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Letzte Änderung für Artikel Wiehre (Freiburg): 19.02.2006 14:51

Wiehre (Freiburg)

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Blick vom Bromberg auf die Wiehre, von links nach rechts: Johanneskirche, Turm der Universität, Martinstor, Christuskirche
Blick vom Bromberg auf die Wiehre, von links nach rechts: Johanneskirche, Turm der Universität, Martinstor, Christuskirche
Die Wiehre ist ein Wohnbezirk der äußeren Innenstadt Freiburgs, auf der der Stadt gegenüberliegenden Seite der Dreisam, südlich des Zentrums. Die Wiehre ist heute ein sehr beliebtes Wohngebiet, vor allem wegen ihres reichen Altbaubestandes und den vergleichsweise ruhigen Straßen.

Die Wiehre wird nach Westen durch die Eisenbahnstrecke Karlsruhe-Basel, nach Norden durch die Dreisam, nach Osten durch den Stadtteil Littenweiler und im Süden durch den Sternwald am Bromberg und die Ausläufer des Dorfes Günterstal begrenzt. Die alte Landstraße nach Günterstal , die vom Freiburger Martinstor ausgeht, durchschneidet die Wiehre.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Altbauten in der Mittelwiehre
Altbauten in der Mittelwiehre
Die katholische Johanneskirche, der "Wiehredom"
Die katholische Johanneskirche, der "Wiehredom"
Die evangelische Christuskirche
Die evangelische Christuskirche

Der Name "Wiehre" kommt von "Wehre" und rührt daher, dass an der Stelle der Oberwiehre die Dreisam mit eben solchen Wehren aufgestaut wurde, wodurch Land gewonnen werden konnte. Die Wiehre war als Flurbezeichnung im Jahr 1008 erstmals in einer Urkunde des Deutschen Königs Heinrich II. für den Basler Bischof erwähnt. Auf ihr lag das Dorf Adelshausen, dass jedoch aufgrund seiner exponierten Lage vor den Stadtmauern Freiburgs bei jedem Angriff auf die Stadt geplündert und völlig zerstört wurde.

Mit dem zunehmenden Wachstum der Stadt Freiburg wurde die Wiehre bereits 1825 ins Stadtgebiet eingemeindet und zunächst zögerlich bebaut. Neben landwirtschaftlichen Gebäuden entstand entlang der Dreisam ein kleines Gewerbegebiet mit Handwerksbetrieben und einer kleinen Brauerei. Erst mit dem wirtschaftlichen Aufschwung im Großherzogtums Baden Mitte des 19. Jahrhunderts, als in Freiburg Bedarf an Baugrund für mittlere Stadtvillen und gehobene Stadthäuser einer neu entstehenden Bürgerschicht entstand, plante man auf dem Gebiet der Wiehre ein großbürgerliches Wohnviertel. Zu den Bauherren gehörten viele Rentner aus Nordbaden und dem Ruhrgebiet. Ihrer Bequemlichkeit und ihrem Einfluss ist es zu verdanken, dass die Wiehre einen kleinen Bahnhof an der Höllentalbahn erhielt, die das Gebiet etwa in der Ortsmitte durchschnitt. Der Bahnhof wurde auch von der Brauerei Ganter genutzt, die um 1888 das Gelände einer alten Ölmühle an der Dreisam bezog und durch mehrfache Erweiterungen zur größten Brauerei Südbadens wurde. Die brauereieigenen Eisenbahnwagen wurden am Wiehrebahnhof auf Laster geladen und dann zur Brauerei gefahren.

Im Jahr 1899 erhielt die Wiehre ihre beiden Wahrzeichen: Die katholische Johanneskirche, die schon bald aufgrund ihrer Größe und städteplanerischen Wirkung (vgl. Foto) "Wiehredom" genannt wurde; sowie die zweite evangelische Kirche Freiburgs, die Christuskirche. Die durch den Zuzug aus Nordbaden gewachsene evangelische Gemeinde errichtete diesen Bau.

Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wurde der in die Wiehre hineinragende Lorettoberg mit prachtvollen Villen bebaut, auch ein privates Krankenhaus ließ sich dort nieder.

Bis in die 1920er Jahre wurden die Straßen Richtung Süden verlängert und wuchs die Wiehre weiter. Die Trasse der Höllentalbahn erwies sich dabei immer mehr als Hindernis, weswegen sie 1933-34 in den Süden verlegt wurde und nun die südliche Grenze der Wiehre bildet. Die alte Trasse ist im Stadtbild bis heute zu erkennen, der alte Bahnhof existiert ebenfalls noch.

Während des Dritten Reiches war die Wiehre das Zentrum des (geringen) Widerstands in Freiburg. Die Widerstandsgruppe traf sich in einem Bürgerhaus nahe der Christuskirche, um dort Pläne für ein Deutschland nach Hitler zu schmieden.

Vom Zweiten Weltkrieg blieb die Wiehre weitgehend verschont, lediglich in Innenstadtnähe wurden einige Häuser beschädigt.

In der Nachkriegszeit wuchs vor allem der Straßenverkehr, die Schwarzwaldstraße entlang der Dreisam wurde zur Umgehungsstraße ausgebaut. Von Bausünden blieb das Viertel glücklicherwiese weitgehend verschont. Störend sind heute einzig und allein die vielen geparkten Autos, die die Straßen verengen.

Leben in der Wiehre

Eine typische Häuserfassade in der Wiehre
Eine typische Häuserfassade in der Wiehre

Schon aufgrund der hohen Mieten und Grundstückspreise ist die Wiehre primär ein Wohngebiet der Akademiker und der oberen Mittelschicht, zudem besteht die Bebauung zum größten Teil aus Villen, Stadthäusern und großen Mietshäusern mit großzügigen Wohnungen. Innerhalb der Wiehre gibt es viele kleine Läden, häufig aus dem ökologisch -alternativen Bereich, Kneipen und Geschäfte. Das historische Subzentrum um den Alten Wiehrebahnhof existiert bis heute fort, dort findet auch ein Wochenmarkt statt. Die Haupteinkaufsstraße ist die relativ stark befahrene Günterstalstraße, die die Stadt Freiburg über Günterstal mit dem Schauinsland verbindet. Das Straßennetz ist mit einer Reihe von Einbahnstraßen in den letzten Jahren zusätzlich beruhigt worden. Viele Studentenverbindungen unterhalten ihre oft traditionsreichen Häuser in der Wiehre. In der Wiehre zu wohnen ist der heimliche Wunsch vieler Freiburger. Das Flair des Viertels ist gerade im Sommer außergewöhnlich reizvoll, insbesondere der alte, geschlossene Baubestand, die Nähe zum Stadtrand und gleichzeitig zur Innenstadt sowie die relative Ruhe sind klare Vorzüge der Wiehre. Portal für die Wiehre

Infrastruktur

Der Alte Wiehrebahnhof
Der Alte Wiehrebahnhof
Der Neue Wiehrebahnhof an der Höllentalbahn, ein Gebäude im Baushausstil von 1934
Der Neue Wiehrebahnhof an der Höllentalbahn, ein Gebäude im Baushausstil von 1934

Über den Bahnhof ist die Wiehre mit der Eisenbahnstrecke zwischen Freiburg und Titisee verbunden, außerdem durchfahren mehrere Buslinien die Hauptstraßen. Zwei Straßenbahnlinien verbinden die Wiehre mit der Innenstadt und Günterstal sowie dem Neubaugebiet Vauban . Das Walter-Eucken-Gymnasium und das Rotteckgymnasium, die Turnsee-, die Loretto- und die Lessingschule bestimmen die Bildungslandschaft. Für Freiburg obligatorisch: Die Waldorfschule. Zudem existiert die Gertrud-Luckner-Gewerbeschule. Am Lorettoberg gibt es ein Schwimmbad, das Lorettobad.

Wissenwert

In der Wiehre befindet sich eine Gedenkstätte für Eticho, den Vater der heiligen Odilia . Oberhalb der Wiehre, auf dem Bromberg, gibt es ein als "Schlössle" getarntes Wasserwerk, das einen schönen Blick auf die Stadt bietet. Dieses "Wasserschlössle" ist ein weiteres Wahrzeichen der Wiehre.

Wikipedia

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