fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Neues Palais: 10.02.2006 18:23

Neues Palais

Wechseln zu: Navigation, Suche
Neues Palais im Park Sanssouci
Neues Palais im Park Sanssouci
Das Neue Palais von Süden
Das Neue Palais von Süden
Neues Palais Frontansicht
Neues Palais Frontansicht

Das Neue Palais ist ein Schloss an der westlichen Seite des Parks Sanssouci in Potsdam. Der Bau wurde 1763 nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges unter Friedrich dem Großen begonnen und bereits 1769 fertiggestellt. Es gilt als letzte bedeutende Schlossanlage des preußischen Barocks .

Der Bau der Schlossanlage fällt nicht zufällig in das Jahr nach dem für Preußen günstig ausgegangenen Siebenjährigen Krieges, den man auch den Dritten Schlesischen Krieg nennt. Friedrich, der nun mit dem Namenszusatz der Große geschmückt wurde, wollte so auch architektonisch die Vormachtstellung Preußens demonstrieren. Er selbst konnte der Prunkanlage nicht viel Sympathie entgegen bringen und nannte sie "Fanfaronnade", was so viel heißt wie Prahlerei, Angeberei.

Dem König diente das Neue Palais vor allem der Unterbringung seiner zahlreichen fürstlichen Gäste. Über 200 Räume, vier Festsäle und ein Rokokotheater standen bereit. Für gelegentliche Aufenthalte ließ er sich den südlichen Seitenflügel, die so genannte Königswohnung, herrichten.

Nach dem Tod Friedrichs des Großen im Jahr 1786 , wurde das Neue Palais nicht mehr so oft bewohnt oder für größere Festlichkeiten genutzt. Ab 1859 wurde es in den Sommermonaten von Kronprinz Friedrich Wilhelm, dem späteren Kaiser Friedrich III. und seiner Familie bezogen. Während seiner nur 99 Tage dauernden Regierungszeit ( 9. März - 15. Juni 1888 ) erhielt das Palais vorübergehend den Namen "Schloss Friedrichskron". In dieser Zeit wurde auch ein Wassergraben zugeschüttet, der um das Palais herumführte. Durch die erneute Nutzung wurden einige Modernisierungsmaßnahmen ergriffen, die sein Sohn Wilhelm II. fortführte. Die Installation einer Dampfheizung und elektrischen Lichts, Badezimmer und Toiletten in den einzelnen Quartieren und 1903 ein Fahrstuhl im Nordtreppenhaus. Bis 1918 blieb es für den letzten deutschen Kaiser und seine Gemahlin Auguste Viktoria bevorzugte Residenz.

Nach der Novemberrevolution 1918 und der formellen Abdankung Wilhelms II. und dem Thronverzicht des Kronprinzen Wilhelm 1919 , wurde das Neue Palais ein Museumsschloss. Bis zum Zweiten Weltkrieg und der danach erfolgten Plünderung durch die Sowjetarmee, war das Schloss im wesentlichen wie zu Zeiten Friedrichs des Großen ausgestattet, im friderizianischen Rokoko .

Inhaltsverzeichnis

Architektonische Gestaltung

Anders als Schloss Sanssouci, das im Stil des friderizianischen Rokoko errichtet wurde, bevorzugte Friedrich der Große beim Neuen Palais die Formen des Barock , jedoch mit einigen Abweichungen. Der König hielt bis an sein Lebensende an diesen beiden Baustilen fest, obwohl bereits anderswo in Europa der Frühklassizismus in der Architektur bevorzugt wurde.

Mit der Planung wurde Johann Gottfried Büring beauftragt, der schon mit der Errichtung des Chinesischen Hauses und der Bildergalerie beauftragt wurde. Ihm zur Seite stand Heinrich Ludwig Manger . Nach Unstimmigkeiten mit dem schwierigen Bauherrn und dem anschließenden Weggang Bürings, übernahm Carl von Gontard ab 1764 die Gesamtleitung. Sein Anteil an dem Hauptgebäude war vor allem die Anlage und Gestaltung der Innenräume, da der Außenbau weit fortgeschritten war.

Die Dreiflügelanlage hat eine Frontlänge von 220 Metern. Der Mittelteil des dreigeschossigen Gebäudes wird von einer mächtigen Kuppel bekrönt. Auf ihr tragen drei Grazien auf einem Kissen die Königskrone. Goldfarbene Adler sind auf den kleineren Kuppeln der eingeschossigen Nebengebäude im Süden und Norden platziert.

Der überwiegende Teil der Außenwände hat einen Anstrich der Backsteinmauerwerk vortäuscht. Nur der südliche Seitenflügel, die Königswohnung, ist aus rotem Backstein gemauert. Friedrich der Große war ein ungeduldiger Bauherr. Der Ziegelnachschub geriet zeitweise ins Stocken und das saubere Verfugen raubte zu viel Zeit. So wurde diese täuschend echt aussehende Methode angewandt.

Über 400 Sandsteinfiguren schmücken das Schloss und die Nebengebäude, die von zahlreichen Bildhauern geschaffen wurden, namentlich Johann Peter Benckert , Johann Matthias Gottlieb Heymüller , die Brüder Johann David Räntz und Johann Lorenz Räntz und einige mehr.

Im Innern

Neben den prachtvoll ausgestatteten Fürstenwohnungen, befinden sich vier Festsäle im Mittelteil des Schlosses. Der Grotten- oder Muschelsaal im Erdgeschoss wurde an den Wänden und Pfeilern mit einem Belag aus Muscheln, Glas und glänzenden Steinchen versehen. Als Vorbild diente vermutlich Pöppelmanns Grottensaal von 1712 /13 im Dresdner Zwinger. Im 19. Jahrhundert wurden die Wände durch Mineralien, Fossilien und Halbedelsteinen bereichert.

Die südlich angrenzende Marmorgalerie führte zu den Gemächern des Königs. Roter Jaspis (Halbedelstein) und weißer Marmor aus Carrara bestimmen das Bild in diesem langgestreckten Saal. Fenstertüren lassen viel Licht in das Innere. Drei Deckenbilder, durch eine reiche Goldornamentik verbunden, versinnbildlichen die Tageszeiten, "Die Nacht", "Der Morgen" und "Der Mittag". Es sind Werke des Malers Bernhard Rode ( 1725 - 1797 ).

Über dem Grottensaal liegt im Obergeschoss der Marmorsaal. Der Hauptfestsaal, der sich über zwei Etagen erstreckt, ist an den Wänden und Fußboden mit edlen Marmorsorten verkleidet, bzw. ausgelegt. Große Wandgemälde mit Szenen aus der antiken Mythologie und zwölf Marmorstatuen, schmücken den Saal. Die Plastiken stellen acht brandenburgische Kurfürsten und vier Kaiser, Julius Cäsar , Kaiser Konstantin , Karl der Große und Rudolf II. von Habsburg dar. Das in goldfarbener Ornamentik reich eingefasste Deckengemälde von Charles Amedé Philippe van Loo , zeigt die zum gemeinsamen Mahl versammelten olympischen Götter.

Die Obere Galerie, südlich neben dem Marmorsaal, ist mit sechs großen Wandgemälden italienischer Barockmalerei ausgestattet. Goldfarbene Girlanden, Rundmedaillons an und über den Türen zeigen hingegen Motive des Frühklassizismus .

Theater

Das Theater im Neuen Palais wird zu den schönsten noch erhaltenen Theaterräumen des 18. Jahrhunderts gerechnet. Es nimmt die beiden oberen Stockwerke des gesamten Südflügels ein. Die Farben rot und weiß dominieren, geschmückt von goldfarbenen Hermen und Ornamentik.Die Sitzreihen sind im Halbrund, ähnlich der eines antiken Amphitheaters angeordnet. Eine Königsloge findet sich wider Erwarten nicht. Friedrich der Große verzichtete auf sie und wohnte den Aufführungen in der dritten Parkettreihe bei. Da der König die deutsche Kunst gering schätzte, wurden hauptsächlich italienische und französische Künstler engagiert. Die alte Bühnentechnik ist nicht mehr vorhanden. Bis in die heutige Zeit finden Vorstellungen in dem reizvollen Rokokotheater statt.

Communs

Der Ehrenhof an der Frontseite des Neuen Palais wird nach Westen von den Communs abgeschlossen. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude dienten zur Unterbringung der Küchen und anderer Wirtschaftsräume, ebenso als Unterkunftsmöglichkeit für den Hofstaat und die Dienerschaft. Wilhelm II. ließ die Pavillonbauten 1896 durch einen unterirdischen Gang mit dem Schloss verbinden. Neben ihrer wirtschaftlichen Funktion gaben sie auch einen erwünschten Sichtschutz, um das dahinterliegende sumpfige Ödland zu verdecken.

Nach Entwürfen der Architekten Carl von Gontard und Jean Laurent Le Geay entstanden diese repräsentativen Bauten in den Jahren 1766 - 1769 . Große, doppelläufige Freitreppen, Säulengänge, Kuppeln und eine reiche Verzierung lassen den ehemals praktischen Zweck nicht erkennen. Die Verbindung durch Kolonnadengänge lassen sie zu einem einheitlichen Ganzen werden und geben dem Neuen Palais ein wirkungsvolles Gegenüber. Heute werden die Communs von der Universität Potsdam genutzt.

Häuser für die Garde im Süden und den Kastellan im Norden wurden 1769 errichtet.

Literatur

  • Gert Streidt, Klaus Frahm. Potsdam. Die Schlösser und Gärten der Hohenzollern. Könemann Verlagsgesellschaft mbH, Köln 1996. ISBN 3-89508-238-4
  • Amtlicher Führer der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg: Das Neue Palais von Sanssouci. 1. Auflage, Potsdam 2001


Koordinaten: 52°24′4″ N 13°0′57″ O

Informationen aus der Umgebung

Hotels in der Umgebung

Hotel Plz Ort Mail Url Kategorie Telefon
Mercure 14467 Potsdam http://www.mercure.com Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 30331 / 2722
Bayrisches Haus mit Gästehäusern 14471 Potsdam http://www.bayrisches-haus.de/  03 31 / 55 05 - 0
Landhaus Geliti 14542 Geltow http://www.geliti.de/ Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 303327 / 597- 0
Mohr 14476 Töplitz http://www.hotel-mohr.de/  033202 / 629-0
art'otel Potsdam Design Hotel 14471 Potsdam http://www.artotel.de  0311 / 98 150
Schloß Petzow 14542 Werder (Havel) http://www.resort-schwielowsee.de/sitepreview.php  0 33 27 / 56 96 0
Zur Alten Rennbahn 14482 Potsdam http://www.zimmer-in-potsdam.de/fewo1-31.htm  0331 / 7308090
Best Western Parkhotel 14471 Potsdam http://www.parkhotel-potsdam.bestwestern.de/ Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 30331 / 98120
Astron Hotel Voltaire 14467 Potsdam http://212.227.154.236/astron_new/inside_new.php3?HOTEL=762447  0331 / 2317-0
Am Griebnitzsee 14482 Potsdam http://www.seminaris.de  0331 / 70 91-0
Apart Pension Babelsberg 14482 Potsdam http://www.apart.potsdam.de/ Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 40331 / 74 75 70
Seminaris Seehotel 14471 Potsdam http://www.seminaris.de/ Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 40311 / 9090- 0
Am Jägertor Travel Charme Hotel 14467 Potsdam http://www.tc-hotels.net Kategorie: 3Kategorie: 3Kategorie: 3030 / 42 43 96 - 0
Lili Marleen Filmhotel 14482 Potsdam http://www.filmhotel.potsdam.de/  0331 / 74 32 00
Dorint Hotel Sanssouci 14469 Potsdam http://www.dorint.com/ Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 40331 / 2740
Am Luisenplatz 14471 Potsdam http://www.hotel-luisenplatz.de/ Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 40331 / 97190-0
Steigenberger Maxx Hotel Sanssouci 14471 Potsdam  Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 40331 / 90 91 0
Ascot Bristol City Line & Country Line Hotels 14480 Potsdam http://www.ascot-bristol.de/ Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 4Kategorie: 40331 / 6691-0

Weitere Artikel aus der Umgebung

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Neues Palais aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Neues Palais verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de