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Letzte Änderung für Artikel Lautertal-Limes: 07.11.2005 22:16

Lautertal-Limes

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Zwischen der heutigen Gemeinde Köngen am Neckar (lateinisch: Grinario ) und dem früheren römischen Kastell bei Donnstetten auf der Schwäbischen Alb (lateinisch: Clarenna ) verläuft in schnurgerader Linie eine 23 Kilometer lange römische Grenzbefestigung des frühen 2. Jahrhunderts n. Chr.

Als Bodendenkmal ("Sybillenspur") war diese Anlage schon lange bekannt, bevor sie im Jahre 1976 als römischer Limes erkannt wurde. Untersuchungen ergaben, dass der Lautertal-Limes aus einer Palisade und drei parallelen Gräben bestand. Anders als beim Obergermanisch-Raetischer Limes, der mit zwei Gräben geschützt war, verlaufen hier die Gräben auf der Außenseite der Palisade.

Diese Befestigung, die den Neckar-Odenwald-Limes mit dem Alblimes verband, ist vermutlich im oder bald nach dem Jahre 98 n. Chr. unter Kaiser Trajan zusammen mit dem Neckar-Odenwald-Limes errichtet worden. Der Lautertal-Limes wurde bereits im 2. Jahrhundert wieder aufgegeben, terminus post quem ist die Zeit um 125 n. Chr., weil sich in der Verfüllung der Gräben Scherben aus den Jahren 120/130 n. Chr. fanden.

Diese Datierung hat zu der Annahme geführt, dass die Aufgabe des Lautertal-Limes zeitlich und sachlich mit der Vorverlegung der Grenze der römischen Provinz Rätien von der Linie Donnstetten (Clarenna) - Urspring (Ad Lunam) - Heidenheim (Aquileia) - Donau um rund 40 Kilometer nach Norden zusammenhängt. Dieser Vorgang, der noch nicht im einzelnen erforscht ist, fand um das Jahr 122 n. Chr. unter Kaiser Hadrian statt. In Köngen wurde um 125 n. Chr. das bisherige hölzerne Kastell durch ein Steinkastell ersetzt, auch diese Baumaßnahme kann durchaus mit der Einebnung des Lautertal-Limes und der Verschiebung der Grenze in Rätien zusammenhängen.

Ungeklärt ist dabei jedoch der römisch-germanische Grenzverlauf in der Zeit um 125 n. Chr. bis 159 n. Chr. zwischen Cannstatt bzw. Köngen im Westen und Lorch im Osten.

Möglich ist einerseits der Verlauf direkt in West-Ost-Richtung von Cannstatt nach Lorch, also durch das Remstal . Hier verlief auch eine römische Straße, die in dieser für die Römer in Germanien ruhigen Zeit auch ohne weiteren militärischen Schutz die Grenze markiert haben könnte.

Ebenso möglich ist der Grenzverlauf von Köngen an ostwärts durch das Filstal . Für diesen Verlauf spricht der steinerne Ausbau des Kastells Köngen um 125 n. Chr., denn für ein Kastell im Hinterland hätte sich dieser Ausbau kaum gelohnt, sowie die Existenz des - bislang nicht datierten - Kastells bei Eislingen/Fils im Filstal rund 15 Kilometer südlich von Lorch. Dieses Kastell war laut Luftbild-Befund ein reines Holz-Erde-Kastell , das nie in Stein ausgebaut wurde, was klar für eine kurze Nutzungsdauer spricht. Das Kastell Eislingen markierte wohl auch die Grenze zwischen Obergermanien und Rätien; es ist bislang unbekannt, welcher Provinz es zugehörte, welche Einheit dort lag und wie sein lateinischer Name war.

Eine Hauptfunktion des Lautertal-Limes war offenbar die Sicherung der Römerstraße zwischen Köngen und Urspring , die ein Teil der strategisch wichtigen Fernverbindung Mainz-Augsburg war und in diesem Abschnitt zur Albhöhe aufstieg. Merkwürdig ist dabei der Umstand, dass diese Straße nordöstlich der Befestigung verläuft, also außerhalb der durch den Limes markierten und geschützten Grenze des Imperium Romanum (vgl. Alblimes).

Diese Beobachtung hat zu dem Einwand geführt, dass die Bezeichnung "Limes" für diese Grenzbefestigung nicht ganz exakt sei, da genau genommen die in Sichtweite nordöstlich davon verlaufende Straße die Grenze des Imperiums, also den Limes, gebildet habe.

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