Schloss Maurach
Schloss Maurach ist ein Gebäudekomplex im Barockstil , der unterhalb der Wallfahrtskirche Birnau direkt am Ufer des Bodensees bei Uhldingen-Mühlhofen liegt. Die Bezeichnung „Schloss“ ist irreführend, denn es handelt sich nicht um eine Residenz , sondern um Nutzbauten des ehemaligen Klosters Salem.
Die ersten Wirtschaftsgebäude an dieser Stelle wurden 1155 erstmals urkundlich erwähnt. Sie dienten als Hofgut ( Grangie ) und Schiffsanlegestelle für das Kloster Salem. Der Ausbau zum heutigen repräsentativen Erscheinungsbild erfolgte nach 1722 unter dem Salemer Abt Stephan I. Jung . Der Gutshof umfasste nach dem Ausbau einen Wohnflügel, eine Kapelle , Wirtschaftsgebäude und einen Garten. Dort lebte auch das Personal, das die umliegenden Weinberge bewirtschaftete. Viele Äbte zogen Maurach als Sommerresidenz dem im Inland gelegenen Salem vor.
Das Kloster nutzte die Gebäude als Umschlagplatz für Waren, die direkt per Schiff angeliefert oder abgeholt wurden. Von Maurach führte der so genannte „Prälatenweg“ nach Salem, über den aber nicht nur die Äbte wanderten, sondern auch Waren transportiert wurden. Maurach spielte eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Abtei, denn hier musste für den Transport von Waren an den See kein Wegezoll entrichtet werden.
Durch die Säkularisation des Klosters 1804 fielen die Gebäude an die Markgrafschaft Baden . 1919 wurden sie von den Zisterziensern der Bregenzer Territorialabtei Wettingen-Mehrerau zusammen mit der Wallfahrtskirche Birnau aufgekauft.
Nach einem Brand im Februar 1979 wurde das „Schloss Maurach“ an die L-Bank verkauft und von 1985-1992 durch den Architekten Heinz Mohl baulich modernisiert und erweitert. Seither werden die Räumlichkeiten für Tagungen und Weiterbildungsveranstaltungen vermietet.
Literatur
- Günter Schmitt: Schlösser und Burgen am Bodensee, Band 1: Westteil. Von Maurach bis Arenenberg. Biberach: BVD 1998. ISBN 3-924489-94-7
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