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Letzte Änderung für Artikel Kloster St. Marienstern: 07.01.2006 15:38

Kloster St. Marienstern

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Das Zisterzienserinnen -Kloster Sankt Marienstern (sorb. Marijina Hwězda) liegt bei Panschwitz-Kuckau in der sächsischen Oberlausitz.

Sankt Marienstern gehört zu den wenigen Ordenshäusern, die seit ihrer Gründung der selben Bestimmung dienen. Auch Heute (2005) leben und arbeiten mit der Äbtissin Benedicta Waurick noch 16 Zisterzienser-Nonnen im Kloster und widmen sich u.a. der Betreuung, Ausbildung und Beschäftigung behinderter Menschen, die in 3 Heimen unter der Leitung von Bernhard Höhn untergebracht sind. Teile des Klosters sind frei zugänglich. Dazu gehören: Klosterkirche (außerhalb der Gottesdienste), Klostergarten, Klostermuseum (gebührenpflichtig), Klostergaststätte und Klosterladen. Das Klausurgebäude mit Kreuzgang sowie den Wohn- und Speiseräumen der Nonnen sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Lediglich zur 1. Sächsischen Landesausstellung hatte der Konvent auch diesen Bereich für die Ausstellung und deren Besucher geöffnet.

Geschichte

Das Kloster wurde 1248 durch die Herren von Kamenz gestiftet. Im Jahr 1250 wurde das Kloster in den Zisterzienser - Orden aufgenommen und unter die Aufsicht des Klosters Altzella bei Nossen (Sachsen) gestellt. Die Markgrafen von Brandenburg gewährten der Abtei Schutz. Unter dem Ritter Bernhard III. von Kamenz war ab 1280 die Hauptbauzeit des Klosters.

Als 1318 König Johann von Böhmen die Herrschaft über die Lausitz erwarb, übernahm er auch den Schutz des Klosters. Während der Hussitenkriege wurde das Kloster 1429 von den Hussiten geplündert und gebrandgeschatzt. Im Mittelalter hat St. Marienstern ausgedehnte Besitzungen erworben, zu denen neben mehr als zwei Dutzend zumeist sorbischen Dörfern auch die beiden Landstädtchen Wittichenau und Bernstadt gehörten. Zur Ausübung ihrer weltlichen Herrschaft ernannten die Äbtissinnen einen Klostervogt, der dem Oberlausitzer Adel entstammte. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte das Kloster zu den landtagsfähigen Ständen des Markgraftums Oberlausitz. Es wurde auf dem Landtag durch den Klostervogt vertreten.

Die Reformation überstand das Kloster und mit ihm blieben ein Teil der unter dem Patronat von St. Marienstern stehenden Pfarreien katholisch. Mit Bernstadt stritten die Äbtissinnen Jahrzehnte um die Konfession der dortigen Stadtpfarre , bis sich die protestantischen Bürger endgültig durchsetzten. Nach der Aufhebung des Klosters Altzella ( 1540 ) war es längere Zeit umstritten, wer die Visitation des Nonnenklosters und seiner Pfarrer übernehmen sollte. Ansprüche erhoben sowohl die Äbte des Klosters Neuzelle als auch der Domdekan von Bautzen, Johann Leisentrit . Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Marienstern dann mehrfach durch die Äbte von Strahov und Königsal in Böhmen visitiert.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Kloster St. Marienstern von den Schweden geplündert und beschädigt. Der Konvent floh ins Kloster Blesen (heute Bledzow in Polen ). Nach dem Krieg kehrte der Konvent zurück und die Kriegsschäden wurden beseitigt. Der Traditionsrezess von 1635 sicherte den Fortbestand des katholischen Stifts unter der nun anbrechenden Herrschaft der protestantischen Kurfürsten von Sachsen. Mit der Krönung von Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen als August II. zum König von Polen und dem damit verbundenen Übertritt der sächsischen Herrscherfamilie zum katholischen Glauben bestanden enge Verbindungen zwischen dem Kloster St. Marienstern und dem sächsischen Herrscherhaus. Während des Großen Nordischen Krieges floh der Konvent erneut aus St. Marienstern, diesmal nach Leitmeritz in Böhmen. Nach Kriegsende und Rückkehr der Nonnen erfolgte von 1716 bis 1732 der barocke Umbau der Klosteranlage.

Nach der Säkularisierung des Klosters Neuzelle kam St. Marienstern unter die Aufsicht von Kloster Osseg in Böhmen (heute Osek in Tschechien). Im Jahr 1826 wurde das St.-Josephs-Institut, eine Mädchenschule mit Internat gegründet. Von 1833 bis 1872 kam zur allmählichen Ablösung der Klosterdörfer. Die Untertanen des Klosters konnten sich freikaufen. Während er Revolution von 1848 forderten die sächsischen Revolutionäre vergeblich die Auflösung des Klosters St. Marienstern. 1871 wurde die päpstliche Klausur mit strengeren Regeln für das klösterliche Gemeinschaftsleben im Kloster eingeführt.

1923 wurde in St. Marienstern die erste Diözesan synode des wiedererrichteten Bistums Meißen unter Leitung von Bischof Christian Schreiber abgehalten. Mit Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft im Deutschen Reich wurde die Klosterschule von St. Marienstern, geschlossen. Im 2. Weltkrieg wurden im Kloster zunächst Flüchtlinge aus Bessarabien im Kloster einquartiert. Später folgten weitere Kriegsflüchtlinge. 1945 flüchtete ein Teil des Konvents erneut ins böhmische Kloster Osseg. Das Kloster blieb auch nach Gründung der DDR 1949 bestehen. Seinen Grundbesitz brachte das Stift in die Kirchliche Land- und Forstwirtschaft ein, die sämtliche Kirchengüter des Bistums Meißen unter der Schirmherrschaft des Bischofs bewirtschaftete. 1973 wurde im Kloster das Maria-Martha-Heim für behinderte Mädchen eröffnet. Im gleichen Jahr musste die Klosterbrauerei ihre Produktion auf Weisung der DDR-Regierung einstellen. Das heutige "Kloster St. Marienstern - Klosterbräu" wird in Wirklichkeit in Wittichenau hergestellt.
Von 1966 bis 1998 wurde die gesamte Klosteranlage umfassend saniert und restauriert. 1998 fand hier die 1. Sächsische Landesausstellung Zeit und Ewigkeit statt.
Nach jahrelangen Querelen ist es seit 2004 den Mitarbeitern offiziell verboten, im Dienst in Gegenwart von Behinderten und Nichtsorben Sorbisch zu sprechen. Das ist das erste Sprachverbot in Deutschland nach 1945.

Literatur

  • Blaschke, Karlheinz (Hrsg.): 750 Jahre Kloster St. Marienstern Festschrift, hrsg. im Auftr. von Äbtissin M. Benedicta Waurick und dem Konvent der Zisterzienserinnenabtei St. Marienstern. Halle an der Saale 1998.
  • Oexle, Judith: Zeit und Ewigkeit. 128 Tage in St. Marienstern - Erste Sächsische Landesausstellung, 13. Juni 1998 - 18. Oktober 1998 im Kloster St. Marienstern, Panschwitz-Kuckau. Ausstellungskatalog. Halle an der Saale 1998.
  • Magirius, Heinrich: Das Kloster Sankt Marienstern. Berlin 1981,
  • Winzeler, Marius: Die neue Schatzkammer des Klosters St. Marienstern. In: Sächsische Heimatblätter. 2000 Heft 6, S. 326-331.

Weblinks


Koordinaten: 51° 14' 0.73" N, 14° 11' 58.65" O

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Wikipedia

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