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Letzte Änderung für Artikel Wutach: 19.02.2006 22:19

Wutach

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Geografische Lage
Länder: Deutschland , Schweiz Grenzfluss
Bundesland:
Kanton:
Baden-Württemberg,
Schaffhausen (CH)
Landkreise: Breisgau-Hochschwarzwald,
Schwarzwald-Baar-Kreis, Waldshut
Gemeinden : Feldberg, Titisee-Neustadt, Lenzkirch,
Bonndorf , Löffingen, Wutach, Blumberg ,
Stühlingen, Schleitheim (CH),
Hallau (CH), Eggingen, Wutöschingen,
Lauchringen, Waldshut-Tiengen
Regionen: Südschwarzwald / Hochrhein
Daten
Länge: 86 km
Quelle : Am Seebuck
ab Feldsee Seebach genannt
Mündung : In Waldshut-Tiengen in Rhein.
Quellhöhe: ca. 1.440 m ü. NN
Mündungshöhe: ca. 308 m ü. NN
Höhenunterschied: ca. 1.132 m
Gefälle: 1,3 % im Mittel
Einzugsgebiet : ca. 1.123 km²
Zuflüsse : Schlücht, Steina ,
Kotbach (Mündungsfluss der Klettgau-Flüsse
Klingengraben und Schwarzbach)
Seen bzw. Weiher: Feldsee, Titisee
Verlauf der Wutach und die hydrografische Situation an der Donau
Verlauf der Wutach und die hydrografische Situation an der Donau
Wutach
Wutach
Wutach
Wutach

Die Wutach ist ein 86 km langer Nebenfluss des Rheins im und am Rand des Schwarzwalds im südlichen Baden-Württemberg ( Deutschland ) und verläuft in ihrem Unterlauf teils auf der Grenze zur Schweiz .

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Der Fluss entsteht im Südschwarzwald aus dem höchsten Quellfluss der Wutach, der als Seebach nur wenige Meter unterhalb des 1.448 m hohen Seebucks entspringt und nur kurz danach durch den Feldsee fließt. Nach dem kleinen See fließt er in leicht nordöstlicher Richtung durch die Gemeinde Feldberg und danach durch den Titisee.

Diesen als Gutach verlassend, fließt sein Wasser nach Titisee-Neustadt, wo das Fließgewässer zwischen dessen beiden Ortsteilen in leicht südöstliche Richtung abknickt.

Ab der Einmündung der Haslach , deren Wasser aus Richtung Südwesten von Lenzkirch heranfließt und im oberen Teil der Wutachschlucht in das Fließgewässer einmündet, heißt der Flusslauf Wutach. Fortan durchfließt sein Wasser in östlicher Richtung durch die nur schwer zugängliche, 30 km lange Wutachschlucht bis nach Blumberg-Achdorf.

Am Eingang der Wutachschlucht befindet sich die Gutachbrücke, eine Eisenbahnbrücke der Höllentalbahn, an deren Ausgang steht die Wutachbrücke, eine solche Brücke der Wutachtalbahn.

Am dortigen Wutachknie, das sich nur wenige Hundert Meter westlich des 876 m hohen Buchbergs befindet, knickt die Wutach nach Südwesten ab. In ihrem Unterlauf verläuft sie bei Stühlingen - genauer zwischen Stühlingen- Grimmelshofen und Eggingen - an zwei etwas voneinander getrennten Flussabschnitten auf der Grenze zur Schweiz . Danach durchfließt sie Wutöschingen und Lauchringen und erreicht dann Waldshut-Tiengen. In einem unbewohnten, bewaldeten Teil von Tiengen bzw. westlich des benachbarten Küssaberg-Ettikon mündet die Wutach in den Hochrhein.

Daten

Die obig im Text und in den "Daten" (Info-Box) genannten 86 km Länge beziehen sich auf den gesamten Flusslauf Seebach–Gutach–Wutach. Der Flusslauf entspringt am Seebuck auf 1.440 m ü. NN , die Mündung bei Tiengen liegt bei etwa 308 m Höhe, dies ergibt rund 1.132 m Höhenunterschied. Dabei überwindet das Wasser des gesamten Flusslaufs, dessen Einzugsgebiet ungefähr 1.123 km² aufweist, im Mittel 1,3 % Gefälle.

Geologie

Ein langer Abschnitt des Oberlaufes steht unter Naturschutz , denn die Wutachschlucht entstand erst vor etwa 20.000 bis 70.000 Jahren durch eine geologische Katastrophe. Zuvor bildete der Fluss als Feldbergdonau den Oberlauf der Donau , ab diesem Zeitpunkt durchbrach die Ur-Donau einen Bergrücken am Wutachknie bei Blumberg-Achdorf nach Südwesten. Mit Hilfe des daraus resultierenden Höhenunterschiedes von 200 m schuf der Fluss innerhalb kurzer Zeit eine ebenso tiefe und 30 km lange Schlucht am südöstlichen Rand des Schwarzwalds. Die Wutach räumte dabei die äußerst große Menge von zwei Kubikkilometern (= zwei Milliarden Kubikmeter ) Gestein aus der Hochfläche des Schwarzwaldes in Richtung des Rheins. Der 15 km lange verbleibende Flussabschnitt der Urdonau von Blumberg bis nach Immendingen fiel nach der Katastrophe völlig trocken, im Lauf der Jahrtausende bildeten sich dort vor allem im Blumberger Ortsteil Zollhaus umfangreiche Hochmoore .

Die Bildung der Wutachschlucht, die jüngste Schlucht Europas , ist bis heute noch nicht abgeschlossen. Wegen der immer wieder stattfindenden Bergstürze während des Hochwassers im Frühling konnten in der Wutachschlucht keinerlei Verkehrswege erbaut werden, die Schlucht stellt sich daher als ein einzigartiges Verkehrshindernis dar und ist in ihrer Länge nur durch Wanderwege erschlossen. Der Höhepunkt einer Wanderung durch die Wutachschlucht ist die Durchquerung der Wutachflühen, dem Bereich des durchbrochenen Bergrückens. Die Wutachflühen decken die geologischen Gegebenheiten sehr deutlich auf, denn dieser Durchbruch ist auf den Muschelkalk zurückzuführen, aus dem der Schweizer Jura besteht. Die Flühen stellen die nordwestliche Flanke vom nördlichsten Ausläufer des helvetischen Juras dar, der auch als Randen bezeichnet wird. Die brüchigen, kalkweißen Schichten, die sich flussabwärts zur linken Hand oben am Hang und teilweise auch in der Aue selber befinden, geben beredtes Zeugnis von ihrer jurassischen Herkunft. Die glatten, weißen Steine, die links und auf Höhe Stühlingen und Wutöschingen auch rechts des Flusses anzutreffen sind, sind ebenfalls ein Indiz für die Jura-Mitgliedschaft.

Geologisch findet beim Wutachdurchbruch in Achdorf ein Wechsel vom Granit des Schwarzwälder Urgesteins zum Jura-Musschelkalk statt. Vermutlich hat das weniger wasserresistene, brüchige Kalkgestein , den Durchbruch in Richtung Hochrhein erst ermöglicht. An der alten Bausubstanz der Bauwerke der Region sieht man heute noch oft Tuffsteine, die regionaltypisch sind, und den hiesigen Steinbrüchen entstammen; dabei handelt es sich um nichts anderes als Kalkgestein. Die astronomischen Wasserhärtegrade im Bereich Stühlingen sind ein weiteres Indiz für kalkhaltiges, das heißt hartes Wasser.

Unterhalb Grimmelshofen weitet sich das Tal, das einen etwa 300 bis 500 m breiten und topfebenen Talboden aufweist. Die Badische Alb hat hier einen Riss, den die Wutach nach ihrem Durchbruch mit Schwemmaterial vermutlich eingeebnet hat. Der Verlauf des Risses war wahrscheinlich durch die Gesteinsgrenzen Granit / Muschelkalk vorgegeben. Markant ist der Knick des Tals bei Degernau, wo der Lauf der Wutach einen engen Bogen beschreibt.

Nach Wutöschingen-Horheim weitet sich das Tal, um bei Oberlauchringen in die Klettgau-Rinne zu münden. Die Wutach setzt ihren Fluss in der Klettgaurinne fort, um bei Tiengen in den Hochrhein zu münden.

Gauchach
Gauchach

Zuflüsse

Die größeren Zuflüsse der Wutach erreichen diese erst kurz vor ihrer Einmündung in den Rhein. Schlücht und Steina entwässern dabei im Wesentlichen den nach Westen offen Bogen des Wutach-Verlaufs und münden von Norden kommen in diese. Der Kotbach bringt das Wasser der Klettgau-Flüsse Schwarzbach und Klingengraben.

Gewässer-
name
Mündung
ca. bei
Mündungshöhe
ü. NN (ca.)
Anteil am
Einzugsgebiet (ca.)
Schlücht km 1,2 316 m 240 km² 21,4 %
Steina km 4,0 325 m 93,3 km² 8,3 %
Kotbach km 7,4 350 m 164 km² 14,6 %

Die kleineren Zuflüsse der Wutach haben auch Anteil an der Bildung der Schlucht. Die Gauchach, die von Norden aus der Gauchachschlucht kommend in den Ostteil der Wutachschlucht mündet, und die Mauchach sind beeindruckende Gebirgsbäche , ebenso wie der Lotenbach in der gleichnamigen Klamm . An einer Stelle versickert ein Teil des Flusses und tritt weiter unten wieder aus dem Felsen aus.

Gutach:

  • Rötenbach
  • Haslach

Wutach:

  • Gauchach
  • Bäche der Badischen Alb

Unterhalb des Wutachknies fließen von der westlichen Hochfläche, der so genannte Badischen Alb, zahlreiche Bäche in die Wutach, mit deren Hilfe die Hochfläche entwässert wird, zum Beispiel Ehrenbach, Mauchbach, Nussbach, Weilerbach (etc.).

Ortschaften

An oder etwas abseits der Wutach befinden sich diese Ortschaften

Am Flusslauf befand sich früher der beliebte Urlaubsort Bad Boll, der heute verlassen ist.

Pestwurzbestand
Pestwurzbestand

Landschaftliches

Die Wutach hat die Landschaft und auch die Landsmannschaft an ihren Ufern geprägt. Ein Bewohner dieser Region kann sofort identifiziert werden, wenn der mit dem Begriff "Ennewüetler" etwas anfangen kann.

Wie oben schon erwähnt, trennt die Wutach ganze Landstriche, insbesondere im Verlauf der Wutachschlucht. Deshalb betrachten die Bewohner des linken Ufers die des rechten als "die von der anderen Seite", "jenseits der Wutach". Umgekehrt natürlich behaupten die rechts der Wutach Wohnenden von den "Linken" dasselbe. Irgendwie gibt es also bloss "Ennewüetler", "Doahwüetler" wurde bislang noch keine gesichtet.

Glaubt man dem Stühlingen Heimatlied, so besitzt die Wutach einen "grünen Strand". Wo dieser sich befindet, ist bis heute unklar.

Für Grimmelshofen ist die Wutach derart sinnstiftend, dass diese ihr Heimatlied ganz der Wutach gewidmet haben. Dieser Ort liegt sehr malerisch am unteren Ende der Wutachflühen und schliesst die Wutachschlucht ab, weil flussabwärts der breite Talboden beginnt.

Auf zwei vergleichsweise kurzenen Flussabschnitten - zwischen Grimmelshofen und Eggingen - glänzt die Wutach - wie obig bereits erwähnt - als Grenzfluss zwischen Deutschland und der Schweiz. Die Brücken in diesem Bereich sind also gleichwohl Grenzübergänge. Die Schweizer nutzen ihre Flussaue nicht sehr intensiv, so dass man einen Naturpark im Stile einer naturbelassenen, wilden Flussaue eingerichtet hat. Dort gedeiht der Schachtelhalm , mit dessen Hilfe man die Blätter für Klarinetten und Saxophone anschleifen kann.

Die Wutach hat bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts auch stattliche Überschwemmungen zuwege gebracht. Bekannt ist eine Lithographie aus dieser Zeit, die einen völlig überschwemmten Talboden bei der Stühlinger Zwirnerei zeigt. Durch Begradigung und Dämme ist dies aber praktisch seitdem nicht mehr vorgekommen. Als Konsequenz wurden inzwischen sogar Schwemmwiesen als Neubaugebiete ausgewiesen, zum Beispiel in Wutöschingen-Schwerzen.

Die Wutach ist auch die Namensgeberin der Wutachtalbahn, einer Eisenbahnstrecke mit außergewöhnlichen Brücken und Tunneln .

Wanderwege

  • Südlicher Querweg Freiburg-Bodensee des Schwarzwaldvereins
  • Südlich des Wutachknies, ab Grimmelshofen flussabwärts, gibt es z.T. auf beiden Seiten des Flusses sowohl schmale Wanderwege wie auch breite Radwanderwege. Insbesondere letzterer ist für Erholungssuchende sehr empfehlenswert.
  • Wutachsteg bei Weizen. Ein Steg für Wanderer überquert die Wutach und die Staatsgrenze beim Weizener Bahnhof. Der Wanderweg auf Schweizer Seite flussaufwärts ist für Radwanderer eher wenig geeignet.

Literatur

  • Kohlhepp D.,Die Wutachschlucht - Bild einer Urlandschaft, Rombach Verlag Freiburg, 3. Aufl. 1991, ISBN 3793004813

Weblinks

Wikipedia

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