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Letzte Änderung für Artikel St. Marien (Rostock): 31.01.2006 08:31

St. Marien (Rostock)

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St. Marien
St. Marien
Die Marienkirche vom Petri-Turm aus
Die Marienkirche vom Petri-Turm aus

Die St.-Marien-Kirche in Rostock entstand als Kirche der dritten und zentralen der fünf "Keimsiedlungen" der späteren Stadt Rostock. Sie ist die größte der drei noch erhaltenen Stadtkirchen (andere: St. Petri, St. Nikolai ; 1959 auf Grund schwerer Kriegszerstörungen im Jahr 1942 endgültig abgetragen: St. Jakobi ).

Inhaltsverzeichnis

Kurze Baugeschichte

St. Marien, 1232 erstmals erwähnt, wurde zunächst als große frühgotische Hallenkirche erbaut. Nachdem sich 1265 die vorherigen Teilorte zu einer Stadt zusammengeschlossen hatten, wurde die örtlich zentrale St.-Marien-Kirche zur Rats- und Hauptpfarrkirche, genügte allerdings dem Repräsentationsbedürfnis der nun größeren Stadt nicht mehr. Dem architektonischen Zeitgeist folgend beschloß man, sie zur Basilika mit Chorumgang auszubauen. Der Kapellenkranz mit fünf Kapellen wurde an das Kirchenschiff angebaut und mit ihm verbunden, das Westwerk ausgebaut, wobei das Sockelgeschoß der Vorgängerkirche erhalten blieb. Ab 1398 folgte aus heute unbekannten Gründen eine weitere Änderung: mitten durch den basilikalen Kirchenkörper wurde ein einschiffiges Querhaus gebaut. Das gewaltige Westwerk versah man mit einem zeltartigen Dach, gekrönt von einem eher zierlichen Turm. 1454 wurden die Gewölbe vollendet und die Kirche damit nach oben geschlossen. In den Jahren 1901/02 wurden die Kupferdächer noch einmal saniert. Den Zweiten Weltkrieg überstand St. Marien dann als einzige der Rostocker Stadtkirchen in der Substanz zwar geschädigt, aber im Bestand ungefährdet. Notdürftig instandgesetzt konnte die Kirche in den Nachkriegsjahrzehnte ihrer Bestimmung gemäß genutzt werden. Der Verschleiß durch Undichtigkeiten und Alterung setzte sich aber fort.

Baubeschreibung

St. Marien ist eine kreuzförmige Backsteinbasilika mit dreischiffigem Langhaus mit Chorumgang, 5/8-Chorschluß und Kapellenkranz sowie einem etwa gleich langen einschiffigen Querhaus an zentraler gemeinsamer Vierung. Die Mittelschiffbreite beträgt 11 m, die Raumhöhe 31,5 m. Die Fortführung der Seitenschiffe bildet den Umgangschor mit 5 Kapellen unter gemeinsamem Dach. Über der Vierung erhebt sich ein barocker Dachreiter mit Spitzhelm und Laterne . Das massive Westwerk mit viergeschossigem Mittelturm und dreigeschossigen Seitentürmen schließt den monumentalen Bau eindrucksvoll ab.

Außenansicht

In der Außenansicht hebt sich der rote backsteinfarbene Kapellenkranz deutlich von jüngerem Lang- und Querhaus mit schichtweise wechselnden grün- und gelb lasierten Ziegeln ab. Die Südfassade des Querhauses ist mit großem fünfteiligem Mittelfenster und blendengeschmücktem Giebel als Schauseite gestaltet.

Innenansicht

Der Innenraum von St. Marien wurde im 18. Jahrhundert weiß gekalkt und durch Umbauten dem inzwischen protestantischen Ritus angepasst. Den oberen Raumabschluß bilden in Quer-, Langhaus und Vierung Sterngewölbe, in den Seitenschiffen Kreuzrippengewölbe.

Ausstattung

Erwähnenswert sind u.a.

  • eine Bronzefünte, der Taufkessel von knienden Männern getragen, 1290
  • mehrere Glocken, die älteste laut Inschrift ebenfalls von 1290
  • Fragmente mittelalterlicher Glasmalereien in der Brökerkapelle
  • die Astronomische Uhr, mit geschnitzten figürlichen Tierkreis- und Monatsringen, Uhrwerk von 1379, umgebaut 1472, instandgesetzt 1643. Historisches Uhrwerk voll funktionsfähig
  • der Rochusaltar (ehem. Altar der Barbiere und Ärzte), Schnitzretabel, um 1530
  • eine Renaissance-Holzkanzel (von Rudolf Stockmann, Antwerpen/Rostock), 1574
  • der Hauptaltar, zweigeschossiger Holzaufbau, 1720/21
  • der bis zum Gewölbe reichende Orgelprospekt mit unterbauter Fürstenloge und Ratsgestühl, 1749-1769

Aussicht

Seit 1992 konnte durch die Arbeit eines Fördervereins, die finanzielle Unterstützung von Bürgern, Bund und Land Mecklenburg-Vorpommern, der Stadt Rostock, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und anderer Stiftungen eine umfassende Sanierung St. Mariens in Angriff genommen werden. Seit 2004 sind die Kirchendächer wieder abgedichtet, Mauerwerk gesichert und Gewölbe restauriert worden. Für weitere notwendige Arbeiten, insbesondere die Sicherung von Chor- und Langhaus, die Erneuerung einsturzgefährdeter Fenster, die Reparatur des Westturms sowie der Orgel ist im Augenblick ein Zeitraum bis 2012 vorgesehen.

Literatur

  • Gebrannte Größe: Rostock - Die Sprache der Steine. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2004 Bonn, ISBN 3-936942-25-0 .
  • Angela Pfotenhauer: Backsteingotik. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2000 Bonn, ISBN 3-936942-10-2 .
  • Gottfried Kiesow: Wege zur Backsteingotik. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2003 Bonn, ISBN 3-936942-34-X .
  • St.-Marien-Kirche in Rostock. Förderverein "Stiftung St.-Marien-Kirche zu Rostock e.V.", mit Unterstützung der KulturStiftung der Länder. 2005 Rostock
  • Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler / Georg Dehio. Band Mecklenburg-Vorpommern. Neubearbeitung durch die Dehio-Vereinigung, S. 466 ff. Deutscher Kunstverlag. 2000 München, Berlin

Weblinks

Wikipedia

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