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Letzte Änderung für Artikel Russisch-Orthodoxe Kirche (Wiesbaden): 09.02.2006 22:23

Russisch-Orthodoxe Kirche (Wiesbaden)

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Die Russisch-Orthodoxe Kirche ist das einzige russisch-orthodoxe Gotteshaus in Wiesbaden und befindet sich auf dem Neroberg. Ihr voller Name lautet Russisch-Orthodoxe Kirche der heiligen Elisabeth in Wiesbaden. In Wiesbaden ist auch die Bezeichnung Griechische Kapelle stark verbreitet. Neben der Russischen Kirche befindet sich ein Pfarrhaus und ein Russischer Friedhof, welcher zu den größten russischen Friedhöfen Europas gehört. Die Russisch-Orthodoxe Kirche und ihre Gemeinde gehört zur Diözese von Deutschland der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Außenansicht der Kirche
Außenansicht der Kirche

Die Russisch-Orthodoxe Kirche in Wiesbaden wurde 1847 bis 1855 von Herzog Adolf , von Nassau anlässlich des frühen Todes seiner Gemahlin, der 19-jährigen russischen Prinzessin Jelisaweta Michailowna, Großfürstin von Russland und Herzogin von Nassau (1826-1845), erbaut. Diese war die Tochter von Michael Romanow (1798-1849), dem jüngeren Bruder der Zaren Alexander I. (Regierungszeit: 1801 bis 1825 ) und Nikolaus I. (Regierungszeit: 1826 bis 1855 ). Adolf hatte die Prinzessin 1844 geheiratet, doch als sie im darauffolgenden Jahr bei der Geburt des ersten Kindes zusammen mit dem Kind starb, geriet er in eine solche Trauer, dass er beschloss, für sie eine Grabeskirche zu errichten. Das Geld für diese Kirche bezog er mit dem Segen des Zaren Nikolaus I. aus ihrer Mitgift .

Mit dem Bau der Kirche wurde der Ober-Baurat Philipp Hoffmann beauftragt, welcher eigens dafür zunächst in Russland die russische Kirchenbauweise studierte. Als Vorlage für diese Kirche nahm er die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau . Am 25. Mai 1855 wurde die Kirche schließlich zu Ehren der heiligen Elisabeth , der Mutter Johannes des Täufers , welche die Namensheilige der verstorbenen Prinzessin war, eingeweiht. Kurz darauf wurde der Sarg, in welchem die verstorbene Prinzessin und der tote Säugling lagen, aus der Bonifaziuskirche, in welcher der Sarg vorher zeitweise untergebracht war, in einer Prozession in die Krypta der Russischen Kirche überführt und dort beerdigt.

Gleichzeitig mit dem Bau der Kirche wurde ein kleines Pfarrhaus gebaut und ein Russischer Friedhof angelegt, diese befinden sich ca. 100 m nordöstlich der von der Kirche entfernt. In der Kirche siedelte sich die vorher schon existierende russisch-orthodoxe Gemeinde an, welche vor allem aus russischen Gästen, bei denen Wiesbaden im 19. Jahrhundert ein beliebter Kurort war, bestand. Auch Zar Nikolaus II. besuchte während seines Aufenthalts in Deutschland zusammen mit seiner frisch vermählten Gattin, der Zarin Alexandra, die Kirche und nahm am Gottesdienst teil. Dieses Ereignis ist auf einer Goldtafel vermerkt, welche in der Kirche angebracht ist.

Eine dauerhafte Gemeinde um die Kirche entstand erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts , als viele russische Emigranten , in Folge der Russischen Revolution , des Russischen Bürgerkriegs und der Machtergreifung der Kommunisten , das Land verließen und nach Deutschland kamen.

In den 90'er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Innere der Kirche vollständig restauriert, da im Laufe der Zeit der Marmor und die Fresken in der Kirche der Witterung und anderen Beschädigungen ausgesetzt waren. In den Jahren 2002-2005 wurde das Innere der Krypta renoviert.

Architektur

Außenarchitektur

Die Kirche bei Nacht
Die Kirche bei Nacht

Die Kirche ist aus beigem, hartem Sandstein gebaut, welcher außen noch überall sichtbar ist. Der äußere Grundriss der Kirche ist ein Quadrat mit einem herausstehenden Bogen im Norden. Der Bau wird von fünf feuervergoldeten Kuppeln "gekrönt", wobei die vier kleineren im Nordosten, Nordwesten, Südosten und Nordwesten die zentrale, große Kuppel umgeben. Die Kuppeln haben eine für russische Kirchen typische Zwiebelform und weisen Rillen auf, welche längs von oben nach unten verlaufen. Auf jeder Kuppel befindet sich ein ebenfalls feuervergoldetes orthodoxes Kreuz . Alle Kreuze zeigen nach Süden, und sind bis auf das Kreuz im Zentrum, welches etwas größer ist, als die anderen vier, gleich groß.

Alle Kuppeln stehen auf kleineren Türmen in Zylinderform, wobei natürlich der Hauptturm in der Mitte höher und breiter ist, als die anderen. Dieser ist auch am obersten Teil, kurz vor der Kuppel, ringsherum vollständig mit Glasfenstern umkleidet, so dass hier das Licht direkt in den Innenraum der Kirche fallen kann. Die anderen kleineren Türme haben eher schmale, längliche Fenster, durch die das Licht nur in das Turminnere fallen kann, da diese nicht mit dem Innenraum verbunden sind. Der nordöstliche Turm stellt hierbei jedoch eine Ausnahme dar. Dieser birgt nämlich eine Wendeltreppe in sich, durch welche man bis direkt unter die Kuppel gelangen kann und von hier ein kleines Türchen im Turm nutzen kann, um auf das Dach der Kirche zu gelangen.

Die Kirche hat zwei Eingänge: den Südeingang und den Westeingang. Der Südeingang war ursprünglich nur für die Fürsten und sonstigen Adel vorherbestimmt. Wenn man früher durch diesen Ausgang die Kirche verlassen hat, bot sich dem Besucher ein Panorama von Wiesbaden, welches der Kirche "zu Füßen liegt". Diesen Eingang hat man nach dem Sturz des letzten Zaren Nikolaus II. 1917 für immer verschließen lassen. Der Eingang für das "einfache Volk" und der momentane Haupteingang war und ist der Westeingang. Wenn man durch diesen Eingang die Kirche betritt, befindet sich, wie in den meisten russisch-orthodoxen Kirchen üblich, die Ikonostase direkt gegenüber. Über den Eingängen befinden sich, aus Sandstein gemeißelt, Medaillons von besonderen Heiligen. Am Westeingang ist dies das Medaillon der Heiligen Helena , am Südeingang das der Heiligen Elisabeth , welcher zu Ehren auch die Kirche geweiht ist und an der Ostseite über dem Fenster zum Altarraum das des Heiligen Erzengels Michael . Eben diese Heiligen waren die Schutzheiligen des Vaters (Michail) und der Mutter (Helena) der Großfürstin und ihre Schutzheilige selbst (Elisabeth). Die Eingänge selbst werden von ca. 10 Stufen aus rotem Sandstein gebildet und werden von einem Bogen überspannt, welcher sich an den Seiten auf je 2 Säulen stützt.

Literatur

  • Russische Kirche auf dem Neroberg in Wiesbaden - Geschichtlicher Überblick und Beschreibung der Kirche, Eigenverlag des Kirchenvorstandes
  • Wiesbaden - Russische Kirche, Kloster des Hl. Hiob von Počaev in München, 3. Auflage, Berlin-München, 2000, ISBN 3926165952
  • Baedeker Wiesbaden Rheingau, Karl Baedeker GmbH, Ostfildern-Kemnat, 2001, ISBN 3879540764
  • Das verkannte Jahrhundert. Der Historismus am Beispiel Wiesbaden, Gottfried Kiesow, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2005, ISBN 3936942536

Weblinks

Commons: Wiesbaden#Churches – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

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