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Letzte Änderung für Artikel Amelungsborn: 07.01.2006 15:06

Amelungsborn

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Das Kloster Amelungsborn (auch Amelunxborn) am Südrande des Odfeldes bei Negenborn und Stadtoldendorf im Landkreis Holzminden im Weserbergland ist nach Walkenried die älteste Gründung des Zisterzienser -Ordens in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Gründung des Klosters

Es wurde um 1129 von Siegfried IV. , dem letzten Grafen von Northeim- Boyneburg und Homburg gestiftet. Die "villa Amelungsborn", die ihren Namen nach der im Klosterareal noch heute nachweisbaren Quelle, dem "Born" (Brunnen) des Amelung trägt, gehörte zu den Erbgütern des Fürstengeschlechts. Am 5. Dezember 1129 wird das Kloster von Papst Honorius II. bestätigt, die Echtheit dieser Urkunde ist allerdings umstritten.

Eine Stiftungsurkunde liegt nicht mehr vor. Als wahrscheinlichstes Jahr der Stiftung gilt 1129 , da laut Zisterzienser-Verzeichnissen am 20. November 1135 Abt und Konvent in das Kloster einzogen und und zwischen der Stiftung und dem Einzug des Konvents üblicherweise sechs Jahre vergingen. 1135 erfolgt die Weihung durch Bischof Bernhard II. von Hildesheim.

Die Besetzung erfolgte wie bei Walkenried und später auch bei Michaelstein bei Blankenburg von Altenkamp am Niederrhein aus, so dass Amelungsborn Enkelkloster von Morimond und Urenkelkloster von Cîteaux , dem 1098 gegründeten Stammkloster der Zisterzienser war.

Erster Abt des Klosters wurde 1141 Abt Heinrich I., ein Halbbruder des Grafen Siegfried IV.

Weitere Entwicklung und Tochtergründungen

Die positive wirtschaftliche Entwicklung des Klosters ermöglichten die Ausbreitung des Ordens. Bereits 1138 stellte Amelungsborn den Gründungsabt für Kloster Mariental bei Helmstedt. 1145 entsandte Amelungsborn einen vollständigen Konvent zur Gründung des Klosters Riddagshausen bei Braunschweig und wurde so zum Mutterkloster von Riddagshausen. Dort legten die Ordensbrüder eine Teichlandschaft für die Fischzucht an, die heute Naturschutzgebiet ist; von den ehemals 28 Teichen existieren heute noch elf.

Amelungsborn wurde vor allem von dem reichen und mächtigen Doberan (heute Bad Doberan) bei Rostock, dessen Besetzung 1171 und nochmals 1176 durch den von Amelungsborn ausgehenden Wendenbekehrer Mönch Berno ( 1158 erster Bischof von Mecklenburg), veranlaßt wurde.

Weitere Enkelklöster wurden Isenhagen-Marienrode bei Wittingen und Wahlshausen bei Fuldatal durch Riddagshausen sowie Dargun und Pelplin durch Doberan. Amelungsborn wurde das reichste und zugleich mit der ostdeutschen Kolonisationsbewegung am stärksten verbundene Kloster des welfischen Bereiches.

Auch nach der Entfremdung der hauptsächlich um Satow und Dranse gruppierten mecklenburgischen Güter im 14. Jahrhundert sicherte sich das Kloster Amelungsborn reichlich Besitz, der außer durch die Edelherren von Homburg, als Rechtsnachfolger des Gründers, insbesondere durch die Grafen von Everstein zwischen Weser und Leine freigiebig vermehrt wurde. Darunter befanden sich die teils aus gelegten Dörfern oder Weilern gebildeten Wirtschaftshöfe ( Grangien ): Allersheim bei Holzminden, Schnetinghausen bei Moringen, Erzhausen und Bruchhof bei Greene , dazu Stadthöfe in Einbeck, Höxter und Hameln sowie Forstbesitz in der Nähe des Klosters.

Nach der Reformation

Erst im 16. Jahrhundert geriet Amelungsborn fast widerstandslos in landesfürstlicher welfischer Abhängigkeit. 1549 erfolgt die erzwungenen Abtretung des reichen Außenhofes Allersheim bei Holzminden an Herzog Heinrich des Jüngeren von Braunschweig. 1568 nach dem Regierungsantritt von Herzog Julius von Braunschweig erfolgt die Einführung der Reformation und die Verbindung des Klosters mit einer theologischen Schule im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel.

Amelungsborn wurde nicht aufgehoben, als Abt und Konvent das Augsburger Bekenntnis von 1530 annahmen.

Seit dem Dreißigjährigen Krieg, als in Amelungsborn unter dem Landdrostenregiment Herzogs Friedrich Ulrich zeitweilig eine "Kipper- und Wipper-Münze" (Art der Inflation ) betrieben wurde, blieben die wirtschaftlichen Verhältnisse zerrüttet.

1655 erließ der Herzog eine neue Klosterordnung und bestellte den in Holzminden neu eingesetzten Generalsuperintendenten zum Abt des Klosters.

1760 wurde die Klosterschule durch Herzog Carl I. nach Holzminden verlegt und mit der dortigen Stadtschule vereinigt, aus der später das heutige Campe-Gymnasium hervorgegangen ist.


Um 1810 endet jeder korporative Zusammenhalt, obgleich das Amt des Abtes auch im 19. Jh. weiter bestehen blieb. Als 1875 die schulischen Aufgaben des Klosters durch die Verstaatlichung der Schule endet, bestand das Abtsamt noch als Ehrentitel für hohe braunschweigische Geistlichkeit fort.

Neuere Zeit

Durch den Gebietsausgleich vom 1. August 1941 gelangte der Landkreis Holzminden vom Land Braunschweig zur preußischen Provinz Hannover. Gleichzeitig kam die Kirche zur Landeskirche Hannover. Der Kirchensenat trat in die Rechte des früheren Landesherrn ein und übernahm die Zuständigkeit für Kloster Amelungsborn.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Klosteranlage schwer beschädigt u.a. der äußere Mauerring.

Neue Möglichkeiten brachte der "Loccumer Vertrag", ein Staatsvertrag zwischen dem Land Niedersachsen und den fünf Landeskirchen. Die zuständigen kirchlichen Behörden konnten nun die "Prälaturen" Amelungsborn, Königslutter , Mariental und Riddagshausen ohne staatliche Mitwirkung regeln.

Die Verfassung der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers vom 11. Februar 1965 sagt: "Das Kloster Amelungsborn ist eine geistliche Körperschaft in der Landeskirche, die landeskirchliche Aufgaben zu erfüllen hat. Es besteht aus dem Abt und den Konventualen. Die Oberaufsicht über das Kloster führt der Kirchensenat; er erlässt die Klosterverfassung und bestimmt im Einverständnis mit dem Landessynodalausschuss die landeskirchlichen Aufgaben des Klosters. Der Abt wird nach Anhörung des Konvents vom Kirchensenat ernannt."

Weblinks

Wikipedia

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