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Letzte Änderung für Artikel Paretz: 08.12.2005 10:23

Paretz

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Lage von Paretz
Lage von Paretz

Das Dorf Paretz liegt im Bundesland Brandenburg im Landkreis Havelland, westlich von Berlin. Paretz wurde vor kurzem eingemeindet und ist nun Ortsteil (OT) der Stadt Ketzin.

Das Dorf mit rund 400 Einwohnern war im 18. und 19. Jahrhundert Sommersitz von Königin Luise und König Friedrich Wilhelm III..

Torhäuser am Ortseingang
Torhäuser am Ortseingang

Inhaltsverzeichnis

Schloss Paretz

Der damalige Kronprinz, später König Friedrich Wilhelm III., kaufte im Januar 1795 zusammen mit seiner Gemahlin Königin Luise das Landgut Paretz für 80.000 Taler (umgerechnet ca. 120.000 Euro). Der Berliner Baumeister David Gilly war für den Bau des Schlosses zuständig; es sollte ein Schloss im ländlichen Stil werden. "Nur immer denken, dass Sie für einen armen Gutsherrn bauen", sagte der Kronprinz. Links und rechts zum Schloss steht jeweils ein Stall und eine Scheune, woraus sich ein halbrunder Hof ergibt. 1804 ließ das Königspaar das gesamte Dorf einheitlich nach Entwürfen von David Gilly umbauen - nur mit Mühe ist die einheitliche Gestaltung heute noch erkennbar.

Nach dem Tod von Königin Luise im Jahre 1810 blieb das Schloss unverändert. Erst 1840 ließ Friedrich Wilhelm IV., Sohn der Königin Luise , einige Räume mit neuen Tapeten und Möbeln ausstatten. Der Reiz des "Schloss-Still-im-Land" ging jedoch verloren, so blieb es bis in das frühe 20. Jahrhundert unverändert und unbewohnt.

Bis 1945 war das Schloss im Besitz der Hohenzollern; Friedrich Wilhelm IV. vererbte das Schloss an König Wilhelm I., der im Jahre 1871 deutscher Kaiser wurde. 1888 übernahm Prinz Heinrich von Preußen das Schloss und danach seine Frau Irene von Hessen und bei Rhein . Im April 1945 besetzte die Rote Armee ; der Abzug der Truppen erfolgte erst Mitte 1946. Ein Jahr später bezogen Flüchtlinge das Schloss. 1948 wurde das Schloss und Gut Paretz an die Zentrale Verwaltung der gegenseitigen Bauernhilfe (ZVdgB) übergeben. Umbaumaßnahmen, die bis 1950 anhielten, veränderten das Bild des Schlosses völlig.

Eine Besonderheit des Schlosses sind die Tapeten, die mit exotischen Pflanzenmotiven, Vogeldarstellungen und Landschaftsdarstellungen der Potsdamer Umgebung beschmückt sind. Die Tapeten überlebten den zweiten Weltkrieg, da sie zuvor abgenommen und im Neuen Palais in Potsdam eingelagert wurden.

Schloss Paretz
Schloss Paretz
Fassade des Schlosses
Fassade des Schlosses

Gotisches Haus

Das gotische Haus - was früher die königliche Schmiede war - stach damals zwischen den anderen eher schlichten Bauten ins Auge, da es im neugotischen Stil gebaut wurde.

Zur Zeit befindet sich im Gotischen Haus ein Restaurant .

Paretzer Erdlöcher

Im 19. Jahrhundert stellte die Herstellung von Ziegeln eine wichtige Einnahmequelle dar, da man die Ziegel an die heranwachsende Stadt Berlin verkaufen konnte - in vielen Dörfern gab es mehrere Ziegeleien. Um Ziegel herzustellen, benötigte man Ton, daher legte man Tongruben an, um den Rohstoff zu gewinnen. Als das Geschäft mit den Ziegeln jedoch nicht mehr so gut lief, ließ man die Gruben mit Grundwasser volllaufen. Es entstanden kleine Seen, die Erdlöcher, in denen sich allerhand Wasservögel ansiedelten.

Die Paretzer Erdlöcher sind bis heute ein Naturschutzgebiet.

Theodor Fontane

Fontane ohne Thumbnailrahmen

Vor allem Theodor Fontane war von dem Dorf sehr angetan, er besuchte Paretz insgesamt dreimal: im Frühjahr 1861, 1869 und im Mai 1870. Malerisch beschreibt er in seinen "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" das Gut Paretz:

"Von Uetz nach Paretz ist noch eine gute halbe Meile. An einem Sommernachmittag ein entzückender Spaziergang. Der Weg führt durch Wiesen rechts und links; der Heuduft dringt von den Feldern herüber, und vor uns ein dünner, sonnendurchleuchteter Nebel zeigt die Stelle, wo die breite, buchten- und seenreiche Havel fließt. Paretz selbst verbirgt sich bis zuletzt.
Nun endlich wird der Weg ein aufgeschütteter Damm, an die Stelle der Obstbäume, die uns bisher begleiteten, treten hohe Pappeln, überall die Spalier bildende Garde königlicher Schlösser, und alsbald, über eine zierliche Brücke hinweg, die den Namen "Infantenbrücke" trägt, betreten wir die Dorfstraße. Diese führt mitten durch den Park, macht eine Biegung, verbreitert sich, und wir sind am Ziel: links das Schloß, ein langgestreckter, schmuckloser Parterrebau mit aufgesetztem niedrigen Stock, rechts eine Gruppe alter Eichen und ihnen zur Seite die gotische Kirche des Dorfs. Über die Straße hin grüßen sich beide, in ihrer Erscheinung und ihrem Eindruck so verschieden wie die Zeiten, denen sie angehören. Die Poesie fällt der älteren Hälfte zu."

Weblinks

Verein Historisches Paretz


Koordinaten: 52° 28' 00 N, 12° 53' 00 O

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Wikipedia

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