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Letzte Änderung für Artikel Burg Herrenzimmern: 29.12.2005 14:16

Burg Herrenzimmern

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Burg Herrenzimmern war eine Burg der Grafen von Zimmern . Die Burg ruine liegt im Ortsteil Herrenzimmern der Gemeinde Bösingen (bei Rottweil).

Das Haupthaus wies eine bauliche Besonderheit auf, die bei damalige Burgen aber oft anzutreffen war. Auf gemauerten unteren Stockwerken war oben, oft auskragend ein Fachwerkbau aufgesetzt.

Beim Topplerschlößchen, nahe Rothenburg ob der Tauber ist dies heute noch zu sehen.
Topplerschlösschen
Topplerschlösschen
Bachritterburg am Ortsrand von Kanzach
Bachritterburg am Ortsrand von Kanzach

Die Bachritterburg bei Kanzach zeigt eine ältere Variante, die aber auch den in der Zimmerischen Chronik beschriebenen wehrhaften Charakter darstellt. Auf der Homepage der Bachritterburg ist auch ein Bild der Herdanlage in der Turmburg abgebildet, die einen Eindruck vermittelt, wie leicht ein Brand, wie in der Chronik beschrieben entstehen konnte, wenn der Fußboden schadhaft war.


Die Zimmerische Chronik schreibt:

"Es het der groß steinin stock am schloß ain hilzin haus darauf, in die rigel gemaurt und etliche schuch an allen orten ußgeladen, wie dann die alten im geprauch. Es ist aber gleichwol in sollichem werlichen stock kain gewelb geweßt, sonder allain hilzin büninen und deren etliche ob ainandern, und hat man durch hülzin stegen von ainem soler zum ander uf und ab künden kommen. Oben aber im rigelwerk, ob dem stock, do hat es die recht wonung sampt der kuchin gehapt. Derselbig boden ist eintweders mit zigln für feur besetzt geweßt, oder aber, als nemlichen in der kuchin, mit ainem laimin estrich beschlagen. Als aber dem ledigen Zimberer, junker Hainrichen, sein erste fraw von Heckelbach, gestorben, hat er ain solliche liederliche haushaltung uf Zimber gehapt, das der estrich in der kuchen ainer halben hand breit schadhaft worden. Solchs hett mit ain wenig leimens wider vermacht mögen werden, aber es ist so lang angestanden, das im obernempten jar etliche kolen vom herd daselbs hinab sein gefallen, die haben das haus von unden uf angezündt. Hainrich ist domals nit anhaimbsch geweßt, sondern hat die haushaltung mit ehalten und liederlichen, ungehorsamen sind versehen. Also ist es auch ergangen; das schloß ist allerdings von unden uf ußbronnen, das nichts ußkommen, dann allain die mentschen, so darauf geweßt, das überig ist alles darin verbronnen, vil alter brief, register, redel und anders, daran dem stammen und nammen Zimber vil gelegen, schöne alte armature von tartschen, werinen, turnierzeugen ist auch mit hingangen. (ZC HS 581, S. 1536; Hermann, Bd. 2, S.28f)

Geschichte

Die Burg war zum Zeitpunkt der Werdenbergfehde im Besitz von Gottfried Freiherr von Zimmern (+ 10.05.1508) und verblieb dadurch in Familienbesitz.

Dieser übertrug sie im Jahre 1501 an seinen, auf dem Reichstag in Augsburg 1500 für legitim und adelig gesprochenen Bastardsohn Heinrich . Dieser nannte sich fortan von Zimmern.

Sie brannte 1504 ab, als, wie die Zimmersche Chronik an anderem Ort vermerkt, Heinrich beim Bade unsorgsam mit dem Feuer umging. Sie wurde von Heinrich von Zimmern wieder aufgebaut, der zunächst durch Nutzung der ihm von seinem Vater übertragenen Vogteien sein Vermögen ausbauen konnte.

1508 wird Heinrich von Zimmern, in einem in Rottweil zwischen den Neffen und Erben Gottfrieds von Zimmern geschlossenen Vertrag, der Sitz auf Herrenzimmern bestätigt.

Bald kam er aber dermaßen in Schulden, dass er Herrenzimmern an Wilhelm Werner von Zimmern (1485-1575) abtreten musste.

Sie blieb in allen Kriegen verschont und galt als uneinnehmbar.

Hier befand sich die umfangreiche Bibliothek und Wunderkammer , die Wilhelm Werner von Zimmern zusammengetragen hatte. Sein Neffe und späterer Erbe Graf Froben Christoph von Zimmern (1519-1566), der in Meßkirch residierte hat hier in ausführlichen Gesprächen und auch Recherchen umfangreiches Quellenmaterial für seine Zimmerische Chronik finden können.

Das Geschlecht der Zimmern erlosch mit dem letzten männlichen Nachkommen Graf Wilhelm (1549-1594), dem Sohn Froben Christophs. Graf Wilhelm verkaufte die Wunderkammer an Ferdinand II. (Tirol), obwohl Wilhelm Werner testamentarisch verfügt hatte, dass diese unverkäuflich sein solle. Sie bildet heute einen der Grundstöcke der Ambraser Sammlung, obwohl sie dort nicht mehr als solche kenntlich gemacht wird.

Seine acht Schwestern verkauften die Burg am 10. Mai 1594 an die Stadt Rottweil. Ab 1805 diente sie als Gastwirtschaft und wurde 1810 für 1.700 Gulden von der Gemeinde Herrenzimmern zurück erworben.

Gegenwart

Der Herrenzimmerner Geschichts- und Kulturverein e.V. bemüht sich gemeinsam mit dem Denkmalamt um die Erhaltung der Ruine.

Literatur

  • Zimmersche Chronik. Nach der Ausgabe von Barack hrsg. von Paul Hermann. Hendel, Merseburg und Leipzig 1932 (4 Bde.), Nachdruck der Barackschen 2. Auflage
  • Die Chronik der Grafen von Zimmern. Handschriften 580 und 581 der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek Donaueschingen. Hrsg. von Hansmartin Decker-Hauff unter Mitarbeit von Rudolf Seigel. Thorbecke, Konstanz 1964-1972 (3 Bde.), unvollständig

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