ZugBus RAB) und gehört dem Verkehrsverbund Hegau-Bodensee an. In Stahringen zweigt die vor einigen Jahren reaktivierte Strecke nach Stockach ab (Nahverkehrslinie „Seehäsle“ der SBB GmbH ).
Ortsansässige Unternehmen
Große ansässige Industriebetriebe sind die
- Allweiler AG ( Kreisel- und Verdrängerpumpen )
- Schiesser AG ( Tages- und Nachtwäsche )
- TRW Automotive Body Control Systems GmbH ( Elektronikkomponenten für Automobilhersteller )
Behörden
Radolfzell hat ein Amtsgericht , das zum Landgerichtsbezirk Konstanz gehört, eine Kammer des Arbeitsgerichtes Lörrach, verschiedene Dienststellen des Landratsamts Konstanz und ein Notariat .
Medien
In Radolfzell erscheint als Tageszeitung eine Lokalausgabe des in Konstanz erscheinenden Südkurier.
Bildung und Forschung
Radolfzell ist Sitz der Max-Planck-Forschungsstelle für Ornithologie , die in Andechs einen weiteren Sitz hat.
Die Stadt Radolfzell am Bodensee ist Träger eines Gymnasiums (Friedrich-Hecker-Gymnasium), einer Realschule , einer Förderschule (Radolfzeller Hausherren Schule), drei Grund- und Hauptschulen mit Werkrealschule (Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Böhringen, Ratoldusschule-Grund- und Hauptschule und Tegginger-Grund- und Hauptschule) sowie sechs Grundschulen (Güttingen, Liggeringen, Markelfingen, Möggingen, Stahringen und der Sonnenrain-Grundschule).
Der Landkreis Konstanz ist Träger der Gewerblichen, Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schule Radolfzell und der Mettnau-Schule (Hauswirtschaftliche und Sozialpädagogische Schule).
Das private Abendgymnasium der VHS rundet das Schulangebot in Radolfzell ab.
Außerdem ist das CDC in Radolfzell am Bodensee ansässig.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Das ehemalige Milchwerk ist das Tagungs- und Kulturzentrum der Stadt. Es ist für bis zu 1650 Personen ausgelegt und wird für Tagungen, Seminare, Messen, Ausstellungen, Modenschauen, Bälle, Theaterveranstaltungen, Konzerte, Tanzveranstaltungen, Musicals und Kleinkunstdarbietungen genutzt. Das Gebäude umfasst mehrere Tagungsräume verschiedener Größe.
Ferner gibt es noch die Villa Bosch für Veranstaltungen wie Kleinkunst, Konzerte und Tagungen. Sie dient außerdem als städtische Galerie. Das Gebäude wurde von dem Apotheker Franz Karl Josef Bosch (1809 bis 1881) im Jahre 1865 erbaut.
Museen
Das Stadtmuseum Radolfzell wurde Ende 2003 geschlossen. Ein neues Museum wird in der ehemaligen Stadtapotheke voraussichtlich 2006 eröffnet werden.
Bauwerke
Das heutige Rathaus wurde 1847 anstelle des alten Rathauses von 1421 erbaut. Das Münster ist ein spätgotischer Bau, der wahrscheinlich eine ältere spätromanische Basilika ablöste. Weitere Kirchen in der Kernstadt sind die katholische Kirche St. Meinrad von 1957 /59 und die evangelische Christuskirche von 1965 /67.
In den Stadtteilen gibt es meist alte katholische Kirchen und zwar in Güttingen (St. Ulrich, erbaut 1795 , 1884 1896 erweitert), in Markelingen (St. Laurentius, erbaut 1612 ) und in Möggingen (St. Gallus 1749 erbaut, Turm von 1839 ). Die Kirche St. Zeno in Stahringen wurde erst 1836 , die Kirche St. Georg Liggeringen 1905 im neoromansichen Stil und die Kirche St. Nikolaus in Böhringen erst 1958 erbaut. Aus dem gleichen Jahr stammt auch die evangelische Paul-Gerhardt-Kirche in Böhringen.
Das Österreichische Schlösschen wurde ab 1609 begonnen, doch zog sich der Bau soweit hin, dass der Bau bis ins 18 Jahrhundert als Fruchtschütte, Weinlager und Speicher genutzt wurde. Erst dann wurde er fertiggestellt und war zunächst Rathaus (1734 ff.) und dann Schulhaus. Heute befindet sich hier die Stadtbibliothek.
Der Stadtgarten wurde 1924 eröffnet. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Stadtgraben.
Das Kapuzinerkloster wurde 1625 -27 errichtet, doch bereits 1632 abgerissen, aber 1659/60 wieder aufgebaut. 1826 wurden die Wohngebäude abgerissen und die Klosterkirche zu einem Wohnhaus umgebaut. Heute sind hier städtische Dienststellen untergebracht.
Der Pulverturm und der Höllturm sind Teile der ehemaligen Stadtbefestigung. Die Alte Domprobstei war von 1485 bis 1631 ein Pfleghof der Domprobstei Konstanz sowie Amtssitz der Verwaltung.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Januar: Bodensee-Hochzeitsmesse
- Juli: Hausherrenfest
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Radolfzell am Bodensee bzw. die früheren Gemeinden haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- 1844 : Iganz Beutter
- 1864 : Robert Gerwig , Bauingenieur
- 1867 : Josef Viktor von Scheffel
- 1880 : Arsenius Pfaff
- 1906 : Monsignore Friedrich Wilhelm Werber
- 1922 : Karl Wolf, Generaldirektor der Pumpenfabrik Gotthard Allweiler AG
- 1926 : Malvine Schiesser
- 1962 : Josef Zuber
- 1962 : August Kratt
- 1974 : Gustav Troll, Bürgermeister
- 1975 : Maurice Gouin
- 1978 : Karl Bücheler
- 1997 : Werner Messmer, Unternehmer
Böhringen:
- 1960 : Dr. Fritz von Engelberg
- 1974 : Friedrich Kleiner
Güttingen:
- 1970 : Wilhelm Bauer
Liggeringen
- 1899 : Georg Braun
Markelfingen
- 1959 : Anton Sälinger
- 1964 : Dominik Wieland
Möggingen
- Nägele
- Seeberger
- 1960 : Johann Freiherr Nikolaus von und zu Bodman
- 1973 : Josef Honsel
Stahringen
- 1932 : August Hoffmann
- 1932 : Peter Kaufmann
- 1969 : Gallus Hirling
Söhne und Töchter der Stadt
- 1540 , Markus Tegginger , Weihbischof, Professor und Stifter
- 1742 , Johann Georg Wieland , Bildhauer und Stukkateur
- 1908 , 15. Mai , Emil Joseph Diemer , Schachspieler
- 1956 , 16. September , Josef „Seppo“ Eichkorn , Fußballtrainer
- 1961 , 24. März , Jörg Baberowski , Historiker
Literatur
- Badisches Städtebuch; Band IV 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Radolfzell
- Internetpräsenz der Städtischen Kureinrichtung Mettnaukur
- Informationen und Bilder von Radolfzell
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Informationen aus der Umgebung
Hotels in der Umgebung
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Hirschen-Gästehaus Verena | 78343 | Gaienhofen | @ | +49(0)35 / 93380 | ||
Am Stadtgarten | 78315 | Radolfzell am Bodensee | @ | 07732 / 92460 | ||
Kreuz | 78315 | Radolfzell am Bodensee | @ | 07732 / 92370 | ||
Zur Schmiede | 78315 | Radolfzell am Bodensee | @ | 07732 / 99140 | ||
Gästehaus Sonnhalde | 78315 | Radolfzell am Bodensee | @ | 07732 / 15020 | ||
Iris am See | 78315 | Radolfzell am Bodensee | @ | 07732 / 94700 | ||
Landgasthof Kreuz | 78315 | Radolfzell am Bodensee | @ | 07732 / 95 23 0 | ||
Gut Rickelshausen | 78315 | Radolfzell am Bodensee | @ | 07732 / 981730 | ||
Ochsen | 78315 | Radolfzell am Bodensee | 07738 / 7165 | |||
Löwen | 78239 | Rielasingen-Worblingen | @ | 07731 / 972970 | ||
Art Villa am See | 78315 | Radolfzell am Bodensee | @ | 07732 / 94440 | ||
Hotel garni Adler | 78315 | Radolfzell | @ | 07732 / 92530 | ||
Hotel garni Braun | 78315 | Radolfzell | 07732 / 3730 | |||
Hotel garni Christine | 78315 | Radolfzell | @ | 07732 / 94710 | ||
Hotel garni Waldhaus | 78315 | Radolfzell | @ | 07732 / 9455690 | ||
Hotel Krone am Obertor | 78315 | Radolfzell | @ | 07732 / 4804 | ||
Hotel Restaurant Kapelle | 78315 | Radolfzell | @ | 07732 / 10185 | ||
Gasthaus Germania | 78315 | Radolfzell | @ | 07732 / 911901 | ||
Gasthof Seerose | 78315 | Radolfzell | @ | 07732 / 3579 | ||
Hotelpension Sternen | 78315 | Radolfzell | 07732 / 55290 | |||
Naturfreundehaus Radolfzell-Markelfingen | 78315 | Radolfzell | @ | 07732 / 10430 | ||
Pension Edeltraud | 78315 | Radolfzell | @ | 07732 / 10652 |
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