fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Milvische Brücke: 11.02.2006 16:02

Milvische Brücke

Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Milvische Brücke (italienisch: Ponte Milvio, früher Ponte Molle oder Mollo, lat.: Pons Milvius, auch Mulvius) ist eine auf die Antike zurückgehende Brücke , die den Tiber in Rom überspannt. Sie liegt in einer geraden Verlängerung der Via Flaminia vom Forum Romanum und der Piazza del Popolo im Norden von Rom.

Geschichte

Pons Milvius
Pons Milvius

Die Brücke war und ist bis heute der Haupteingang in die römische Metropole für Reisende aus dem Norden.

Erbaut wurde sie 207 v. Chr. als Holzbrücke mit den Namen Pons Milvius, da der erste Erbauer der gens Milvia angehörte.

Der Censor Marcus Aemilius Scaurus erneuerte die Brücke 115 bis 109 v. Chr. , schon mit massiven Pfeilern und wieder mit hölzernem Überbau. Als Baumaterial wurden Tuffgestein und Travertin für die Verkleidung der Bögen verwendet. Aus dieser Zeit stammen die noch heute zu sehenden massiven Pfeiler.

Mehrmals wird der Pons Milvius bei antiken Schriftstellern wie Cicero , Livius , Tacitus und Ammianus Marcellinus erwähnt.

Cicero berichtet 63 v. Chr. wie Catulus und Pompejus mit Lepidus sich bekämpfen, die Verschwörer des Catilina werden hier verhaftet und die Frau des Nero Poppea kommt hier während einer nächtlichen Orgie um.

Der Kaiser Augustus lässt im Jahre seines 7. Konsulats alle Brücken der Via Flaminia in Ordnung bringen. Cassius Dio berichtet, dass es zu dieser Zeit auf der Brücke einen Bogen mit der Statue des Augustus gibt und einen weiteren mit einer Quadriga. 16 v. Chr. sind in Rom Geldmünzen mit der Abbildung der Brücke im Umlauf.

312 n. Chr. endet an der Brücke die Schlacht zwischen Kaiser Konstantin und seinem Mitkaiser Maxentius und so schreitet der christliche Kaiser Konstantin über die Brücke nach Rom. Es überschreiten noch viele Kaiser und Befehlshaber die Brücke, wie Karl der Große, Arnulf aus Germanien, Otto I. , entweder um Schlachten auszutragen oder um in Rom sich krönen zu lassen.

538 flieht Witichis mit seinen Goten über die Brücke.

799 kehrt Papst Leo III. aus dem Frankenreich zurück, wo er Karl den Großen besucht hat, der im nächsten Jahr nach Rom reist, um hier zum Kaiser gekrönt zu werden.

823 zieht Lothar und 896 Arnulf aus Germanien über die Brücke und sie erhalten im Petersdom ihre kaiserlichen Salbungen, jedoch finden die Begrüßungen an der Brücke statt.

1121 passiert der Papst Calixtus II. die Brücke gemeinsam mit seinem Gefangenen, dem Gegenpapst Gregor VIII. unter den Spottrufen der Römer.

1149 erfolgt eine umfassende Restaurierung der Brücke.

1152 in einem Brief des römischen Senats an Konrad III. :

„...Ihr sollt außerdem wissen, dass wir die kaum weit außerhalb der Stadt gelegene Brücke, die über lange Zeit aufgrund der Gegnerschaft von Kaisern zerstört war, mit großer Anstrengung wiederherstellen, damit euer Heer über sie übersetzen kann und euch die Löwen Petri durch die Engelsburg nicht schaden können, wie sie mit dem Papst Eugen III. und dem Sizilianer Roger II. beschlossen hatten. In kurzer Zeit wird das Werk mit einer äußerst starken Mauer und harten Steinen mit Hilfe Gottes vervollständigt.“

Man bringt die Milvische Brücke wieder in einen einwandfreien Zustand, da jeder beim Einzug und Auszug sowohl durch Geben als auch durch Tribut beitragen muss.

1312 versucht Kaiser Heinrich VII. , die Brücke zu überqueren, der aber nicht bis St. Peter kommen kann und sich dann wieder über die Brücke zurückzieht, da das römische Volk ihn nicht mag.

1335 im vatikanischen Kodex niedergeschrieben:

„Milvische Brücke despotisch zerstört durch das Gefolge der grausamen Orsini...“

während des Pontifikats des Papstes Benedikt XII (Papst 1334-1342)

1405 überträgt Papst Innozenz VII. alle Tiberbrücken mit Ausnahme der Ponte Milvio an die Stadtverwaltung von Rom, da er den Stadtvätern nicht zutraut, diese bekannte Brücke zu unterhalten und zu sichern. Er stellt eigens dafür an den Brückentürmen eigene Wächter auf. Das nützt nichts, denn die Ghibellini aus Rom beschädigen die Brücke dennoch erheblich.

1429 : Papst Martin V. beauftragt den Architekten Francesco Genazzano, die Brücke zu reparieren.

1451 und 1458 wird sie von Nikolaus V. und Callixtus II. umfassend erneuert. Das hölzerne Brückendeck wird durch eine steinerne Fahrbahnplatte und der Nordturm wird durch einen mächtigen Turm mit Eingangsbogen ersetzt.

Papst Pius VII. Chiaramonti ( 1800 - 1823 ) beauftragt den Architekten Giuseppe Valadier , den Entwurf der Brücke zu ändern. Die beiden ufernahen Holzbrücken waren bis dahin als Schutz gegen die häufigen militärischen Angriffe nur aus Holz gebaut, damit sie bei Gefahr zerstört werden können. Diese ufernahen Holzbrücken werden durch steinerne Bögen ersetzt.

1849 wird sie von Garibaldi teilweise zerstört, um sich dem französischen Angriff zu widersetzen und später durch Papst Pius IX. Feretti 1846-1878 von Franzesco Azzurri erneuert.

Die letzten kriegerischen Auseinandersetzungen an der Brücke enden mit dem Zweiten Weltkrieg . Den ganzen Verkehr mit schweren Panzerwagen hat sie bewältigt, ein hervorragendes Zeugnis für die römische Brückenbaukunst.

1951 wird die nahe gelegene Brücke Flaminio dem Verkehr übergeben und die berühmte Ponte Milvio tritt jetzt in ihren wohlverdienten Ruhestand. Von 115 v. Chr. an (ohne den Zeitraum zu zählen, als sie noch ganz aus Holz war) bis 1951, also über 2000 Jahre hat sie ernsthaft gedient. Die lange Geschichte, die auf ihren Bögen stattfand, hat sie tapfer ertragen und noch heute ist sie dem römischen Volk nützlich. Sie dient heute als Fußgängerbrücke und die Römer erinnern sich hier der grandiosen Vergangenheit ihrer Stadt.

Beschreibung

Der Tiber ist am Standort der Brücke 124 m breit und wird von 6 Bögen überspannt, die lichte Öffnungen von etwa 9 und 18 m (genau: 7,25m; 17,90m;18,40m; 18,55m; 17,85m; 9,30m) haben.

Die Brücke ist 136 m lang und 8,75 m breit. Von den vier mittleren Bögen sind zwei original römisch und zwei teilweise antik. Die Bögen zwei und drei sind mit weißem Travertin verkleidet. Die vier zentralen Bögen haben ca. 18 m lichte Öffnung, während die Endöffnungen 9 m weit sind. Diese hatten hölzerne Überbauten und wurden erst in neuerer Zeit mit Ziegelgewölben ersetzt.

Die Travertinverkleidung ist im Bereich des Niedrigwassers solide mit Läufern und Bindern abwechselnd im Verband gebaut, während im oberen Bereich nur eine Steinreihe vorhanden ist. Die Gewölbe zwei und drei sind noch der Antike aus dem Jahre 109 v. Chr. zuzuschreiben. Gewölbe vier besteht ganz aus Ziegelsteinen, Gewölbe fünf hat nur im oberen Bereich Mauerwerk. Dies ist den Reparaturarbeiten aus der Zeit Nikolaus V. im Jahr 1458 zuzuschreiben.

In den Pfeilern befinden sich Flutöffnungen in unterschiedlichen Abmessungen.

Archäologische Untersuchungen

In der Neuzeit werden umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Dabei hat man untersucht, welche Bauteile der Brücke mit Bestimmtheit der römischen Antike zuzuschreiben sind.

Selbst von den Konstruktionen aus dem Jahre 115 v. Chr. , damals sind nur die Pfeiler und Fundamente aus Stein, verbleiben noch antike Reste. Von Süd nach Nord gehend sind reichlich Reste des ersten Pfeilers und Reste des zweiten Pfeilers zu finden, weiterhin Reste des aufgehenden Kragbogens.

Die beiden ersten Bögen im Fluss sind völlig erhalten und die Pfeiler, auf die sich die Gewölbe abstützen, ebenso Teile der Giebelwände des seitlichen Mauerwerks oberhalb der Keilsteingewölbe. Der dritte Bogen ist nur noch teilweise der Römerzeit zuzuschreiben. Der innere Kern der Pfeiler ist aus Tuffstein aus den Steinbrüchen Oscura und Aniene. Die Pfeilervorbauten, alle Ecken und Kanten sowie die Gewölbe der ersten beiden Bögen im Strom sind aus Travertin.

Ob die Verwendung von Travertin hier erstmalig an einer Tiberbrücke in Rom erfolgt ist, ist in Fachkreisen umstritten. Zwischen den Tuffsteinblöcken und denen aus Travertin ist eine elastische Kalkklebeschicht eingebaut worden, damit gegenseitig keine zu hohe Reibung auftreten kann.

Mit Ausnahme des ersten und des vierten Pfeilers haben alle anderen einen Querschnitt von 8,0/8,0 m. Genau: Breite: 7.24 m bis 7.47 m; Tiefe 7,56 m bis 7,71 m. Der erste und vierte Pfeiler sind 10 m breit.

Um den Bauzustand zu überprüfen, ist die Gewölbeoberkante freigelegt worden. Die Abnutzung und der Verschleiß der Oberseiten lässt erkennen, wie diese an den Seiten als Trampelpfade benutzt worden sind. Die Gewölbe hat man im Verband mit wechselnden Keilsteinbreiten erstellt. Die Außenseiten der Gewölbe bestehen aus Travertin im Verband mit unterschiedlichen Breiten. An den Innenseiten sind Wölbsteine minderwertiger Qualität erkennbar. Es wechseln an den Gewölbeinnenflächen Keilsteine in Travertin und Tuff.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Milvische Brücke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Milvische Brücke verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de