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Letzte Änderung für Artikel Hirsau: 20.02.2006 12:50

Hirsau

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Kreuzgang und Eulenturm
Kreuzgang und Eulenturm

Hirsau, ehemals eigenständige Gemeinde, ist jetzt ein Stadtteil der Kreisstadt Calw. Der württembergische Luftkurort liegt im Nordschwarzwald, ca. 2 km nördlich der Kernstadt Calw im tief eingeschnittenen Nagoldtal (zwischen 330 m bei St. Aurelius, 560 m bei der Landesklinik). Hirsau hat 2400 Einwohner und ist überwiegend touristisch geprägt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Hirsauer Klöster

Kreuzgang und Marienkapelle
Kreuzgang und Marienkapelle
Jagdschloss
Jagdschloss
St. Aurelius
St. Aurelius

Hirsau war bereits im 8. Jahrhundert mit seiner um 751 / 768 errichteten Nazariuskapelle eine kirchliche Keimzelle für den Nordschwarzwald.

830 /32 wurden durch Bischof Noting von Vercelli, vermutlich Vorfahr der Grafen von Calw , Reliquien des Heiligen Aurelius aus Mailand nach Hirsau ins dort gegründete Kloster überführt. Das 1. Aureliuskloster bestand bis um das Jahr 1000 . 1049 befahl Papst Leo IX. seinem Neffen, dem Grafen von Calw , Kloster St. Aurelius wieder zu errichten.

Aus Einsiedeln in der Schweiz , zogen 1065 zwölf Mönche mit den ersten Abt Friedrich von Hirsau (begraben im Michaelskloster bei Heidelberg) in das 2. Aureliuskloster ein. Wilhelm aus St. Emmeram in Regensburg wurde 1069 neuer Abt und zum Initiator der Hirsauer Reform .

Der gewaltige Zulauf, den Hirsau erfuhr, machte die Gründung des neuen Klosters St. Peter und Paul auf einem Plateau über dem Flusslauf links der Nagold notwendig. Zwischen 1082 und 1091 entstand das größte deutsche Kloster unter der Markgräfin Judit von Baden . Die dreischiffige Basilika hatte ein Länge von fast 100 Metern. Die zwei Westtürme wurden im Jahre 1120 fertiggestellt.

Hirsau war damals wichtiger Stützpunkt der päpstlichen Partei im Investiturstreit mit dem deutschen König Heinrich IV. Unter Abt Wilhelm schloss sich Hirsau der vom Benediktinerkloster Cluny ausgehenden Reformbewegung an und wurde somit eines der bedeutendsten deutschen Klöster.

Die Reformbewegung brachte zahlreiche Neugründungen und "Übernahmen" anderer Klöster hervor. Der Einfluss reichte von Thüringen bis Kärnten (Stift Millstatt).

Mitte des 15. Jahrhunderts erlebte Hirsau eine zweite Blüte. Es schloss sich 1558 der Bursfelder Union an, einer monastischen Reformbewegung.
1474 begann der Abriss der romanischen Klausurgebäude, die man bis 1516 durch gotische Neubauten ersetzte. Beteiligt waren u.a. die Meister Peter von Koblenz, Hans Spryss und Martin von Urach. Vom ursprünglichen Bau ist nur noch ein einziger (heute freistehender) Turm erhalten, der sogenannte "Eulenturm".

1556 wurde im Zuge der Reformation das Kloster St. Peter und Paul in eine Evangelische Klosterschule umgewandelt. Im Dreißigjährigen Krieg kehrten noch einmal benediktinische Mönche aus Weingarten in das Schwarzwaldtal zurück.

1584 begann der Abbruch des größten Teils des Aureliusklosters. Von der säkularisierten Kirche blieben nur Teile des Schiffs und der Türme stehen.

1586 - 1592 ließen Württembergs Herzöge im Klosterareal ein prächtiges dreiflügeliges Renaissance - Schloss erbauen. Die romantische Ruine des Ostflügels "beherbergte" bis 1988 die von Ludwig Uhland in Gedichtform verewigte Ulme zu Hirsau. St. Peter und Paul wurde 1692 von französischen Truppen unter General Mélac im Pfälzischen Erbfolgekrieg in Brand gesteckt. Bis 1808 wurden die Ruinen als "Steinbruch" missbraucht. Erhalten blieben nur die Umfassungsmauern der Klosterkirche und des Kreuzgangs, Grundmauern etlicher Klostergebäude, die spätgotische Marienkapelle (heute ev. Pfarrkirche) und der 37 Meter hohe "Eulenturm" aus rotem Buntsandstein.

1956 erfährt St.Aurelius nach Restaurierungsarbeiten die Neuweihe als katholische Gemeindekirche.

Die Gemeinde

Hirsau 1907
Hirsau 1907

Das Gebiet des Klosters Hirsau wurde bis 1807 vom Klosteramt Hirsau verwaltet, welches dann mit dem Oberamt Calw vereinigt wurde. 1830 wurde eine eigenständige Gemeinde Hirsau innerhalb des Oberamts Calw gebildet.

1872 erfolgte der Anschluss an die Württembergische Schwarzwaldbahn , der dem Ort Anbindungen Richtung Pforzheim, Stuttgart und Horb bescherte.

1968 begann die Erschließung der westlichen Anhöhe für den Bau der Landesklinik Nordschwarzwald, heute Zentrum für Psychiatrie Calw. Die Einrichtung nahm ihren Betrieb 1975 auf.

Im Zuge der Gemeindereform wurde die Gemeinde Hirsau zum 1. Januar 1975 mit der Stadt Calw zur "Stadt Calw-Hirsau" vereinigt. Mit Wirkung vom 1. Januar 1976 wurde die neue Stadt jedoch in "Stadt Calw" umbenannt.

Persönlichkeiten

  • Abt Wilhelm von Hirsau

Sehenswürdigkeiten

  • Ruine Kloster St.Peter und Paul
  • Kreuzgang und
  • Jagdschloss
  • neue "alte" St.Aurelius (rechts der Nagold)

Literatur

Wolfgang Hartmann: Vom Main zur Burg Trifels - vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom. Auf hochmittelalterlichen Spuren des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen. Veröffentlichungen des Geschichts- und Kunstvereins Aschaffenburg e. V., Bd. 52, Aschaffenburg 2004, ISBN 3-87965-098-5

Weblinks

Commons: Hirsau – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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