fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Amtsoberamt Stuttgart: 24.01.2006 22:02

Amtsoberamt Stuttgart

Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Amtsoberamt Stuttgart bzw. Amt Stuttgart war ein württembergisches Oberamt , das bis 1938 bestand. Sitz der Verwaltung war die Haupt- und Residenzstadt Stuttgart, die jedoch seit 1699 nicht mehr zum Amt gehörte.

Inhaltsverzeichnis

Größe und Lage

Die Größe des Amtsoberamts Stuttgart kann nicht auf eine bestimmte Fläche oder Ausdehnung festgelegt werden, da sich die Grenzen des Verwaltungsbezirks im Laufe der Geschichte mehrfach veränderten. Nach der Amtsbeschreibung von 1910 umfasste das Amtsoberamt Stuttgart eine Fläche von 196 km² und hatte etwa 54.300 Einwohner. Doch gehörten damals die Orte Gaisburg und Degerloch bereits nicht mehr zum Amtsbezirk, da sie 1901 bzw. 1908 nach Stuttgart eingemeindet worden waren. Hingegen kamen 1923 nach Auflösung des Oberamts Cannstatt weitere Gemeinden zum Amtsoberamt Stuttgart. Im Gegenzug verkleinerte es sich bis zu seiner Auflösung 1938 ständig durch Eingliederung von Gemeinden in die Stadt Stuttgart.

Die Amtsoberamt lag im Zentrum Württembergs und umschloss die Stadt Stuttgart im Norden, Westen und Süden. Es reichte von Feuerbach im Norden bis nach Waldenbuch im Süden. Im Wesentlichen hatte das Gebiet Anteil an den Solitude-Bergen, der westlichen Filderebene und dem Ostteil des Schönbuchs. Die größten Flüsse waren die Glems und die Aich sowie mehrere kleinere Bäche.

Das Amtsoberamt Stuttgart grenzte im Norden an das Oberamt Ludwigsburg , im Nordosten an das Oberamt Cannstatt und an die Stadt Stuttgart, im Osten an das Oberamt Esslingen , im Süden an die Oberämter Nürtingen und Tübingen und im Westen an die Oberämter Böblingen und Leonberg .

Geschichte

Der Bezirks des Amtsoberamts Stuttgart geht zurück auf die Anfänge der Grafschaft bzw. des Herzogtums Württemberg im 13. Jahrhundert. Die damaligen Verwaltungsbezirke wurden als Vogteien bezeichnet. An der Spitze stand der vom Herzog eingesetzte Vogt, der in der Amtsstadt seinen Sitz hatte. Er war Beamter der Vogtei und zugleich der Amtsstadt. Er leitete die Sitzungen der Bürgermeister bzw. Schultheißen der zur Vogtei gehörigen Dörfer und der Amtsstadt selbst.

Zum Amt Stuttgart gehörte zunächst nur die Stadt Stuttgart und die räumlich von ihr getrennten, aber politisch schon immer zu Stuttgart gehörigen Weiler Heslach, Böhmisreute (später abgegangen), Berg und Gablenberg sowie die Gemeinde Gaisburg. Im Jahr 1525 wurde der Amtsbezirk um die Orte Botnang, Kaltental, Degerloch, Rohr, Heumaden, Plieningen, Birkach, Waldenbuch, Harthausen, Nellingen, Oberesslingen und den württembergischen Anteil von Plochingen vergrößert, wobei Oberesslingen und Plochingen als Exklaven außerhalb des sonst geschlossenen Amtsbezirks lagen. 1557 wurde auch das Unteramt Leinfelden ("Leinfelder Ämtlein"), dem die Orte Leinfelden (mit Oberaichen und Unteraichen), Echterdingen, Musberg und Stetten (mit Hof und Weidach) auf den Fildern angehörten, dem Amt Stuttgart zugeordnet.

1699 wurde durch Herzog Eberhard Ludwig das Amt Stuttgart in die Stadt Stuttgart und das Amt Stuttgart getrennt. Das Amt Stuttgart erhielt einen eigenen Amtsvogt, der in der Rotebühlstraße in Stuttgart seinen Sitz bekam. Verwaltungsmäßig blieben beiden Ämter aber noch vereint, das heißt, sie hatten weiterhin einen gemeinsamen Amtsschreiber. Von 1718 bis 1739 gehörte Feuerbach vorübergehend zum Amt Cannstatt. 1759 wurden die Verwaltungen von Stadt und Amt Stuttgart getrennt, die Verwaltungsbezirke in Oberämter umbenannt und die Amtsbezeichnungen der Oberhäupter entsprechend geändert. Aus dem Vogt wurde der Oberamtmann. Das städtische Amt hieß nunmehr "Stadtoberamt Stuttgart", das bisherige Amt Stuttgart wurde zum "Amtsoberamt Stuttgart". Dennoch blieben gewisse Tätigkeiten für beide Amtsbezirke noch unter einer Führung, so etwa das Medizinwesen und das Kirchenwesen.

1807 wurde der Amtsbezirk des Amtsoberamtes Stuttgart um die inzwischen zu Württemberg gehörigen Orte Möhringen und Vaihingen vergrößert. Dafür wurden 1808 die Orte Oberesslingen und Plochingen dem Oberamt Esslingen abgegeben. Zu jener Zeit gehörte das Amtsoberamt Stuttgart zum "Ersten Kreis Stuttgart" der insgesamt Zwölf Kreise, in die das Königreich Württemberg 1806 eingeteilt wurde. Ab 1810 gehörte es zur Landvogtei Rothenberg und ab 1818 zum Neckarkreis.

1819 wurde das "Leinfelder Ämtlein" (ein Unteramt des Amtsoberamts Stuttgart) aufgelöst. Seine Gemeinden verblieben aber beim Amtsoberamt Stuttgart. Bis zur Eingemeindung von Gaisburg in die Stadt Stuttgart 1901 blieb das Amtsoberamt Stuttgart dann unverändert. 1822 erhielten die Oberämter weitgehende Selbstverwaltung.

1923 wurde das Oberamt Cannstatt aufgelöst und seine noch verbliebenen Gemeinden auf das Amtsoberamt Stuttgart sowie die Oberämter Eßlingen und Waiblingen verteilt. In den folgenden Jahren wurde das Gebiet des Amtsoberamts durch Eingemeindung verschiedener Orte nach Stuttgart stetig verkleinert. 1934 wurde aus dem Oberämtern Kreise, das Stadtoberamt wurde zum Stadtdirektionsbezirk Stuttgart. Im Zuge der Verwaltungsneugliederung von 1938 wurde schließlich das Amtsoberamt Stuttgart aufgelöst. Gleichzeitig wurde Stuttgart zum Stadtkreis (Kreisfreie Stadt) erklärt. Die noch verbliebenen Gemeinden des bisherigen Amtsoberamts Stuttgart wurden den Landkreisen Esslingen (unter anderem Birkach und Plieningen ) und Böblingen (unter anderem Möhringen und Vaihingen mit Rohr) zugeordnet. Doch wurden diese vier genannten Gemeinden 1942 ebenfalls in die Stadt Stuttgart eingegliedert. Die anderen gehören heute zu den Städten Filderstadt, Ostfildern und Leinfelden-Echterdingen im Landkreis Esslingen bzw. bilden die Stadt Waldenbuch und die Gemeinde Steinenbronn im Landkreis Böblingen.

Amtsorte

Die folgende Liste nennt alle Gemeinden, die dem Amtsoberamt Stuttgart einmal angehörten, auch wenn das nur für mehr oder weniger kurze Zeit war. Die Gemeinden verließen entweder durch Neuzuschnitt der Verwaltungsbezirke das Amtsoberamt Stuttgart oder wurden in die Stadt Stuttgart eingemeindet. Auch die bei Auflösung des Amtsoberamts Stuttgart 1938 noch bestehenden Gemeinden Birkach (mit Riedenberg), Möhringen, Plieningen und Vaihingen (mit Rohr) wurden 1942 in die Stadt Stuttgart eingemeindet. Die anderen gehören heute zu den Landkreisen Böblingen und Esslingen. Die heutigen Gemeinden, zu denen diese Orte gehören, werden in Klammern genannt. Die Jahreszahlen in Klammern bezeichnen das Jahr der Eingemeindung in die Stadt Stuttgart.

  1. Bernhausen (heute Filderstadt)
  2. Birkach (1942)
  3. Bonlanden (heute Filderstadt)
  4. Botnang (1922)
  5. Degerloch (1908)
  6. Echterdingen (heute Leinfelden-Echterdingen)
  7. Feuerbach (1933)
  8. Gaisburg (1901)
  9. Harthausen (heute Filderstadt)
  10. Heumaden (1937)
  11. Hofen (1923 nach Auflösung der Oberamts Cannstatt dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet, jedoch 1929 nach Stuttgart eingemeindet)
  12. Kaltental (1922)
  13. Kemnat (heute Ostfildern)
  14. Leinfelden (heute Leinfelden-Echterdingen)
  15. Möhringen (1942)
  16. Mühlhausen (1923 nach Auflösung der Oberamts Cannstatt dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet, jedoch 1933 nach Stuttgart eingemeindet)
  17. Münster (1923 nach Auflösung der Oberamts Cannstatt dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet, jedoch 1931 nach Stuttgart eingemeindet)
  18. Musberg (heute Leinfelden-Echterdingen)
  19. Nellingen (bis 1811, dann zum Oberamt Esslingen, heute Ostfildern)
  20. Oberesslingen (bis 1808, dann zum Oberamt Esslingen, heute Esslingen am Neckar)

  1. Obersielmingen (heute Filderstadt) <li>Plattenhardt (heute Filderstadt) <li>Plieningen (1942) <li>Plochingen (bis 1808, dann zum Oberamt Esslingen) <li> Rohr (1942, bereits 1936 nach Vaihingen eingemeindet) <li>Rohracker (1923 nach Auflösung der Oberamts Cannstatt dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet, jedoch 1937 nach Stuttgart eingemeindet) <li>Ruit (heute Ostfildern) <li>Scharnhausen (heute Ostfildern) <li>Sillenbuch (1923 nach Auflösung der Oberamts Cannstatt dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet, jedoch 1937 nach Stuttgart eingemeindet) <li>Steinenbronn <li>Stetten auf den Fildern (heute Leinfelden-Echterdingen) <li>Untersielmingen (heute Filderstadt) <li>Vaihingen a.F. (1942) <li>Waldenbuch <li>Weilimdorf (ab 1929 vom Oberamt Leonberg infolge der Eingemeindung nach Feuerbach dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet, jedoch 1933 nach Stuttgart eingemeindet) <li> Zazenhausen (1923 nach Auflösung der Oberamts Cannstatt dem Amtsoberamt Stuttgart zugeordnet, jedoch 1933 nach Stuttgart eingemeindet) </ol>

Literatur

  • Das Amtsoberamt Stuttgart, bearbeitet von Chr. Böhm, A. Buck, K. Fischer. Scharr, Stuttgart 1983, ISBN 3-924367-11-6
    Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1915 mit einem Beitrag von Christine Bührlen-Grabinger zur Geschichte des Amtsoberamts Stuttgart und seiner Nachfolger, des Stadtkreises Stuttgart und der Landkreise Böblingen und Esslingen

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Amtsoberamt Stuttgart aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Amtsoberamt Stuttgart verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de