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Letzte Änderung für Artikel Abtei Weingarten: 24.01.2006 02:00

Abtei Weingarten

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Die mittelalterlichen Gebäude des Klosters Weingarten 1525
Die mittelalterlichen Gebäude des Klosters Weingarten 1525

Die Benediktinerabtei St. Martin liegt auf dem Martinsberg in Weingarten (früher Altdorf) bei Ravensburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das erste Kloster

1056 gründete Welf IV. auf dem Martinsberg ein Benediktinerkloster , das mit Mönchen aus Altomünster besiedelt wurde. Die Nonnen aus dem 1053 abgebrannten Kloster Altdorf besiedelten im Gegenzug das Kloster Altomünster. Der Name Weingarten ist um 1123 belegt. Die Mönche beschäftigten sich u. a. mit der Buchmalerei, ihr berühmtestes Werk ist das so genannte Berthold-Sakramentar ( 1217 , heute in der Pierpont Morgan Library in New York. Hervorzuheben ist auch die um 1190 geschriebene und gemalte Welfenchronik . Das Kloster wurde 1274 zur Reichsabtei erhoben.

Idealplan des Klosters Weingarten, 1723
Idealplan des Klosters Weingarten, 1723

Es war durch seinen großen Landbesitz von zuletzt 306 km², der sich vom Allgäu bis zum mittleren Bodensee erstreckte und viele Wälder und Weingüter umfaßte, eines der reichsten Klöster in Süddeutschland. Ab 1715 wurde die romanische Klosterkirche von 1124 - 1182 größtenteils abgerissen; an ihrer Stelle wurde 1715 - 1724 eine große, reich ausgestattete, barocke Klosterkirche erbaut, die seit 1956 den päpstlichen Ehrentitel Basilika (genauer: Basilica minor ) trägt. Sie sollte inmitten einer idealtypischen Klosteranlage stehen. Der Idealplan des Klosters wurde jedoch nur teilweise in die Wirklichkeit umgesetzt.

Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster 1803 aufgelöst und zunächst Besitz des Hauses Oranien-Nassau, 1806 dann Teil des Königreichs Württemberg. Die Klostergebäude wurden u. a. als Fabrik und Kaserne genutzt.

Weingarten mit den barocken Klostergebäuden auf dem Martinsberg, 1917
Weingarten mit den barocken Klostergebäuden auf dem Martinsberg, 1917

Neugründung

1922 wurde Weingarten von Benediktinern aus der Erzabtei Beuron und der von Beuron gegründeten Abtei in Erdington (heute Stadtteil von Birmingham , England) wiederbesiedelt. 1940 wurden die Mönche von den Nationalsozialisten vertrieben; nach Kriegsende konnten sie nach Weingarten zurückkehren. Die Mönche betreuen die Wallfahrt zur Heilig-Blut- Reliquie in der Klosterkirche sowie ein Gästehaus. Die Abtei Weingarten gehört der Beuroner Kongregation an.

Weingarten ist ein Kloster mit zwei kirchlichen Traditionen (" Riten "). Ein Teil der Mönche feiert nach dem römischen , ein Teil nach dem byzantinischen Ritus .

2004 kam das Kloster in die lokalen Schlagzeilen, als Abt Lukas Weichenrieder offensichtlich aufgrund interner Streitigkeiten nach 22 Jahren von seinem Amt zurücktrat und das Kloster vorübergehend verließ. Seither wird das Kloster von dem Beuroner Erzabt Theodor Hogg als Abt-Administrator geleitet, der im November 2004 Pater Martin Rieger zum Prior des Klosters ernannte. Im November 2005 trat dieser überraschend aufgrund „persönlicher Gründe“ von seiner Stelle als Pfarrer der Weingartener Basilikagemeinde St. Martin und seinem Amt als Prior zurück und bat um Entbindung von seinen Mönchsgelübden, um außerhalb des Benediktinerordens eine katholische Pfarrei zu übernehmen. Zum neuen Prior wurde Pater Pirmin Meyer ernannt.

Nutzung der ehemaligen Klostergebäude

Kloster und Kirche sind eine Hauptsehenswürdigkeit der Oberschwäbischen Barockstraße.

Ein Flügel der Abteianlage beherbergt das neu besiedelte Kloster Weingarten. Andere Teile der ehemaligen Klosteranlage werden von der Pädagogischen Hochschule Weingarten und der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart benutzt. Die Höfe des Klosters sind im Sommer Schauplatz von Open-Air-Aufführungen der Klosterfestspiele Weingarten.

Äbte von Weingarten

  • Alto ca. 750-ca. 770 (in Altomünster)
  • Marinus
  • Etto ca. 780
  • Gelzo 780-792
  • ...
  • Rudolf ca. 1000-1025 (Umzug nach Altorf)
  • Eberhard ca. 1025-ca. 1040
  • Heinrich I. 1040-ca. 1070 (1055 Umzug nach Weingarten)
  • Beringer ca. 1070-ca. 1080
  • Adilhelm von Luxemburg ca. 1080-ca. 1088
  • Walicho ca. 1088-ca. 1108
  • Kuno Truchseß von Waldburg-Thann ca. 1109-1132
  • Arnold ca. 1133-ca. 1140
  • Gerhard Truchseß von Waldburg-Thann ca. 1141-ca. 1149
  • Burkhard ca. 1149-ca. 1160
  • Dietmar von Matsch ca. 1160-ca. 1180
  • Marquard von Triberg ca. 1180-ca. 1181
  • Werner von Markdorff ca. 1181-ca. 1188
  • Meingoz von Lechsgemünd ca. 1188-1200, ein Heiliger
  • Berthold von Heimburg 1200-1232
  • Hugh de Montfort 1232-1242
  • Konrad I. von Wagenbach 1242-1265
  • Hermann von Biechtenweiler 1265-1299
  • Friedrich Heller von Hellerstein 1300-1315
  • Konrad II. von Ibach 1315-1336
  • Konrad III. von Ãœberlingen 1336-1346
  • Heinrich II. von Ibach 1346-1363
  • Ludwig von Ibach-Heldenberg 1363-1393
  • Johann I. von Essendorf 1393-1418
  • Johann II. Blaarer von Guttingen und Wartensee 1418-1437
  • Erhard von Freybank 1437-1455, +1462
  • Jobst Penthelin von Ravensburg 1455-1477
  • Kaspar Schieck 1477-1491
  • Hartmann von Knorringen-Burgau 1491-1520
  • Gerwig Blarer von Görsperg 1520-1567
  • Johann III. Halblizel 1567-1575
  • Johann Christoph Rastner von Zellersberg 1575-1586, +1590
  • Georg Wegelin 1586-1627
  • Franz Dietrich 1627-1637
  • Domenicus I. Laumann von Liebenau 1637-1673
  • Alfons von Stadelmayer 1673-1683
  • Willibald Kobold 1683-1697
  • Sebastian Hyller 1697-1730
  • Alfons II. Jobst 1730-1738
  • Placidus Renz 1738-1745, +1748
  • Domenicus II. Schnitzer 1746-1784
  • Anselm Ritter 1784-1803

Nach der Wiederbesiedlung/Neugründung:

  • Ansgar Höckelmann 1922-1943 (1922-1934?)
  • Konrad Winter 1934-1953 (1943-1953?)
  • Wilfrid Fenker 1953-1975
  • Dr. Adalbert Metzinger 1975-1982
  • Dr. Lukas Weichenrieder 1982-2004
  • Seit 2004 leitet Erzabt Theodor Hogg von Kloster Beuron das Kloster als Abt-Administrator.

Siehe auch: Weingartner Liederhandschrift , Friedrich Barbarossa mit seinen Söhnen (Miniatur aus der Welfenchronik)

Weblinks

Commons: Weingarten – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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