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Letzte Änderung für Artikel Kirche Zum Friedefürsten (Klingenthal): 30.01.2006 10:41

Kirche Zum Friedefürsten (Klingenthal)

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Die Kirche "Zum Friedefürsten" ist eine evangelisch-lutherische barocke Rundkirche in Klingenthal. Der schlichte Bau ist der größte seiner Art in Sachsen nach der Dresdner Frauenkirche und das bedeutendste historische Bauwerk Klingenthals, dominierend inmitten der Stadt.

Rundkirche "Zum Friedefürsten"
Rundkirche "Zum Friedefürsten"

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entstehung der Gemeinde

Das im Jahr 1591 am Zusammenfluss der Bäche Döbra und Zwota errichtete Hammerwerk gilt als Ausgangspunkt für die Gründung des Hammerweilers Hella/Hellhammer, später Klingenthal genannt. Von Amts wegen gehörten Ort und Bevölkerung zum Amt Voigtsberg bei Oelsnitz, kirchlicherseits aber nach Schöneck/Vogtl., dem alten geistlichen Zentrum des Oberen Vogtlandes.

Entstehung des Kirchspiels

Wegen der räumlich weiten Entfernung zwischen Klingenthal und Schöneck sowie der Zunahme der Bewohner, bedingt durch Einwanderung von Exulanten aus den habsburgischen Landen während des Dreißigjährigen Krieges und vor allem danach, wurden Stimmen laut, die ein selbständiges Kirchspiel forderten. So legte man bereits 1628 in Klingenthal einen Gottesacker an. 1635 wurde dem Ansuchen der Gutsherrschaft stattgegeben: Klingenthal wurde eigenes Kirchspiel. Georg Christoph von Boxberg stellte der jungen Gemeinde in seinem Hammergut einen Raum für die Abhaltung von Gottesdiensten zu Verfügung.

Das erste Gotteshaus

1653 - fünf Jahre nach der Beendigung des Dreißigjährigen Krieges - konnte die erste Kirche Klingenthals, ein einfacher aus Holz errichteter Bau, geweiht werden. Ihr wurde der Name Zum Friedefürsten gegeben, um anzudeuten, daß unser Gotteshaus ein neuer Beweis sei, wie wir Menschen die höchsten Segnungen dem Frieden verdanken. Man bezog sich auf Jesaja 9. Ab 1716 befasste man sich wegen Baufälligkeit und der Enge des Platzes mit einem Neubau.

Bau der Rundkirche

Blick auf Rundkirche vom Marktplatz
Blick auf Rundkirche vom Marktplatz

Im Jahre 1736 erfolgte der Abriss der alten und die Grundsteinlegung der heutigen Kirche, welche am 15. September 1737 , dem 13. Sonntag nach Trinitatis , geweiht werden konnte. Die leitenden Handwerker, der Maurermeister Hans Paul Gerbeth aus Gopplasgrün , der Zimmermann Michael Küntzel aus Thomeck und der Steinmetz Christian Wolf , schufen ein Bauwerk besonderer Art. Über der sich fast in völliger Rundung verlierenden Achteckform erhebt sich die Kirche mit drei Emporen , gekrönt von einem mehrfach geschwungenen Schiefdach , auslaufend in einer Zwiebelkuppel in 45 Metern Höhe. Das Gotteshaus bietet rund 700 Personen Platz.

Das innere der Kirche

Der Altar

Der sich an der Ostseite der Kirche befindende, aus Holz gefertigte Kanzelaltar ist ein Werk des Bildhauers Zimmermann aus Schönbach in Böhmen . Der typisch protestantische Kanzelaltar der Barockzeit bringt in hervorragender Weise die Einheit von Wort und Sakrament zum Ausdruck. Zur Vertiefung diese Gedankens sieht man hinter der Altarplatte ein Gemälde , das Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern darstellend. Über dem aus Feldsteinen gemauerten Altar erhebt sich die Kanzel, flankiert von je einer marmorierten Holz säule . Rechts daneben Aaron mit dem Rauchfass , links Moses mit den Gesetzestafeln der Zehn Gebote . Die Kanzel wird durch einen Baldachin , an dessen Unterseite die Taube des Heiligen Geistes schwebt, abgedeckt. Darüber, in einer Nische stehend, umgeben von Rankenwerk, Wolken und Putten : Der Auferstandene . Gekrönt wird der gesamte Aufbau von einem Stahlkranz, in dessen Mitte im symbolischen Dreieck der hebräische Gottesname zu lesen ist: יהוה .

Kruzifix, Taufengel, Bleiglasfenster

Das wohl älteste erhaltene Kunstwerk der Kirche ist das dem Altar gegenüber, oberhalb des Gedenkbuches für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges hängende Kruzifix , von dem berichtet wird, dass es Exulanten aus ihrer Heimat mit in die neue nach Klingenthal als Zeichen ihres Gottvertrauens mitgebracht hätten.

Ein weiteres barockes Ausstattungstück ist der an der Säule, nahe beim Taufstein angebrachte Tauf engel , der, ursprünglich eine Taufschale in den Händen haltend, heute mit zwei Kerzenhaltern ausgestattet ist.

Die sich rechts und links vom Altar befindenden Buntglasfenster dienen dem Gedächtnis der im Ersten Weltkrieg Gefallenen.

Orgel

Dem ursprünglichen alten Orgelwerklein folgte um 1760 eine Orgel des Adorfer Orgelbauers Johann Paul Trampeli . 1872 wurde diese durch die heutige, inzwischen des öfteren restaurierte Orgel des Werdauer Orgelbauers Gotthilf Bärmig ersetzt. Es umfasst 1461 Pfeifen , 2 Manuale , Pedal , 24 Register , Tremulant , Manual- und Pedalkoppel .

Geläut

Vom ursprünglichen Geläut blieb nichts erhalten. Seit 1952 erklingt das E-Dur-Geläut aus Guss stahl , gegossen in der Glockengießerei Morgenröthe im Vogtland.

Über 150 Jahre sind seit der Erbauung der Kirche vergangen. Dem Zeitgeschmack huldigend, wurde manches originale Beiwerk entfernt und manch stilwidriges Element eingefügt. In unserer Zeit, in welcher man auf das Ursprüngliche großen Wert legt, wurde vieles wieder restauriert. So ist beispielsweise das Innere wieder in den Originalfarben zu sehen.

Kultur

Neben den sonn- und feiertäglichen Gottesdiensten, Gemeindeaktivitäten, Taufen und Trauungen finden in gewissen Abständen Konzerte mit sakralem Inhalt statt.

Weblinks

Stadt Klingenthal

Wikipedia

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