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Letzte Änderung für Artikel Fuggerschloss Kirchheim/Schwaben: 05.01.2006 13:14

Fuggerschloss Kirchheim/Schwaben

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Das Fuggerschloss in Kirchheim/Schwaben ist ein Renaissanceschloss , das von Jakob Eschay und Wendel Dietrich in den Jahren 1578 - 1583 für Hans Fugger gebaut wurde.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1551 kauft Anton Fugger ( 1493 – 1560 ) für 137.000 Gulden (ein Gulden war damals ungefähr der Wochenlohn einer Person) die Herrschaft Kirchheim in Schwaben von der Familie von Hürnheim. Anton Fugger ist übrigens der Neffe und Nachfolger von Jakob Fugger dem Reichen ( 1449 - 1525 ).

Nach dem Tode von Anton Fugger wird Kirchheim vorübergehend von dessen drei Söhnen gemeinsam verwaltet. Um möglichen Streit zu begrenzen, geht die Herrschaft mittels „Losziehung“ an Hans Fugger ( 1533 - 1598 ) über.

In dieser Zeit erlebt Kirchheim eine unvergleichliche Blüte. Sieben Jahre benötigen der Augsburger Stadtbaumeister Jakob Eschay und Wendel Dietrich, diese hochherrschaftliche Sommerresidenz zu bauen. Die vier um einen quadratischen Innenhof gebauten Flügel gleichen verblüffend dem Escorial bei Madrid .

Der Zedernsaal

Kernstück ist die einzigartige Kassettendecke im 360 qm großen Zedernsaal. Wahrscheinlich stammt das Zedernholz aus dem Libanon und bildet den dunklen Fond der Decke. Darüber hinaus sind über zehn weitere Hölzer (u. a. Linde , Eiche , Eibe , Esche , Ahorn , Zwetschge , Nuss und Zirbelkiefer ) erkennbar.

Der Zedernsaal stammt von Wendel Dietrich dem bedeutendsten „Kistlermeister“ des späten 16. Jahrhunderts. Viele tausend Figuren und Ornamente sind geschnitzt. Die Tiefe der einzelnen Reliefkassetten beträgt ca. 1,80 m. Die Holzdecke gilt als schönstes, deutsches Schnitzwerk der Renaissance und zeichnet sich durch die unübertroffene Akustik aus. Vom Augsburger Kunstschmied Michael Mezger wird die Decke durch ein geniales Hängewerk mit 400 Bauhaken am Dachstuhl befestigt.

Sie gliedert sich in drei große, quadratische und vertiefte Kassettenfelder. Reiche Rollwerkornamentik umfasst die Kassetten, mit Satyrmasken, Rosetten, geometrischen Formen, Blumendekor, Fruchtgirlanden und den Fuggerlilien (das Wappen der Familie).

1582 begann die Innenausstattung mit den aus Ton geformten und anschließend gebrannten Terrakottafiguren . Carlo Pallago und Hubert Gerhard fertigten die zwölf überlebensgroßen Skulpturen, für die beide Künstler zusammen 1000 Gulden Honorar erhielten. Im gleichen Jahr wurde auch die von Wendel Dietrich gefertigte Holzdecke sowie die Portale eingebaut. Als letztes gelangte 1587 der Kamin mit den von Hubert Gerhard geschaffenen Skulpturen hinzu. Die sechs männlichen Figuren vom Treppenaufgang aus sind wahrscheinlich: Kyros II. , der Große, Alexander der Große , Caesar , Augustus , Karl der Große, Karl V. Die sechs weiblichen Terrakottafiguren sind vermutlich: Judith , Lucretia , Kaiserin Flavia Iulia Helena Augusta , Kaiserin Adelheid von Burgund , Elisabeth von Thüringen und Isabella von Portugal .

Musiktradition im Zedernsaal seit 1957

Aufgrund der Konzerttradition von über 40 Jahren im Zedernsaal, war es für Angela Fürstin Fugger von Glött wichtig die Tradition Ihres Mannes, Joseph-Ernst Fürst Fugger von Glött fortzuführen. Und dieser Verpflichtung folgen selbstverständlich die nächsten Generationen.

Hier in Kirchheim gingen große, musikalische Künstler ein und aus, unter anderem Carl Orff, Gustav Leonhardt , Paul Badura-Skoda , Collegium Aureum mit Franz-Josef Meier , Hans Martin Linde , Koeckert-Quartett, Deller Consort, Jörg Demus , Pro Cantione Antiqua , Consort of Musicke mit Emma Kirkby , Tölzer Knabenchor mit Gerhard Schmidt-Gaden , Melos Quartett und viele mehr.

Unter der Konzertreihe Fugger Classics sind bisher folgende Künstler aufgetreten: Alfredo Perl, Julia Fischer , Milana Chernyavska, Christoph Hammer, Martin Bruns, Münchner Klaviertrio, Arnulf von Arnim, Kurt Guntner, Rimskij-Korsakow Quartett, Dudi Mazmanishvilli, Arabella Steinbacher , Daniel Müller-Schott, Nicolas Koeckert, Julius Berger, Severin v. Eckardstein, Georg Hörtnagel, und andere.

Siehe auch

Literatur

  • Christl Karnehm: Die Korrespondenz Hans Fuggers von 1566-1594. Regesten der Kopierbücher aus dem Fuggerarchiv. München 2003
  • Georg Lill: Hans Fugger (1531-1598) und die Kunst. Ein Beitrag zur Spätrenaissance in Süddeutschland. Leipzig 1908
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bayern III: Schwaben. München 1989, ISBN 3-422-03008-5
  • Franz Karg: Schloß Kirchheim Kunstführer. 2. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2001, ISBN 3-931820-76-9

Weblinks

Wikipedia

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