Palazzo Venezia

Der Palazzo Venezia ist ein Palazzo in Rom.

Er befindet sich an der Via del Plebiscito / Piazza Venezia. Er wurde 1455 auf Veranlassung des Kardinals Pietro Barbo, dem späteren Papst Paul II. durch Leon Battista Alberti begonnen. Unter Kardinal Marco Barbo wurde der Bau im Jahr 1471 zu Ende geführt.

Der Palazzo war bis 1564 päpstliche Residenz und wurde anschließend der Republik Venedig als Botschaft zur Verfügung gestellt, daher der Name. 1797 fiel er in die Hand der Franzosen und ging daraufhin an Österreich über. Er diente als Botschaftsgebäude für Österreich-Ungarn, bis ihn 1916 der italienische Staat als Feindvermögen beschlagnahmte. In der Zeit des Faschismus waren in den Räumlichkeiten die Amtsräume des Gran Consiglio del Fascismo untergebracht. Mussolini hielt vom Balkon des Palazzo aus seine Ansprachen an das Volk. Heute befindet sich dort das Museo di Palazzo Venezia.

Der Palazzo gilt als erstes großes Bauwerk der Frührenaissance in Rom. Seine von drei Fensterreihen aus weißem Marmor geschmückte, bräunliche Fassade mit abschließendem Zinnenkranz verleiht ihm einen mittelalterlichen Charakter. Die Fenster des oberen Stockwerks tragen die Form des welfischen Kreuzes. Der eigentliche Aspekt der Renaissance wird erst in der Hof loggia ersichtlich. Dort wurde die Außengliederung des Kolosseums als typisches Merkmal der Antikenrezeption übernommen.

Bei Bau des Palazzo wurde zudem die Kirche San Marco in den Komplex miteinbezogen.

Literatur

• Centro Stampa Editoriale (Hrsg.): Rom und der Vatikan. Casa Editrice Perseus, ISBN 88-7280-521-x

Weblink

• Eintrag bei Archinform