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Letzte Änderung für Artikel Kloster Nimbschen: 09.01.2006 14:34

Kloster Nimbschen

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Nimbschen, ehemaliges Zisterzienserinnenkloster , unmittelbar südlich von Grimma, Sachsen , gelegen (1243-1536/42).

Geschichte

Im Jahr 1243 gründete der Wettiner Markgraf Heinrich der Erlauchte (1221-1288) wohl bei Torgau das Nonnen kloster Marienthron als Seelstiftung seiner kurz zuvor verstorbenen Ehefrau Constantia von Österreich . Das Kloster erhielt eine umfangreiche Erstausstattung: Grundbesitz, die zwei Pfarreien Altbelgern und Weßnig und die Torgauer Kirche, u.a. aus wettinischen Besitz, der ein Mal 1119 für das Benediktinerkloster Reinhardsbrunn vorgesehen gewesen war. Neben der materiellen Absicherung gelang es dem Markgrafen, das Nonnenkloster rechtlich zu verankern. Dies geschah durch Inkorporation in den Zisterzienserorden ( 1244 ), wobei als Mutterkloster für die Nonnen das Männerkloster Pforte bestimmt wurde. Mönche von Pforte sollten in den folgenden Jahrhunderten Beichtväter der Marienthroner Nonnen werden, die Äbte das Frauenkloster visitieren und in Seelsorge und wirtschaftlichen Belangen unterstützen. Im Jahr 1250 erhielten die Nonnen von Papst Innozenz IV. (1243-1254) das privilegium commune des Zisterzienserordens, doch erlangten die Nonnen keine Exemtion vom Merseburger Diözesanbischof. Dies ist z.B. einer Urkunde des Bischofs vom Jahr 1279 zu entnehmen, die die Zugehörigkeit Marienthrons zum Zisterzienserorden bestätigte, vorbehaltlich jedoch der bischöflichen Rechte. Das Nonnenkloster ist zwei Mal umgezogen. Um 1250 siedelten die Sanktimonialen in die Stadt Grimma, der wettinischen Gründung aus der Zeit um die Wende zum 13. Jahrhundert , und wurden dort mit der Pfarrei und dem Hospital ausgestattet. Die Hospitalgebäude dienten den Nonnen wohl zum Aufenthalt und wurden zwischen 1250 und 1270 um- und ausgebaut. Noch vor 1291 bezogen die Sanktimonialen indes ein neu errichtetes Kloster bei Nimbschen und stärkten damit in diesem Gebiet auch die Stellung ihres wettinisch-markgräflichen Territorialherren. Die Zisterze Nimbschen besaß im späten Mittelalter umfangreichen Besitz an Elbe und Mulde, doch stagnierte der Aufbau der klösterlichen Grundherrschaft seit dem 14. Jahrhundert, gegen Ende des 15. Jahrhunderts werden finanzielle Schwierigkeiten erkennbar. Die Wettiner als sächsische Kurfürsten und Landesherren und die Äbte von Pforte bemühten sich um Reformen, die nur insofern gelangen, dass die Gemeinschaft der Nonnen trotz umfangreicher Umbauarbeiten der Klostergebäude am Beginn des 16. Jahrhunderts in den 1520er-Jahren wirtschaftlich gesundet dastand. Das geistlich-religiöse Leben der Nonnen blieb aber von den Reformen wohl unberührt. Nur so ist das Eindringen von reformatorischem Gedankengut in Nimbschen erklärbar. Die Flucht von neun Nonnen aus dem Kloster im Jahr 1523 , darunter von Katharina von Bora , der späteren Ehefrau Martin Luthers , gehört zu den bekannten Ereignissen aus der Endphase der Nonnengemeinschaft. Von 40 Frauen waren noch neun Nonnen im Kloster übrig, als mit Margaretha (II.) (1509-1536) die letzte Marienthroner Äbtissin starb. Das Kloster als geistliches Institut wurde daraufhin aufgelöst ( 1536 ), der Wirtschaftsbetrieb noch von dem Klosterverwalter fortgeführt, bis im Jahr 1542 der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen (1525-1554) das Klostergut verpachtete.

Äbtissinnen

  • Beatrix (Äbtissin) (1252, 1253)
  • Margarethe von Kirchberg (n. 1257-v. 1282)
  • Hedwig (1282, 1310)
  • Jutta (1314)
  • Gertrud (1322)
  • Elisabeth (I.) (1339, 1355)
  • Mechthild (1357, 1372)
  • Margaretha (I.) von Leisnig (1378, 1387)
  • Hippe Truchsessen (1390, 1394)
  • Mechthild von Landsberg (1397, 1402)
  • Elisabeth (II.) (1409, 1410)
  • Sophia von Prausitz (1423, 1427)
  • Margaretha (1436, -1456)
  • Elisabeth Grauschwitz (1456, -1461)
  • Dorothea von Behr (1461-, 1481)
  • Ursula von Lausick (1484, 1495)
  • Katherina von Schönberg (1498, -1509)
  • Margaretha (II.) von Haubitz (1509-1536)

Literatur

  • KÖHLER, ANNE-KATRIN, Geschichte des Klosters Nimbschen. Von der Gründung 1243 bis zu seinem Ende 1536/1542 (= Arbeiten zur Kirchen- und Theologiegeschichte, Bd.7), Leipzig 2003

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