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Letzte Änderung für Artikel Amalie von Preußen: 29.12.2005 19:12

Amalie von Preußen

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Anna Amalie, Prinzessin von Preußen (* 9. November 1723 in Berlin; † 30. September 1787 in Berlin) war eine deutsche Komponistin und die jüngere Schwester Friedrichs des Großen.

Amalie von Preußen, etwa zur Zeit ihrer Romanze mit Trenck. Zeitgenössischer Stich
Amalie von Preußen, etwa zur Zeit ihrer Romanze mit Trenck . Zeitgenössischer Stich

Wegen ihres musikfeindlichen Vaters, dem Soldatenkönig , konnte Amalie erst nach dessen Tod im Alter von 17 Jahren Unterricht im Cembalo - und Klavierspiel nehmen, von 21 an außerdem Unterricht in Komposition . Zudem lernte sie Orgel und Geige . Bei einem Schüler von Johann Sebastian Bach, Johann Philipp Kirnberger , lernte sie weitere Kompositionstechniken, wie etwa die Kontrapunkttechnik . Sie ist für ihre Sammlungen im Bereich der Bachforschung bekannt. Die Notensammlung, die sogenannte Amalienbibliothek - nicht zu verwechseln mit der Herzogin Anna-Amalienbibliothek - gehört heute zu den Raritäten der Staatsbibliothek zu Berlin. Über die von Amalie eifersüchtig bewachte Sammlung berichtet Carl Friedrich Zelter :

Prinzeß Amalie ließ mich einmal ihre Musikalien sehen, aber nur die Titel, durch das Glas der Schränke. Ein Werk nahm sie heraus, behielt es aber in Händen und ließ mich nur hineingucken. Da griff ich aber zu, um darin blättern zu können, und sie, erschrocken, machte Augen wie Wagenräder. Es waren die Augen ihres Bruders.

Amalie hatte eine Liebesaffäre mit Freiherrn Friedrich von der Trenck , einem aus Ostpreußen stammenden ehemaligen Freund, Günstling und Adjutanten ihres älteren Bruders Friedrich. Vor und nach dem Zweiten Schlesischen Krieg kurz vereinigt, fand die Romanze 1745 ein jähes Ende. Trenck wurde verhaftet und ohne Anklage in die schlesische Festung Glatz gebracht, angeblich weil Friedrich ihn der Spionage-Kontakte zu seinem Verwandten, dem in österreichischen Diensten stehenden Pandurenobersten Trenck verdächtigte. Amalie heiratete nicht.

Weil sich Amalie weigerte jemand anderen zu heiraten, wurde sie, auf Drängen Friedrichs, dem sie äußerlich sehr ähnlich sah, 1755 Äbtissin des weltlichen Stifts Quedlinburg.

Der auf Bitten Amalies auf Friedrichs Befehl freizulassende Trenck war kurz vorher nach Österreich geflüchtet. Später ließ ihn Friedrich illegal aus dem nichtpreußischen Danzig verschleppen und - nach erneuten Ausbruchsversuchen - in der Sternschanze in Magdeburg neun Jahre in Ketten legen. Nach Ende des Siebenjährigen Krieges abenteuerte Trenck durch Europa, wurde als Aufklärer bekannt und starb, 68-jährig, als angeblicher Spion durch den Terror im Paris der Französischen Revolution durch die Guillotine zwei Tage, bevor auch Robespierre dort endete und mit ihm der Terror. Nach dem Tod Friedrichs 1786 hatten sich die erblindete Amalie und der ergraut-gebeugte Trenck ein einziges Mal wieder gesehen, so berichtet Dieudonné Thiébault . Bei dem Treffen hatte Amalie versprochen, sich für das Wohlergeben von Trencks Kindern einzusetzen. Amalie starb wenige Wochen später nach langer Krankheit..

Amalie, Prinzessin von Preußen, Äbtissin von Quedlinburg, im Alter, Bleistiftzeichnung von Adolph von Menzel
Amalie, Prinzessin von Preußen, Äbtissin von Quedlinburg, im Alter, Bleistiftzeichnung von Adolph von Menzel

Wenn Amalie im Sommer in Berlin war, bewohnte sie das Vernezobre'sche Palais in der Berliner Wilhelmstraße, das dann ab 1830 als Palais des Prinzen Albrecht bekannt wurde und welches noch später Teil des Hauptquartiers der SS wurde. Das ausgebombte und eingeebnete Gelände war nach dem Krieg eine Auto-Scooter-Anlage und wird heute in eine Gedenkstätte mit den noch erhaltenen Kellern umgewandelt.

Im Winter wohnte Amalie im Palais Unter den Linden 7 (alte Zählung), nahe dem so genannten Öden Haus mit Haus-Nummer 5 und nicht weit von der späteren Konditorei Fuchs Unter den Linden 11 (alle drei Hausnummern nach alter Zählung). Ab 1805 wohnte in dem Palais Nr. 5 die kunstliebende Dorothea, Herzogin von Kurland , in den 1830er Jahren ging das Palais in russischen Besitz über. Zu Zeiten der DDR wurden die sieben Grundstücke Nr. 5 bis 11 zur umfangreichen sowjetische Botschaft umgebaut.

In Quedlinburg war sie eher selten.

Werk

Ihr größtes Vorbild war Johann Sebastian Bach, dessen Manuskripte sie sammelte. Heute ist Amalie vor allem für diese Sammlung berühmt.

Literatur

  • Tagebuchauszüge in: Georg von Holzbrinck (Hrsg.): Fridericus Rex, Geschichte und Geschichten um den großen König, Stuttgart, 1941
  • Tornius, Valerian: Berühmte Frauen im Spiegel, Leipzig, 1940

Siehe auch

  • Liste deutscher Komponisten klassischer Musik

Wikipedia

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