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Letzte Änderung für Artikel Opfingen: 15.01.2006 00:42

Opfingen

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Freiburg-Opfingen ist ein Stadtteil von Freiburg im Breisgau und liegt westlich der Stadt am Ostrand des Tunibergs.

Opfingen hat 4072 Einwohner, die Gemarkung umfasst 1462 Hektar. Zu Opfingen gehört der Ortsteil St. Nikolaus und der ehemalige Ort Wippertskirch. Die umliegenden Ortschaften sind: Merdingen, Freiburg-Waltershofen, Freiburg-Tiengen, Niederrimsingen, Freiburg-St. Georgen und Freiburg-Haslach.

Inhaltsverzeichnis

Politik

Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Bürger für Opfingen ( CDU -nah) 64 % + 3,6 9 Sitze +/-0
SPD und Unabhängige ( SPD -nah) 36 % -3,6 5 Sitze +/-0

Ortsvorsteher ist seit 1994 Hans Brand.

Geschichte

Zum ersten Mal erwähnt wird Opfingen in einer Urkunde aus dem Jahre 1006, die in zwei Abschriften aus dem 14. und 15. Jahrhundert erhalten ist. König Heinrich der Zweite übertrug damals ein Gut in Ophinga an das Domstift Basel. Die Ortsnamen mit der Endung -ingen gehören zur ältesten alamannischen Siedlungsschicht seit dem 5. Jahrhundert. Ein 1990/91 im Gewann Katzensteig oberhalb des Friedhofs gefundenes Grab eines alamannischen Kriegers aus der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts, vermutlich Teil eines größeren Gräbersfeldes, zeigt die lange Besiedlungsgeschichte.

Bis Anfang des 19. Jh.s gehörte Opfingen mit den Gemeinden Schallstadt, Wolfenweiler , Leutersberg, Tiengen und Mengen zu den sogenannten unteren Vogteien der Herrschaft Badenweiler im Gegensatz zum größten Teil des Breisgaus, der zu Vorderösterreich gehörte (die Stadt Freiburg seit 1368). Die Herrschaft Badenweiler stand Ende des 15. Jahrhunderts noch unter der Herrschaft der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg, fiel im Jahre 1503 jedoch an den Markgrafen von Baden . 1535 wurde die Markgrafschaft Baden in die beiden Linien Baden-Baden und Baden-Durlach getrennt, die Herrschaft Badenweiler gehörte zur letzteren. Nach der 1771 erfolgten Zusammenführung der getrennten badischen Linien und der Ausrufung zum Großherzogtum 1805 wurde der gesamte vorderösterreichische Breisgau mit Freiburg im Jahre 1806 an das Land Baden übergeben.

Von den großen Auswandererwellen des 18. und 19. Jh.s blieb auch Opfingen nicht unberührt: vor allem in den Jahren 1833-1854 suchten viele Familien ihr Glück in Amerika. Später kam es zur Abwanderung von Pendlern in die Stadt Freiburg, so dass 1939 die Bevölkerungszahl einen Tiefstand von 870 erreicht (1852: 1311). Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Zahl der Einwohner langsam wieder an durch den Zuzug von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen. Seit der Eingemeindung zur Stadt Freiburg hat sich die Zahl der Einwohner mehr als verdreifacht (1970: 1287, 2004: 4072).

Am 1.12.1971 wurde Opfingen im Zuge der Verwaltungsreform nach einer Volksabstimmung zur Stadt Freiburg eingemeindet.

Kirche

Kirchlich gehörte Opfingen ursprünglich zur Probstei Wippertskirch, eine eigene Kirche besaß Opfingen erst seit 1525. Nachdem Markgraf Karl II. von Baden zum evangelischen Glauben übergetreten war, wurden Opfingen und St. Nikolaus 1555 evangelisch, Wippertskirch blieb katholisch.

Die heutige evangelische Kirche wurde 1778 erbaut. Die Kirchenorgel stammt von Georg Marcus Stein (1738 - 1794), einem Orgelbauer aus der Silbermann-Schule .

Während Opfingen um die Mitte des 20. Jh.s noch zu 98% evangelisch war, stieg der Anteil der katholischen Bevölkerung seit der Eingemeindung zur Stadt Freiburg immer mehr an, so dass 1985 der Bau einer katholischen Kirche erfolgte. 2004 waren 37,4 % der Einwohner evangelisch, 38,3 % katholisch.

Wirtschaft

Bis in die 70er Jahre war Opfingen stark landwirtschaftlich geprägt. Während ursprünglich gemischte Betriebe mit Weinbau, Vieh- und Milchwirtschaft mit Wiesen und Weiden, Obstbau und Feldbau mit Getreide, Kraut, Flachs, Hanf, Rüben usw. vorherrschte, kam es seit Mitte des 20. Jh.s zu einer tiefgreifenden Umstrukturierung der Landwirtschaft. In den Rebflurbereinigungen in den 50er bis 70er Jahren wurden große Rebterrassen angelegt. Heute lebt nur noch ein geringer Teil der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Vorwiegend wird Weinbau betrieben, daneben Anbau von Spargel und wie überall in der Oberrheinebene großflächiger Maisanbau. Viele Opfinger arbeiten heute als Berufspendler in Freiburg.

Regionale Bekanntheit erlangte Opfingen durch den Spargelanbau, vor allem durch das Gasthaus "Tanne", in dem der Sage nach Napoleon übernachtet haben soll. Regelmäßiger Gast während der Spargelzeit in der "Tanne" ist Alt-Bundespräsident Walter Scheel .

Schule

In der 1963 erbauten Schule befindet sich heute neben der Opfinger Grundschule auch die Hauptschule für die Freiburger Stadtteile am Tuniberg. Die Realschüler und Gymnasiasten pendeln nach Freiburg.

Wippertskirch

Wippertskirch wurde zum ersten Mal in einer päpstlichen Urkunde aus dem Jahr 1136 als Wipreskircha erwähnt. Damals war es eine eigenständige Pfarrei, die für Waltershofen, Opfingen, St. Nikolaus sowie die heute verschwundenen Wüstungen Harthausen, St. Katharina und St. Batholomäus.

Bischof Rudolf von Konstanz übertrug 1276 dem Kloster Schuttern die Pfarrei Wippertskirch. 50 Jahre später sprach Graf Konrad von Freiburg dem Kloster die ganze Gemarkung zu. Wippertskirch wurde zu einem Priorat der Benediktiner des Klosters Schuttern. 1802 fiel Kloster Schuttern mit all seinen Besitzungen an Ercole III. d'Este , den Herzog von Modena, 1803 an die Johanniter, schließlich 1806 an den Großherzog von Baden . Das Kloster wurde damit aufgehoben.

Wippertskirch verlor schnell an Bedeutung. 1816 standen nur noch die Kirche, das Schloss sowie drei Höfe mit 18 Bewohnern. Aus den Steinen der Kirche wurde die Kirche in Waltershofen neu gebaut, 1822 wurde das Schloss abgebrochen, 1885 stand von der einstigen Siedlung nur noch der heutige Wipperskircher Hof.

1891 teilten Opfingen, Waltershofen und Merdingen die Gemarkung untereinander auf. Der Wippertskircher Hof gehört seither zu Opfingen: Ein Wappen, das in die Fassade des Wipperskircher Hofes eingelassen ist, trägt die Inschrift Abt Franziskus, der erste seines Namens verwaltete treu dieses Gebäude; 1733.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sind in Wippertskirch einige neue Aussiedlerhöfe entstanden.

Dialekt

Der Dialekt von Opfingen (Obfigerdydsch) gehört zu den südalemannischen Dialekten, genauer zum Nördlichen Müllheimer Raum, dem Dialektgebiet des unteren Markgräflerlandes. Das Hauptkennzeichen ist die k-Verschiebung im Anlaut (Chind Kind, Chobf Kopf, Chrod Kröte im Gegensatz zu nördlicherem Kind, Kobf, Grod). Die Kind/Chind-Linie entspricht hier etwa der alten Grenze zwischen den unteren Vogteien und dem vorderösterreichischen Breisgau, wobei Tiengen, Opfingen mit St. Nikolaus, Schallstadt, Wolfenweiler mit Leutersberg, Mengen sowie Oberrimsingen südlich dieser Linie liegen und Munzingen, Niederrimsingen, Merdingen, Waltershofen und St. Georgen nördlich davon. Diese Kind/Chind-Linie ist eine der wichtigsten Abgrenzungen zwischen dem Süd- oder Hochalemannischen und dem Oberrhein-Alemannischen. Im Breisgau verlaufen mehrere Grenzen, die wichtige Unterschiede zwischen diesen Dialekträumen markieren. Meistens geht der Opfinger Dialekt einher mit den südalemannischen Formen.

Opfingen ist der nördlichste Ort, in dem ein hochalemannischer Dialekt gesprochen wird.

Literatur

  • Bossert, Jakob: Geschichte des zur Markgrafenschaft Baden-Durlach ehemals Hochberg-Badenweiler'schen Herrschaft "niedere Vogtei" gehörigen Ortes Opfingen. Poppen, Freiburg i. Br. 1904
  • Buurman, Volker: Die Durchführung einer "Dorfsanierung" im Vorfeld einer Großstadt dargestellt am Beispiel des "Musterdorfes" Opfingen. Freiburg (Breisgau), Univ., Diss., 1973
  • Heimat am Tuniberg - Opfingen gestern und heute 1006 – 1976. Hrsg. im Auftrag der Ortsverwaltung Freiburg-Opfingen von Rolf Süß. Mit einem Beitrag von Josef Schneider.: Selbstverlag der Ortsverwaltung, Freiburg-Opfingen 1976
  • Jais-Heuser, Gabriele: St. Nikolaus, Ortsteil von Freiburg-Opfingen. Der Strukturwandel eines Dorfes 1945 – 1985. Isele, Eggingen 1990
  • Heinzmann, Kurt: Ortsfamilienbuch Opfingen mit Sankt Nikolaus. 1680 – 1910. Selbstverlag der Ortsverwaltung Freiburg-Opfingen 2005 (Badische Orstsippenbücher)

Weblinks

Wikipedia

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