Friedrichstadt
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis : | Kreis Nordfriesland |
Geographische Lage : | Koordinaten: 54° 22' N, 9° 04' O 54° 22' N, 9° 04' O |
Höhe : | 6 m ü. NN |
Fläche : | 4,03 km² |
Einwohner : | 2.496 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte : | 619 Einwohner je km² |
Postleitzahl : | 25840 |
Vorwahl : | 04881 |
Kfz-Kennzeichen : | NF |
Gemeindeschlüssel : | 01 0 54 033 |
Adresse der Amtsverwaltung: | Amt Friedrichstadt Markt 11 25840 Friedrichstadt |
Offizielle Website: | www.amt-friedrichstadt.de |
Politik | |
Bürgermeister : | Peter Hofmann |
Lage der Gemeinde Friedrichstadt im Kreis Nordfriesland | |
Der Luftkurort Friedrichstadt ( dänisch : Frederikstad) liegt zwischen den Flüssen Eider und Treene im Amt Friedrichstadt im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis |
Geschichte
Friedrichstadt wurde 1621 unter Herzog Friedrich III. von Schleswig-Gottorf als Exulantensiedlung von niederländischen Remonstranten gegründet, die in ihrem Heimatland wegen ihres Glaubens verfolgt wurden. Neben wirtschaftlichen Privilegien, die helfen sollten, die Stadt zu einem bedeutsamen Handelszentrum zu machen, wurde Religionsfreiheit gewährt. Verfassung und Verwaltung der Stadt wurden nach niederländischem Vorbild organisiert, bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden die Ratsprotokolle auf Niederländisch verfasst.
Anhänger verschiedener Religionsgemeinschaften siedelten sich in Friedrichstadt an: Remonstranten , Lutheraner , Mennoniten , Quäker , Katholiken und dänische Lutheraner bilden noch heute Gemeinden. Das jüdische Leben in der Stadt jedoch wurde im Nationalsozialismus ausgelöscht.
Die durch den aufkommenden Nationalismus ausgelösten Konflikte in der Mitte des 19. Jahrhunderts sollten in der Stadt der religiösen Toleranz zu einer Tragödie führen. Bis zum Herbst 1850 hatte der Bürgerkrieg um das Herzogtum Schleswig den Südwesten des Landes verschont. Nach der Schlacht von Idstedt am 25. Juli 1850 war der Krieg praktisch entschieden, und die verbliebenen schleswig-holsteinischen Truppenverbände zogen sich nach Holstein zurück. Vom 29. September bis zum 4. Oktober 1850 versuchten sie jedoch in einer letzten Kraftanstrengung, die mit dänischen Truppen belegte Stadt zurückzuerobern, was jedoch misslang. Durch die Bombardierung der Stadt wurden viele Gebäude zerstört, darunter das Rathaus und die Remonstrantenkirche. Zahlreiche Friedrichstädter kamen ums Leben, wurden verletzt oder verloren zeitweise ihre Heimat.
Im zweiten Krieg um Schleswig 1864 wurde Friedrichstadt kampflos besetzt. Das gesamte Herzogtum kam unter preußische Verwaltung und wurde 1867 Teil der einheitlichen Provinz Schleswig-Holstein. Nach der Kommunalreform 1869 kam Friedrichstadt, dass wie alle Städte des Landes bis dahin außerhalb der Ämter und Landschaften gestanden hatte, zum neu geschaffenen Kreis Schleswig , dessen westlichste Spitze es bildete.
Seit 1970 gehört Friedrichstadt zum Kreis Nordfriesland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Der ältere, von der holländischen Renaissance geprägte Teil der Stadt wird von einer Gracht namens Mittelburggraben durchzogen. Eine weitere Gracht, die Norderburggracht, wurde bereits 1705 zugeschüttet. Die Wasserarme der Stadt bieten Lebensraum für unzählige Enten , deren Fütterung wegen Übervermehrung mittlerweile verboten wurde.
Durch ihr einmaliges holländisches Flair ist sie beliebter Anlaufpunkt für Touristen und Tagesausflügler.
Kirchen
In Friedrichstadt befindet sich die einzige Remonstranten -Kirchengemeinde in Deutschland.
Politik
Von den 17 Sitzen in der Stadtvertretung hat die CDU seit der Kommunalwahl 2003 sieben Sitze, die SPD hat sechs, die Wählergemeinschaft FBV drei und der SSW einen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt wird durch die Häfen an Eider und Treene, die Eisenbahnlinie Hamburg-Westerland, sowie die Bundesstraßen B 5 und B 202 erschlossen. Die Eisenbahnverbindung mit Schleswig durch eine Strecke der Schleswiger Kreisbahn wurde schon 1934 stillgelegt.
Literatur
- Deutscher Städteatlas; Band: II; 3 Teilband. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis - Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob †, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Stadtmappe Friedrichstadt, Autor: Jürgen Lafrenz. ISBN: 3-89115-314-7; Dortmund-Altenbeken, 1979.
Weblinks
Wiktionary: Friedrichstadt – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
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