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Letzte Änderung für Artikel Burgtheater: 19.02.2006 12:19

Burgtheater

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Das Burgtheater („Die Burg“, die Ensemblemitglieder auch „Burgschauspieler“ genannt), ursprünglich k.k. Theater nächst der Burg, dann bis 1918 k.k. Hof-Burgtheater, ist ein Bundestheater Österreichs in Wien und eines der bedeutendsten europäischen Theater .

Burgtheater (Frontansicht)
Burgtheater (Frontansicht)

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Anfänge

Das Gebäude wurde 1741 ursprünglich als Ballsaal erbaut. Am 14. März desselben Jahres wurde das Burgtheater von Kaiserin Maria Theresia als „Theater nächst der Burg“ gegründet. Ihr Sohn Kaiser Joseph II. erklärte es am 17. Februar 1776 zum „Teutschen Nationaltheater“. Ab 1794 trug das Theater den Namen „k.k. Hoftheater nächst der Burg“. Am 14. Oktober 1888 verlegte man das Burgtheater in ein von Gottfried Semper (Grundriss) und Karl Freiherr von Hasenauer (Fassade) entworfenes Gebäude an der Wiener Ringstraße. Die Deckengemälde Stammen von Gustav Klimt und seinem Bruder Ernst Klimt , bzw. von Franz Matsch . Wegen seiner schlechten Akustik und der mehr auf repräsentatives Aussehen als auf Funktion ausgerichteten Architektur war der Bau sehr umstritten. 1897 erfolgte ein Umbau des Zuschauerraums, um die Akustikprobleme zu mindern.

Burgtheater um 1900
Burgtheater um 1900
Burgtheater (hist. Postkarte)
Burgtheater (hist. Postkarte)

Seit 1919 heißt es nur mehr Burgtheater, obwohl der ursprüngliche Name noch auf der Fassade der Vorder- und Rückseite des Gebäudes sichtbar ist.

1922/23 wurde das Akademietheater als Kammerspielbühne an das Burgtheater angeschlossen.

Das Burgtheater in der Zeit des Nationalsozialismus

Die nationalsozialistischen Ideen hinterließen auch Spuren in der Geschichte des Burgtheaters. 1937 und 1938 erschienen beim Adolf Luser Verlag zwei stark antisemitisch geprägte Bücher über das Burgtheater des Theaterwissenschaftlers Heinz Kindermann , in denen er unter anderem den jüdischen Einfluss auf das Burgtheater analysierte. Am 14. Oktober 1938 wurde zum 50-jährigen Eröffnungsjubiläum des Burgtheaters eine Don Carlos -Inszenierung von Karl-Heinz Stroux gezeigt, die die Ideologie Hitlers bediente. Die Rolle des Marquis Posa spielte derselbe Ewald Balser, der ein Jahr zuvor in einer anderen Don Carlos -Inszenierung (von Heinz Hilpert ) am Deutschen Theater in derselben Rolle mit dem Satz Richtung Joseph Goebbels ' Loge wetterte: „Geben Sie Gedankenfreiheit!“. Der Schauspieler und Regisseur Lothar Müthel , der zwischen 1939 und 1945 Direktor des Burgtheaters war, inszenierte 1943 den Kaufmann von Venedig, in dem Werner Krauß den Juden Shylock in einem sehr ungünstigen Licht darstellte. Derselbe Regisseur inszenierte nach dem Krieg Lessings Parabel Nathan der Weise . Adolf Hitler selbst besuchte während des NS-Regimes nur einmal, im Jahr 1938 das Burgtheater, später weigerte er sich aus panischer Angst vor einem Attentat. Das Burgtheater-Ensemble leistete zwischen 1938 und 1945 keinen nennenswerten Widerstand gegen die NS-Ideologie, der Spielplan wurde stark zensiert, nur wenige schlossen sich aktiv dem Widerstand an, wie z.B. Judith Holzmeister (damals allerdings auch am Volkstheater engagiert). Den jüdischen Ensemblemitgliedern wurde zwar zur Emigration verholfen, dennoch wurde ein Schauspieler, Fritz Strassny , in ein Konzentrationslager gebracht und getötet.

Das Burgtheater nach dem Zweiten Weltkrieg

Nachdem das Haus am Ring infolge der Bombenangriffe 1944/45 ausgebrannt und stark beschädigt war, zog das Burgtheater in das Asylquartier Ronacher um. Die erste Vorstellung nach dem Zweiten Weltkrieg war Sappho von Franz Grillparzer . Das Akademietheater konnte bespielt werden. 1951 öffnete das Burgtheater das erste Mal seine Pforten, allerdings nur der linke Seitenflügel, wo die Feierlichkeiten zum 175-jährigen Bestehen des alten Burgtheaters stattfanden. Am 14. Oktober 1955 kam es unter Adolf Rott zur Wiedereröffnung des restaurierten Hauses am Ring, aus diesem Anlass wurde Mozarts Eine kleine Nachtmusik gespielt. Am 15. und am 16. Oktober folgte die erste Aufführung (aus Platzgründen als Doppelpremiere) im neu renovierten Theater: König Ottokars Glück und Ende von Franz Grillparzer, inszeniert von Adolf Rott. Unter Rott und seinem Nachfolgern – Ernst Haeussermann bzw. Gerhard Klingenberg – wurde der klassische Burgtheaterstil und das Burgtheaterdeutsch für die deutschen Bühnen endgültig richtungsweisend.

Das heutige Burgtheater

Gerhard Klingenberg internationalisierte das Burgtheater, er lud bedeutende Regisseure wie Peter Hall , Luca Ronconi , Giorgio Strehler , Roberto Guicciardini und Otomar Krejca ein. Klingenberg ermöglichte auch die Burg-Debüts von Claus Peymann und Thomas Bernhard (1974 Uraufführung von Die Jagdgesellschaft ). Bernhard war als Nachfolger Klingenbergs im Gespräch, schließlich wurde aber Achim Benning ernannt, worauf der Schriftsteller mit dem Text „Die theatralische Bruchbude auf dem Ring (Wie ich Burgtheaterdirektor werden sollte)“ antwortete. Benning, der erste Ensemblevertreter des Burgtheaters, der zum Direktor ernannt wurde, setzte Klingenbergs Weg der Europäisierung mit anderen Mitteln fort, brachte Regisseure wie Adolf Dresen , Dieter Dorn oder Thomas Langhoff nach Wien, blickte mit Aufführungen von Stücken Vaclav Havels in den damals politisch abgetrennten Osten und nahm stärker Rücksicht auf den Publikumsgeschmack. Unter Claus Peymann , der von 1986 bis 1999 Direktor war, kam es wieder zu einer Modernisierung des Spielplans und der Inszenierungsstile, was jedoch bei Teilen des Publikums zunächst auf Ablehnung stieß. Diskussionen entfachte vor allem die Uraufführung von Thomas Bernhards Heldenplatz , das sich mit der Vergangenheitsbewältigung Österreichs auseinandersetzte, aber auch kritisch die Gegenwart – mit Attacken auf die damals regierende SPÖ – beleuchtete. Bernhard verbot sogar testamentarisch die Aufführung seiner Stücke in Österreich, wogegen sich Peymann aussprach und einen Schaden für das Werk des Autors befürchtete, sollten dessen Stücke ausgerechnet in dessen Heimat nicht gezeigt werden. Zunächst war es durch eine Erlaubnis des Testamentsvollstreckers Peter Fabjan – Bernhards Halbbruder – immerhin möglich, die bereits im Spielplan des Burgtheates befindlichen Produktionen weiterzuspielen. Kurz vor seinem zehnten Todestag kam es schließlich zur Neuinszenierung seines Stückes Vor dem Ruhestand durch den Uraufführungsregisseur Peymann. Die Stücke von Bernhard stehen weiter auf dem Spielplan des Burgtheaters und werden regelmäßig neu herausgebracht.

1993 wurde die Probebühne des Burgtheaters im Arsenal eröffnet (Architekt: Gustav Peichl ). Seit 1999 hat das Burgtheater die Betriebsform einer GesmbH . Direktor ist seit 1999 Klaus Bachler .

Jubliäumsjahr 2005

Im Oktober 2005 feierte das Burgtheater den 50. Jahrestag seiner Wiedereröffnung mit einem Galaabend und mit der Aufführung von Grillparzers König Ottokars Glück und Ende in der Inszenierung von Martin Kušej , die im August 2005 bei den Salzburger Festspielen mit großem Erfolg aufgeführt wurde und für den Nestroy-Theaterpreis für die beste Regie nominiert war, den sie allerdings nicht bekam. Dafür bekam den Preis Michael Maertens (in der Rolle von Rudolf von Habsburg ) als bester Schauspieler in diesem Stück. Der Hauptdarsteller Tobias Moretti wurde 2006 für diese Rolle mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring ausgezeichnet.

Am Jubiläumstag 16. Oktober 2005 standen die Räumlichkeiten des Burgtheaters den ganzen Tag für die Besucher offen. Am Tag der offenen Tür wurden Technikführungen angeboten und man konnte alte Theaterrequisiten auf dem Flohmarkt erwerben.

Des Jubiläumsjahres wurde unter anderem auch mit einem Buch über die Geschichte des Burgtheaters des Theaterwissenschafters Klaus Dermutz gedacht, der seit Jahren Bücher der Reihe edition Burgtheater (vor allem Bücher, die das Œuvre der wichtigsten Regisseure am Burgtheater behandeln) schreibt.

Als Motto dieser Spielzeit dient ein Zitat aus Lessings Minna von Barnhelm : „Es ist so traurig, sich allein zu freuen.“

Aktionskunst am Burgtheater

Mittlerweile hat auch Aktions- und Performancekunst ins Burgtheater Einzug gehalten. Zwei Ereignisse erregten in der Spielzeit 2005-2006 besonders große Aufmerksamkeit:

Am 19. November 2005 fand im Burgtheater die Performance das orgien mysterien theater 122. Aktion von Hermann Nitsch statt. Die Karten waren bereits am ersten Vorverkaufstag innerhalb von Minuten ausverkauft.

Vom 17.-22. Jänner 2006 fand Die 431. animatographische Expedition von Christoph Schlingensief , bzw. eine große Veranstaltung von ihm unter dem Titel Area 7 - Sadochrist Matthäus - Eine Expedition von Christoph Schlingensief mit besichtigbaren Bühnen installationen statt.

Sonstige Ereignisse

  • Anfang September 2005 wurde im Burgtheater ein MTV- Unplugged mit den Toten Hosen aufgezeichnet, das im November sowohl auf dem Musiksender MTV zu sehen war, als auch käuflich auf CD und DVD erschienen ist.
  • In der Nacht auf den 1. Dezember 2005 beschädigte ein Kabelbrand die Kantine des Burgtheaters. Die Flammen konnten aber schnell gelöscht werden, so dass sich der Sachschaden sich auf 150.000 Euro beläuft und die neue Kantine voraussichtlich Ende Jänner 2006 wieder eröffnet wird.

Bühnentechnik

Der Zuschauerraum bietet ca. 1.340 Zuschauern Platz und ist damit einer der größten unter Europas Schauspielhäusern. Das Bühnen-Portal ist 12 m breit und höchstens 9 m hoch. Die Schnürböden und Beleuchtungsbrücken befinden sich in 12 m Höhe. Die Bühnenfläche beträgt ca. 1.000 m² Die Bühne wurde 1954 von der österreichischen Firma Wagner Biro , die auch bei anderen Bühnen- und Opernhäusern Erfahrung besitzt, neu errichtet. Die Hauptbühne ist ausgestattet mit einer Drehzylinderbühne mit einem Durchmesser von 21 m mit 4 Versenkungen, die bis 8,8 m abgefahren werden können. Diese Bühne wurde nach den Plänen von Sepp Nordegg errichtet. So können die Bilder im Paternoster-Prinzip getauscht werden. Die im Jahr 1994 begonnene Bühnenrenovierung wurde 2004 beendet. Dabei wurde beispielsweise die alte Steuerung durch eine Computersteuerung ersetzt. Der eiserne Vorhang des Burgtheaters wiegt 16 Tonnen und kann im Notfall - zum Beispiel bei einem Brand - den Bühnenraum vom Zuschauerraum innerhalb von 20 Sekunden abtrennen.

Die Souffleure am Burgtheater arbeiten mit Funktechnik, es gibt keinen Souffleurkasten mehr.

Es gibt regelmäßig Bühnentechnik-Spezialführungen für Interessenten.

Weitere Spielstätten des Burgtheaters

  • Das Akademietheater in den Jahren 1911 bis 1913 von den Architekten Fellner und Hellmer und Ludwig Baumann erbaut, und ist seit 1922 die zweite Spielstätte des Burgtheaters. Es wurde seither umgebaut und bühnentechnisch erneuert.
  • Das Kasino am Schwarzenbergplatz gilt als Spielstätte für Gegenwartsstücke und Spezialprojekte. Es wurde unter Direktor Benning am 26. April 1981 als 3. Raum am Schwarzenbergplatz eröffnet und wird seither mit Unterbrechungen (siehe Lusterboden) bespielt. Der gegenwärtige Name stammt aus der Direktion Peymann, die den Raum zunächst nur als Probebühne nutzte.
  • Das Vestibül ist die Studiobühne des Burgtheaters und befindet sich unter der dem Café Landtmann zugewandten Feststiege. Das Vestibül wurde in den 1990er Jahren für Aufführungen hergerichtet.
  • Der Lusterboden ist eine im Dachgeschoß des Burgtheaters befindliche Probebühne. Er wurde seit dem 16. September 1979 auch immer wieder für Aufführungen herangezogen (damals 3. Raum – Lusterboden, später nur Lusterboden), dann vom Raum am Schwarzenbergplatz ersetzt. Als dieser wieder für Proben verwendet wurde, griff man unter Peymann erneut auf den Lusterboden als Aufführungsstätte zurück. Schließlich wurde der Lusterboden nach der Wiedereröffnung des Raums am Schwarzenbergplatz erneut als Probebühne verwendet, wozu er auch gegenwärtig dient.
  • Auch an ungewöhnlichen Stätten wird gespielt: die Inszenierung Der Anatom von Klaus Pohl mit Ignaz Kirchner findet im Anatomischen Saal der Akademie der Bildenden Künste am Schillerplatz statt (2005), die außergewöhnliche Inszenierung von Letzter Aufruf von Albert Ostermaier , der ersten Zusammenarbeit von Andrea Breth mit dem Bühnenbildner von Martin KuÅ¡ej , Martin Zehetgruber , wurde auf der Probebühne 1 im Arsenal im 3. Bezirk gespielt, die kurzfristig zu einem Theaterraum umgebaut wurde (2002).

Kleines Burgtheater-ABC

Burgtheater (Hauptportal)
Burgtheater (Hauptportal)
Ein typisches Burgtheaterplakat
Ein typisches Burgtheaterplakat
Burgtheater (Seitenansicht)
Burgtheater (Seitenansicht)
  • Aberglaube : Das Burgtheater hat den Ruf, besonders „abergläubisch“ zu sein. Die natürlich auch woanders verbreiteten Theater-Aberglauben werden im Haus, in dem auf Tradition ein besonders großer Wert gelegt wird, streng eingehalten.
  • Burgtheaterdeutsch: die auf der Bühne des Burgtheaters gesprochene Variante der deutschen Sprache, das Wiener „ Bühnendeutsch “, siehe oben.
  • Die Burgtheater-Galerie ist eine Sammlung von Künstlerporträts im Foyer, eine Art „Ehrengalerie“.
  • Burgtheater-Ring (der Concordia): Ein von Jakob Lippowitz, dem Herausgeber des Neuen Wiener Journals, gestifteter Ring, der zwischen 1926 und 1934 jährlich verliehen wurde, abwechselnd an ein Mitglied des Burgtheaters (für besondere Verdienste) und an einen Dramatiker.
  • Doyenne, Doyen des Burgtheaters zu sein bedeutet, der Bühne lebenslänglich verbunden zu bleiben, d.h. sie werden nicht in Ruhestand gesetzt und haben Recht auf eine Bestattung, die den Burgtheatergepflogenheiten entspricht (Aufbahrung und Ehrung des/r Verstorbenen im Gebäude des Burgtheaters).
  • Besonders verdiente Künstler, die sich im außergewöhnlichen Maße um das Haus verdient gemacht haben, werden mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Deren Namen werden am Fuß der Feststiege Volksgartenseite in Marmor gemeisselt.
  • Der Ehrenring des Burgtheaters wird seit 1. Oktober 1955 in unregelmäßigen Abständen von der Kollegenschaft des Burgtheaters nach Vorschlag des Betriebsrats an Mitglieder des Burgtheaters verliehen.
  • Ensemblevertreter: 1971 traten die Richtlinien für eine Ensemblevertretung des Burgtheaters in Kraft, was ein Mitspracherecht des Ensembles zu Reformvorschlägen bei Besetzungen und Spielplangestaltungen bedeutet.
  • Komparserie: Beim Burgtheater arbeiten keine Statisten -- die Laiendarsteller werden ausschließlich als Komparsen bezeichnet. Der Leiter der Komparserie ist seit 1986 Wolfgang Janich . Peymann wollte die Komparserie abschaffen und die Komparsenrollen mit Schauspielern besetzen, was dann allerdings diese verweigerten.
  • Verbeugungsordnung: Es gibt strikte Hausregeln, zum Beispiel welche, die die Verbeugung regeln (wer, wann und mit wem sich verbeugen soll, mit Sonderregeln für die Premiere). Eine solche Regel ist angeblich zum Beispiel, dass alle, die im zweiten Akt spielen, sich verbeugen müssen, diejenigen, die nur im ersten Akt auftreten, können es natürlich auch tun, müssen aber nicht. Bei der Premiere verbeugen sich in der Regel alle Mitwirkenden, auch die Komparsen und Kinderdarsteller.
  • Vorhangverbot: Ein fast 200 Jahre lang vollzogenes, ungeschriebenes Gesetz, das auf eine polizeiliche Theaterordnung vom 19. August 1798 zurückging, schrieb vor, dass sich vor dem Vorhang nur Gäste und Debütanten, aber keine Ensemblemitglieder verbeugen durften; das Gesetz wurde allerdings 1979 aufgehoben.

Das Burgtheater in Film und Literatur

  • 1936 drehte Willi Forst den Spielfilm Burgtheater , der von einem alternden, sich noch einmal verliebenden Burgschauspieler – dargestellt von Werner Krauß – erzählt. Die Zeit der Handlung war 1897 .
  • 1982 thematisierte Elfriede Jelinek in ihrem Stück Burgtheater die Zeit der NS-Diktatur in der Geschichte des Burgtheaters. Das Stück wurde 1982 in Bonn uraufgeführt sowie in Österreich im Grazer Theater am Bahnhof erstaufgeführt und stieß auf kontroverse Kritiken, weil es ein negatives Bild der damaligen legendären Ensemblemitglieder wie z.B. Paula Wessely und Attila Hörbiger , die in den Haupfiguren klar erkennbar sind, malte.
  • Thomas Bernhard beschäftigte sich oft in seinen Werken immer wieder Burgtheater , etwa in seinem Roman Holzfällen – dort lässt er einen saturierten Burgschauspieler auftreten – (1984) oder Alte Meister (1985), wo einzelne, zwischen Bewunderung und Verachtung pendelnde Bemerkungen dem Burgtheater gelten.
  • Das Burgtheater dient oft als Schauplatz für Fernsehfilme. In der Krimikomödie Wiener Blut von Dirk Regel mit Ottfried Fischer in der Hauptrolle wird ein Burgschauspieler (dargestellt von Markus Hering ) ermordet.

Uraufführungen am Burgtheater

  • 1782 , 16. Juli - Die Entführung aus dem Serail , eine Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
  • 1817 , 31. Jänner - Die Ahnfrau , ein Trauerspiel in fünf Aufzügen von Franz Grillparzer
  • 1818 , 21. April - Sappho , ein Trauerspiel in fünf Akten von Franz Grillparzer
  • 1889 , 25. April - Gyges und sein Ring , eine Tragödie in fünf Akten des 1863 verstorbenen Friedrich Hebbel .
  • 1974 - Die Jagdgesellschaft von Thomas Bernhard
  • 1988 - Heldenplatz von Thomas Bernhard

Direktoren des Burgtheaters

  • Joseph Schreyvogel (von 1814 bis 1832)
  • Heinrich Laube (von 1849 bis 1867)
  • Franz Freiherr von Dingelstedt (von 1870 bis 1881)
  • Adolf von Wilbrandt (von 1881 bis 1887)
  • Adolf von Sonnenthal (von 1887 bis 1888)
  • Max Burckhard (von 1890 bis 1898)
  • Paul Schlenther (von 1898 bis 1910)
  • Alfred Freiherr von Berger (1910 bis 1912)
  • Hugo Thimig (1912 bis 1917)
  • Albert Heine (von 1918 bis 1921)
  • Anton Wildgans (von 1921 bis 1922)
  • Anton Wildgans (von 1930 bis 1931)
  • Hermann Röbbeling (von 1932 bis 1938)
  • Mirko Jelusich (1938)
  • Lothar Müthel (von 1939 bis 1945)
  • Raoul Aslan (von 1945 bis 1948)
  • Josef Gielen (von 1948 bis 1954)
  • Adolf Rott (von 1954 bis 1959)
  • Ernst Haeussermann (von 1959 bis 1968)
  • Paul Hoffmann (von 1968 bis 1971)
  • Gerhard Klingenberg (von 1971 bis 1976); öffnete in seiner Direktionszeit das Burgtheater für wichtige europäische Regisseure und brachte u. a. Inszenierungen von Claus Peymann - gestaltete 1974 die Uraufführung von Thomas Bernhards Die Jagdgesellschaft (Bühnenbild: Karl-Ernst Herrmann ) mit Judith Holzmeister -, Giorgio Strehler - inszenierte Carlo Goldonis Trilogie der Sommerfrische (Bühnenbild und Kostüme: Ezio Frigerio ) sowie 1975 Das Spiel der Mächtigen nach Shakespeares Königsdramen -, Peter Hall - inszenierte 1972 Alte Zeiten von Harold Pinter mit Erika Pluhar und Maximilian Schell -, Luca Ronconi - gestaltete einen Antikenzyklus aus Euripides ' Die Bakchen (Bühnenbild und Kostüme: Pier Luigi Pizzi ; 1974), Aristophanes ' Die Vögel (Bühnenbild und Kostüme: Luciano Damiani ,1975) sowie Aischylos ' Orestie an zwei Abenden (Bühnenbild und Kostüme: Damiani, 1976) -, Jean-Louis Barrault - inszenierte 1973 Der Bürger als Edelmann von Molière mit Josef Meinrad -, Roberto Guicciardini und Otomar Krejca , der 1976 die bislang letzte Burg-Inszenierung von Goethes " Faust " mit Rolf Boysen in der Titelrolle herausbrachte.
  • Achim Benning (von 1976 bis 1986); brachte Uraufführungen von Autoren wie Vaclav Havel , Martin Walser und Klaus Pohl ; es kamen neue Regisseure wie Dieter Dorn , Peter Wood , Adolf Dresen , Erwin Axer , Thomas Langhoff , Armand Gatti , Jerome Savary , Dieter Berner , Johannes Schaaf , Peter Palitzsch oder Angelika Hurwicz sowie Horst Zankl und Hans Hollmann ; die österreichischen Regisseure Zankl und Hollmann sorgten für zunächst umstrittene Neubewertungen der Stücke von Ferdinand Raimund und Johann Nestroy ; zahlreiche Inszenierungen verschiedener Regisseure galten den Arbeiten von Anton Tschechow und Arthur Schnitzler .
  • Claus Peymann (von 1986 bis 1999); konnte mit zahlreichen Uraufführungen von Thomas Bernhard , Elfriede Jelinek , Peter Handke , Peter Turrini und George Tabori den Ruf des Theaters als eine der großen Sprechbühnen Europas festigen. In seiner Ära wirkten Regisseure wie Peter Zadek , Ruth Berghaus , Mathias Langhoff , Manfred Karge , Alfred Kirchner , Michael Haneke , Cesare Lievi , Achim Freyer , Dieter Giesing , Niels-Peter Rudolph sowie Tabori und noch einmal der Burg-Rückkehrer Strehler ( Die Riesen vom Berge von Luigi Pirandello mit Andrea Jonasson und Michael Heltau ; Bühnenbild: Frigerio, Kostüme: Franca Squarciapino ; 1994).
  • Klaus Bachler (seit 1999); hat im Mai 2005 erklärt, seinen Vertrag nicht über 2009 hinaus zu verlängern, wobei er ab 2008 auch als Intendant der Bayerischen Staatsoper in München amtieren will, somit ein Jahr lang parallel beide Posten zu besetzen beabsichtigt)

2006 soll, dem zuständigen Kulturstaatssekretär Franz Morak zufolge, eine Ausschreibung zur Findung des nächsten Burg-Direktors – ab der Saison 2009/2010 – erfolgen.

Schauspieler am Burgtheater

Derzeitige Ensemblemitglieder

Zu den bekanntesten Schauspielern der etwa 120 Mitglieder des Ensembles gehören: Anne Bennent , Sven-Eric Bechtolf , Gerd Böckmann , Klaus Maria Brandauer , Andrea Clausen, Kirsten Dene , Annemarie Düringer , Regina Fritsch , Bruno Ganz, Karlheinz Hackl , Sylvia Haider , Sabine Haupt , Urs Hefti , Michael Heltau , Markus Hering , Daniel Jesch , Gertraud Jesserer , Andrea Jonasson , Corinna Kirchhoff , Ignaz Kirchner , Roland Koch , Johannes Krisch , Jutta Lampe , Susanne Lothar , Michael Maertens , Peter Matic , Tamara Metelka , Markus Meyer , Robert Meyer , Birgit Minichmayr , Petra Morzé , Cornelius Obonya , Johann Adam Oest , Nicholas Ofczarek , Elisabeth Orth , Caroline Peters , Christiane von Poelnitz , Klaus Pohl , Branko Samarovski , Martin Schwab , Libgart Schwarz , Heinrich Schweiger , Peter Simonischek , Johannes Terne , Ulrich Tukur , Gert Voss , Werner Wölbern , Johanna Wokalek , Gusti Wolf , Heinz Zuber .

Ehemalige Ensemblemitglieder

Berühmte ehemalige Ensemblemitglieder: Wolf Albach-Retty , Rosa Albach-Retty , Raoul Aslan , Ewald Balser , Joachim Bissmeier , Hedwig Bleibtreu , Marcus Bluhm , Uwe Bohm , Markus Boysen , Rolf Boysen , Marion Breckwoldt , Traugott Buhre , Horst Caspar , Bruno Dallansky , Max Devrient , Birgit Doll , O. W. Fischer , Peter Fitz , Ludwig Gabillon , Zerline Gabillon , Wolfgang Gasser , Alexander Girardi , Boy Gobert , Käthe Gold , Carla Hagen , Amalie Haizinger , Heidemarie Hatheyer , Jürgen Hentsch , Thomas Holtzmann , Judith Holzmeister , Attila Hörbiger , Paul Hörbiger , Wolfgang Hübsch , Curd Jürgens , Josef Kainz , Ida Krottendorf , Josef Lewinsky , Pavel Landovsky , Hugo Lindinger , Robert Lindner , Theo Lingen , Ferdinand Maierhofer , Leslie Malton , Paulus Manker , Johanna Matz , Josef Meinrad , Heinz Moog , Hans Moser , Ulrich Mühe , Fritz Muliar , Alfred Neugebauer , Dorothea Neff , Susi Nicoletti , Hanns Obonya , Max Ophüls , Erika Pluhar , Will Quadflieg , Heinz Reincke , Ulrich Reinthaller , Walther Reyer , Heinz Rühmann , Adele Sandrock , Fritz Schediwy , Joseph Schreyvogel , Albin Skoda , Adolf von Sonnenthal , Lena Stolze , Curth Anatol Tichy , Jane Tilden , Hans Thimig , Helene Thimig , Martha Wallner , Peter Weck , Oskar Werner , Paula Wessely , Charlotte Wolter , Klausjürgen Wussow

Gastschauspieler

Als Gäste für einzelne Rollen kamen u. a. Meriam Abbas , Barbara Auer , Bibiana Beglau , Senta Berger , Josef Bierbichler , Hans-Christian Blech , Margit Carstensen , Ingrid Caven , August Diehl , Karoline Eichhorn , Veronika Fitz , Cornelia Froboess , Olivia Grigolli , Matthias Habich , Corinna Harfouch , Hannelore Hoger , Marianne Hoppe , Christine Kaufmann , Klaus Kinski , Jutta Lampe , Hermann Lause, Helmuth Lohner , Susanne Lothar , Eva Mattes , Sunnyi Melles , Kurt Meisel , Karl Merkatz , Bernhard Minetti , Tobias Moretti , Hans Michael Rehberg , Martin Reinke , Hans Christian Rudolph , Ilse Ritter , Sophie Rois , Udo Samel , Otto Sander , Maximilian Schell , Otto Schenk , Christoph Schlingensief , Walter Schmidinger , Robert Stadlober , Tilda Swinton , Susanne Tremper , Ulrich Tukur , Angela Winkler , Ulrich Wildgruber , Gisela Uhlen , Hans Dieter Zeidler

Ehrenmitglieder sind u.a. Annemarie Düringer , Wolfgang Gasser , Heinrich Schweiger , Prof. Gusti Wolf , Michael Heltau .

Regisseure am Burgtheater

  • Direktion Gielen: Josef Gielen, Berthold Viertel
  • Direktion Rott: Josef Gielen, Adolf Rott
  • Direktion Haeusserman: Fritz Kortner , Gustav Rudolf Sellner , Rudolf Steinboeck
  • Direktion Klingenberg: Jean-Louis Barrault , Walter Felsenstein , Roberto Guicciardini , Peter Hall , Gerhard Klingenberg , Otomar Krejca , Claus Peymann , Jean-Pierre Ponnelle , Luca Ronconi , Otto Schenk , Giorgio Strehler
  • Direktion Benning: Erwin Axer , Achim Benning , Dieter Berner , Adolf Dresen , Karl Fruchtmann , Armand Gatti , Dieter Giesing , Terry Hands , Hans Hollmann , Angelika Hurwicz , Gerhard Klingenberg, Thomas Langhoff , Leopold Lindtberg , Juri Ljubimow , Jonathan Miller , Jerome Savary , Johannes Schaaf , Otto Schenk, Horst Zankl
  • Direktion Peymann: Ruth Berghaus , Luc Bondy , Dieter Giesing, Michael Haneke , Matthias Hartmann , Leander Haußmann , Karin Henkel , Uwe Jens Jensen , Alfred Kirchner , Konstanze Lauterbach , Cesare Lievi , Paulus Manker , Wilfried Minks , Claus Peymann, Niels-Peter Rudolph , Giorgio Strehler, Peter Zadek
  • Direktion Bachler: Tamás Ascher , Stefan Bachmann , Igor Bauersima , Karin Beier , Andrea Breth , Barbara Frey , Klaus Michael Grüber , Sebastian Hartmann , Niklaus Helbling , Friederike Heller , Grzegorz Jarzyna , Stephan Kimmig , Martin KuÅ¡ej , Thomas Langhoff, Christiane Pohle , Silviu Purcarete , Christoph Schlingensief , Nicolas Stemann , Peter Zadek, Carolin Pienkos

Literatur

  • Helene Bettelheim-Gabillon: Im Zeichen des alten Burgtheaters. Wiener Literarische Anstalt, Wien u.a. 1921
  • Heinz Kindermann: Das Burgtheater. Erbe und Sendung eines Nationaltheaters. Luser, Wien und Leipzig 1939
  • Ernst Hauessermann: Das Wiener Burgtheater. Molden, Wien u. a. 1975 ISBN 3-217-00517-1
  • Minna von Alth und Gertrude Obzyna: Burgtheater 1776-1976. Aufführungen und Besetzungen von 200 Jahren. 2 Bände. Ueberreuter, Wien 1979
  • Hermann Beil (Hrsg.): Weltkomödie Österreich. 13 Jahre Burgtheater. 1986-1999. 3 Bände. Zsolnay, Wien 1999 ISBN 3-552-04946-0
  • Franz Severin Berger, Christiane Holler: Das Burgtheater. Ein Führer um und durch das Haus am Ring. LinkDachs-Verlag, Wien 2000 ISBN 3-85191-236-5
  • Klaus Dermutz : Das Burgtheater 1955-2005, mit einem Essay von Klaus Bachler. Deuticke im Paul Zsolnay Verlag, Wien 2005 ISBN 3-552-06022-7

Weblinks


Koordinaten: 48° 12′ 37" N, 16° 21′ 39" O

Wikipedia

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