fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Pfarrkirche St. Martin (Tannheim): 22.01.2006 20:41

Pfarrkirche St. Martin (Tannheim)

Wechseln zu: Navigation, Suche
Kath. Pfarrkirche St. Martin in Tannheim
Kath. Pfarrkirche St. Martin in Tannheim

Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Tannheim im Landkreis Biberach (Baden-Württemberg) wurde in den Jahren von 1700 bis 1702 gebaut und am 25. September 1705 geweiht. Sie ist eine der ersten barocken Kirchen im süddeutschen Raum und ist Teil der oberschwäbischen Barockstraße (Ostroute). Wer im Illertal unterwegs ist, sieht schon von weitem das Wahrzeichen von Tannheim den zwiebelgekrönten Kirchturm.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Aufgrund von Hügelgräberfunden südlich des Ortes aus der Hallstattzeit (750-450 v. Chr.) oder der Latenezeit (450-15 v. Chr.), könnte man von einer keltischen Besiedlung des Gebietes ausgehen. In späterer Zeit, gehörte die Gegend zu der römischen Provinz Rätien und lag zwischen dem Sitz des Stadthalters von Rätien im 1. Jahrhundert, Cambodunum (Kempten (Allgäu)) und dem an der Hilaria gelegenen Römerkastell Caelius Mons (Kellmünz an der Iller). In einem Schutzbrief, der am 8. Juni 1157 von Papst Hadrian IV. (1154-1159) ausgestellt wurde, wird die Pfarrei Tannheim urkundlich erwähnt. Das zweifellos fränkische Martinspatrozinium spricht für einen wesentlich früheren Kirchenbau.

Der Bau

Kath. Pfarrkirche St. Martin in Tannheim
Kath. Pfarrkirche St. Martin in Tannheim

1648 war der Dreißigjährige Krieg zu Ende gegangen. Nach diesem Krieg wollte man den alten Baustil der Gotik mit seinem mystischen Dunkel und den himmelstürmenden Türme nicht wiederholen. Dabei kam eine neue Kunstrichtung aus Italien das Barock gerade richtig.

Die Tannheimer St. Martins Kirche ist ein früher Vertreter des Barocks, erbaut nach dem Vorarlberger Münsterschema , benannt nach der Herkunft ihrer Baumeister. Es fehlen in dieser Kirche die Elemente des Hochbarocks, die Kuppeln, freistehende Säulen, das Schwingende und Bewegende. Was wir aber in dieser Kirche finden, ist die Klarheit und Helligkeit eines lichtdurchfluteten Raumes.

Der Baumeister

Die Kirche wurde nach Plänen des Vorarlberger Franz II. Beer "von Bleichten" (1660-1726), des späteren Stadtbaumeisters von Konstanz, errichtet. Sie ist eine weiträumige und zartgliedrige Vereinfachung, der von Beers Vetter Michael Thumb aus Bezau erbauten Klosterkirche Obermarchtal. Weil sie ein so gelungenes Werk war, hat der Schwiegersohn von Franz Beer, Peter Thumb, diese Tannheimer Kirche einfach noch einmal gebaut, und zwar in Lachen am oberen Zürich See.

Die Kirche ist mit einem marmorierten Hochaltar mit schräg vortretenden grünfarbenen Doppelsäulen ausgestattet. Der Altar trägt das Wappen des Ochsenhausener Abtes Coelestin Frener. Die Deckenfresken entstanden erst in den Jahren 1766/67. Sie wurden vom Dietenheimer Maler Chrysostomus Forchner ausgeführt, der dem Bergmüllerumkreis zuzurechnen ist. Im Jahre 1716 erhielt die Kirche das Altarblatt "Heiliger Martin", welches vom Direktor der Augsburger Akademie Johann Georg Bergmüller geschaffen wurde. Die frühbarocke Marienstatue aus der Zeit um 1700 wurde für die Tannheimer Kirche im Züricher Kunsthandel 1964 erworben.

Östlich ist an die Kirche das gräflich von Schaesberg'sche Schloss angebaut, ein dreigeschossiger Winkelhakenbau, der zusammen mit der Kirche und einem Ökonomiegebäude eine Vierflügelanlage bildet. Erbaut wurde das Schloss als Pfleghof und Amtshaus des Klosters Ochsenhausen in den Jahren 1696-1698. Baumeister war auch hier Franz II. Beer.

Deckenfresken

Das vorderste Fresko zeigt Maria mit dem Kind , linker Hand den Ordensgründer Dominikus und rechter Hand den Heiligen Simon Stock. Dominikus erhält den Rosenkranz und Simon Stock das Skapulier . Dominikus hält in der Hand, die Lilie als Zeichen der Keuschheit. Ein Stern auf der Brust, weist ihn als Ordensgründer aus.

Einer Legende nach soll dem Simon Stock, hier dargestellt im Ordensgewand der Karmeliter , nach der Vertreibung seines Ordens aus dem heiligen Land , Maria erschienen sein und ihm bei dieser Erscheinung das Skapulier überreicht haben.

Das Skapulier besteht aus zwei Stückchen braunen Wollstoff, die durch zwei schmale Bänder so miteinander verbunden sind, dass es über den Schultern getragen werden kann. Dem Träger des Skapuliers, der bereit ist, Christus wie ein Gewand anzuziehen, ist das ewige Heil gewiss.

Unten auf dem Fresko sieht man die armen Seelen im Fegefeuer . Sie flehen um Erlösung aus Feuerqualen. Ihnen wird durch das Rosenkranzgebet und das Skapulier geholfen.

Kapellen im Pfarrgebiet

  • Michaelskapelle Arlach (1781)
  • Urbanskapelle Egelsee (1482)
  • Lorettokapelle Kronwinkel (1696)

Bilder

Literatur

  • 300 Jahre Kirche Sankt Martin Tannheim, Festschrift zum Jubiläum im Jahre 2002, Herausgeber Kath. Pfarrgemeinde Tannheim
  • Schnell, Kunstführer Nr. 2033
  • Gräflich Schaesbergisches Archiv, Tannheim (unveröffentlicht)
  • Habres, Michael: Die katholische Pfarrkirche St. Martin zu Tannheim a. d. Iller - Bau-, Ausstattungs- und Restaurierungsgeschichte (unveröffentlichte Masterarbeit im Studiengang Denkmalpflege der Universität Bamberg, eingereicht bei Prof. Dr. Achim Hubel im November 2004)

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pfarrkirche St. Martin (Tannheim) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Pfarrkirche St. Martin (Tannheim) verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de