fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Petrikirche (Berlin-Cölln): 11.01.2006 01:17

Petrikirche (Berlin-Cölln)

Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Petrikirche gehörte als die Stadtpfarrkirche von Cölln zu den ersten fünf Kirchen der Doppelstadt Berlin-Cölln. Sie wurde um 1230 erbaut und ist 1960 abgerissen worden.

Geschichte

Schon auf frühen Karten der Doppelstadt Berlin-Cölln erkennt man die Petrikirche (hier etwa beim „K“ von „Kollne“)
Schon auf frühen Karten der Doppelstadt Berlin-Cölln erkennt man die Petrikirche (hier etwa beim „K“ von „Kollne“)

Da bereits im Jahre 1237 ein Pfarrer zu Cölln erwähnt wird, kann davon ausgegangen werden, dass auch die Petrikirche zu diesem Zeitpunkt bereits bestand. Dieses Datum gilt gleichzeitig als erste urkundliche Erwähnung Cöllns, das später nach Berlin eingemeindet wurde. Die Kirche selbst findet allerdings erst 1287 urkundliche Erwähnung. 1967 vorgenommene archäologische Grabungen auf dem Kirchengelände bezeugen, dass die Petrikirche, wie die Berliner Nikolaikirche, um 1200, spätestens 1230, entstanden sein muss. Es lässt sich ein Grundriss des ersten, sicher spätromanischen, Baues von 45 x 20 Metern rekonstruieren, ohne dass sich ansonsten von der Bausubstanz etwas erhalten hätte. Später folgten Neubauten im frühgotischen und 1379 im hochgotischen Stil. Letzterer war eine dreischiffige Backsteinkirche mit fünf Jochen in Hallenbauweise, wobei lediglich, wie damals häufig üblich, nur der untere Teil der Wände mit Feldsteinen vermauert war. Im Jahre 1505 stiftete ein Bäckermeister Fritze eine Marienkapelle, die an die Kirche im Süden angebaut wurde. 1606 fügte man im Inneren eine kunstvoll geschnitzte Kanzel hinzu, der Turm der Kirche musste allerdings im 17. Jahrhundert, wohl weil der Boden das Gewicht nicht trug, abgerissen werden.

1709 erfolgte die Eingemeindung Cöllns nach Berlin, auch die Kirchenorganisation der Residenzstadt wurde entsprechend angepasst. Ab 1717 erfolgte ein umfangreicher Umbau der Kirche. Neben einer von Johann Conrad Koch angefertigten neuen Kanzel betraf dies vor allem den Bau eines neuen Kirchturms, der von Johann Friedrich Grael geplant wurde und eine Höhe von 108 Metern erreichte. Kurz vor Fertigstellung des Turms traf allerdings am 29. Mai 1730 ein Blitz die Kirche und richtete schweren Schaden an, sodass die Kirche praktisch von Grund auf neu gestaltet werden musste. Den Wiederaufbau leitete zunächst wieder Grael, ab 1733 Philipp Gerlach und ab 1737 Titus de Favre. Der preußische König erklärte sich bereit, die Baukosten selbst zu übernehmen; der von ihm ausgeübte Druck, die Kirche möglichst schnell fertigzustellen, führte allerdings zu einer unsachgemäßen Bauausführung, sodass der Turm beim Bau einstürzte und daraufhin unvollendet blieb. Am 20. September 1809 wurde die Kirche erneut schwer beschädigt, diesmal durch einen nächtlichen Brand.

Bis ins Jahr 1846 blieb die Kirche praktisch Ruine, da man sich nicht einigen konnte, ob sie abgerissen und das Gelände als Park genutzt werden oder ob sie wiederaufgebaut werden sollte. Schließlich wurde doch noch ein Neubau beschlossen, für den am 3. August 1847 der Grundstein gelegt wurde. Baumeister war Johann Heinrich Strack , der einen neogotischen Bau errichtete, dessen über hundert Meter hoher Turm lange Zeit das höchste Gebäude Berlins darstellte. Der Zentralbau war einschiffig, kreuzförmig und in Ziegelbauweise gefertigt, der Chor polygonal. Die Einweihung der Kirche erfolgte am 16. Oktober 1853 in Anwesenheit von Friedrich Wilhelm IV.

Die Zerstörung der Kirche erfolgte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Während die Petrikirche die Bombenangriffe unbeschadet überstand, geriet sie im April 1945 unter Beschuss von SS-Einheiten, sodass erneut nur noch eine Ruine übrig blieb. Da in der DDR -Zeit kein Interesse daran bestand, Mittel für einen Wiederaufbau aufzubringen, beschloss der Gemeindekirchenrat 1960 den Abriss. Die letzten Gebäudereste wurden 1964 beseitigt. Die Gemeinderäume wurden in ein Gebäude in der Neuen Grünstraße verlegt, wo man auch von da an die Gottesdienste abhielt.

Weiterführende Informationen

Literatur

  • Klaus Koziol: Kleine Chronik der St. Petri-Kirche zu Berlin, Evangelische Verlagsanstalt, Berlin, 1965, ISBN B0000BKFAT
  • Heinz Seyer: Berlin im Mittelalter. Die Entstehung der mittelalterlichen Stadt, Berlin, 1987, ISBN 3326000758
  • Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin: Berlin und seine Bauten Teil VI – Sakralbauten, Berlin, 1997.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Petrikirche (Berlin-Cölln) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Petrikirche (Berlin-Cölln) verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de